Heute wollten wir mit unseren drei kleinen Kindern (4, 2, 1) ins Arobella. Wie immer sprechen wir im Vorfeld eines solchen Besuchs mit den Kindern und sie haben sich sehr gefreut, mal wieder ins Schwimmbad zu kommen. Hingefahren, länger einen Parkplatz gesucht, geparkt und schlussendlich an der Kasse gewartet. Womit wir nicht gerechnet hatten: Eine Halloweenparty im Schwimmbad … Während wir beim Bezahlvorgang warten mussten, kam ein Mann mit Totenkopfmaske und schwarzem Anzug aus dem Badebereich und stellte sich hinter die Schranke, um unsere Kinder wortlos anzuglotzen. Den Weg, den er genommen hat, lässt mich vermuten, dass es ein Angestellter oder zumindest Beauftragter für diese „Arbeit“ war. Unsere Kinder haben jedenfalls mehr als ängstlich reagiert (geweint, ans Bein geklammert, weggeguckt) und der gute Herr hat einfach weitergeglotzt. Nach einer Bemerkung meinerseits, dass das mehr als daneben ist bei so kleinen Kindern, kam von ihm der überaus geistreiche Hinweis, hier sei ja heute „Halloweenparty“. Danke für die Aufklärung, das hätte ich gar nicht vermutet! Toll, diese Bereicherung des nordhessischen Kulturraums mit diesem Fest mit der langen Tradition. Ob man dann aber drei derart kleinen Mitmenschen so entgegentreten muss und die eigene Wirkung noch nicht einmal einsieht, wenn man sie tränenreich vor sich sieht, stelle ich hier absolut in Frage. Anstatt die Maske abzunehmen und den Kindern zu signalisieren, dass er verkleidet ist, hat er sich davongestohlen als er auch endlich gemerkt hat, dass wir ihm nicht freundlich gesonnen sind und dann war auch der Bezahlvorgang abgeschlossen. Die Schlange hinter uns war schon etwas länger, sodass wir dann erstmal durch die Schranke und Richtung Umkleiden gegangen sind. In der Familienumkleide hat die beiden größeren Kinder dann aber die Panik vollends gepackt, dass jederzeit noch so eine Gruselgestalt auftauchen könnte, sodass wir als Eltern nach kurzer Beratschlagung vom Schwimmbadtag Abstand genommen haben. Also wieder Treppe hoch, Kinder komplett aufgelöst, weil das Plantschen entfällt und die Angst vor dem Mann mit der Maske sich gerade festbrennt. Weil sehr viel los war, aber nur eine Dame am Empfang zur Verfügung stand, haben wir mit unserem Anliegen erst noch mehrere Minuten warten müssen – der freundliche Herr war spurlos verschwunden. Da ein derart kurzer Schwimmbadbesuch sicher nicht die Regel ist, war auch das Prozedere der Rückerstattung nicht eingespielt – kurz gesagt: Wir haben den Eintrittspreis nicht voll erstattet bekommen, weil Kinder verängstigen und die Treppe einmal runter und wieder hochgehen offensichtlich Geld kosten. Ganz im Ernst: Die Differenz war nicht groß, aber wenn ich im Einzelhandel ein Produkt zurückgebe, dann wird mir ja auch nicht berechnet, dass ich die Fliesen im Verkaufsraum betreten habe …
Im weiteren Verlauf des Tages haben die Kinder sich wieder beruhigt, allerdings – wie sollte es anders kommen – haben wir jetzt um halb elf abends bereits das zweite Aufwachen mit Angstschrei, weil das 4jährige natürlich „vom Mann im Schwimmbad“ geträumt hat. Also nochmal ein großes Dankeschön an den Herrn mit der Empathieausprägung einer Amöbe. Kleiner Hinweis: Kinder sehen die Welt etwas anders und können Realität und Fiktion nicht trennen. Daran vielleicht in den nächsten Jahren mal einen Gedanken verschwenden, wenn man sich eine Totenkopfmaske über den Kopf zieht und sich wie der coolste fühlt.
Im Grunde ist das Arobella ein tolles Schwimmbad mit nettem Personal (5 Sterne!) und wir kommen wirklich gern – heute wars aber einfach mal gar nichts, daher...
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