"Militärhistorisch" ist ziemlich hochgegriffen. Eine Gruppe Technikfreaks hat offenbar irgendwann angefangen, statt alten Motorrädern Militärfahrzeuge bis hin zu Panzern zu sammeln. Die wollten sie dann, wie alle Sammler, gerne anderen zeigen und weil Panzer spannender sind als Briefmarken konnten sie ein Museum gründen. Das alles ist schön, aber sie blieben dabei eben Techniksammler und wurden weder Zeithistoriker noch Museumspädagogen.
Da stehen die Panzer und Transportfahrzeuge nun zu Dutzenden in Hallen herum und die einzigen Informationen, die ein Besucher erhält, sind die technischen Details. PS, Reichweite, Baujahr usw. Das ist in dieser Fülle wirklich nur für andere Technikfreaks spannend.
Weitergehende Informationen für mehr vielseitig Interessierte fehlen komplett. Interessante Fragen wären z.B. Wie erlebten die NVA-Soldaten, die hier in Eggesin stationiert waren, ihren Dienst? (Gibt es da Briefe und Tagebücher? Könnte man O-Töne aufzeichnen - bestimmt kommen da doch manchmal welche zu Besuch?) Wie unterschied sich ihre Erlebnisse von Bundeswehrsoldaten der Zeit? (Ich war Grenadier in einer Panzerkaserne im Rheinland). Was war es für die Soldaten in so einem Panzer? Wo waren die ausgestellten Geräte im Einsatz? Wie gefährlich war der Dienst eigentlich in Friedenszeiten? Wie war das, als die beiden deutschen Armeen 1990 verschmolzen wurden? Was ging in den Wehrpflichtigen und Berufssoldaten vor, als sich die Mauer öffnete und die DDR unterging? Wie sah es mit der politischen "Erziehung" der Wehrpflichtigen hüben und drüben jeweils aus? Haben sich die Soldaten darüber Gedanken gemacht, daß ihnen auf der anderen Seite Landsleute gegenüberstanden? Oder haben sie das nicht so wahrgenommen, weil es ja zwei Staaten waren und sie es ab den 1970er Jahren mehrheitlich gar nicht anders kannten? Kurzum: Man könnte das Museum...
Read moreDie große Vorfreude wich schnell und eine große Enttäuschung setzte ein. Wer Uniformen, Orden, ein paar Waffen und haufenweise Fahrzeugmodelle sehen will, der sollte kommen. Wer aber sehenswerte Militär-Fahrzeuge erwartet, kann sich Besuch und Geld sparen! Panzer?? Fehlanzeige! "Die wurden alle abgeholt" und "Bundeswehrfahrzeuge dürfen wir nicht mehr zeigen" waren die Argumente des freundlichen Personals. Übrig blieben haufenweise alte LKW, hauptsächlich aus russischer Produktion. Ein paar Schützenpanzerwagen waren noch da, die Frage ist wie lange noch. Was zivile PKW Trabant da sollen leuchtet mir auch nicht ein. Wenn es wenigstens die Militär-Version gewesen wäre, aber es waren Zivilfahrzeuge in einem teils erbärmlichen Zustand! Ein alter, grüner Multicar passte da auch nicht wirklich rein. Das "Highlight" war noch ein alter Humvee, der verdreckt vor sich hin rostet. Überhaupt waren die Fahrzeuge nicht mal gereinigt worden, es klebte noch haufenweise Lehm und Sand an Fahrgestellen und Ketten. Ich habe schon viele Militärhistorische Museen besucht, aber dieses ist mit Abstand das...
Read moreKleines Vereinsmuseum mit 2 Standorten: Heidestraße und Karl-Marx-Straße. Hier in dem Flachbau auf einem kleinen Gewerbegrundstück in der Heidestraße ist der militärhistorische Teil zur Geschichte der Garnison Eggesin zu NVA- und Bundeswehrzeiten untergebracht. Neben viel Text zur Geschichte gibt es einiges an Ausrüstungsgegenständen (z.B. Uniformen, Auszeichnungen, Kleintechnik) zu sehen. Beeindruckend ist die große Modellsammlung von Militärfahrzeugen. Vor dem Grundstück Heidestraße gibt es einen Parkplatz für Museumsbesucher. Im Haus kann man die Tageskarten (6 € Stand 07.2023) zum Besuch beider Ausstellungsstandorte erwerben. Eine Film-/Videoerlaubnis kostet einen symbolischen Euro extra. Im Haus befindet sich auch eine Toilette. Für den Besuch der Ausstellung Heidestraße sollte man ca. 1...
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