Gnadenberg – Klosterruine mit Hochmutsanbau
Wer die Klosterruine Gnadenberg besucht, rechnet mit Geschichte, Stille und vielleicht einem Hauch Erhabenheit. Was man nicht erwartet, ist eine lebensechte Parodie auf feudale Besitzverhältnisse – aufgeführt von einem Vater-Tochter-Duo mit dem Talent, Arroganz als Haltungskunst zu betreiben.
Die Ruine selbst ist ein Traum: beeindruckende Überreste des 15. Jahrhunderts, ein großes Tor lädt zum Eintreten ein, dahinter ein Innenraum, der an längst vergangene Zeiten erinnert. Alles wirkt wie aus einer anderen Welt – moosbewachsene Mauern, gotische Fensterbögen, eine fast sakrale Ruhe. An einer Mauer hängt dezent ein Schild: Privatgrund, Besichtigung erlaubt. Man ist also willkommen. Oder, sagen wir, geduldet. Das klingt näher an der Wahrheit.
Denn wer das Gelände betritt, tut dies zwar legal, aber nicht zwangsläufig in Frieden. Mit etwas Pech begegnet man den Eigentümern – einem älteren Herrn und einer Frau, von der stark zu vermuten ist, dass sie seine Tochter ist. Sie lebt offenbar nicht dauerhaft auf dem Anwesen, taucht aber gelegentlich auf, um dem Ort eine kleine Prise Verachtung zu verabreichen.
Die beiden begegnen Besuchern, besonders Fotografen, mit einem Tonfall, der irgendwo zwischen Hochadel und Türsteher angesiedelt ist. Antworten gibt es nur, wenn man sie nicht braucht. Wer fragt, wird belehrt. Wer zu lange verweilt, wird mit einem Blick abgescannt, der auch einem Trüffelschwein die Lust auf Bewegung nehmen würde. In Sachen Besucherkommunikation liefern die beiden eine Art Negativperformance, so lehrreich wie abschreckend: Wie man Präsenz zeigt, ohne einen Hauch von Gastfreundschaft auszustrahlen. Die Sprache ist knapp, die Körpersprache ausführlich. Es ist ein Schauspiel der sozialen Dissonanz – und man darf live dabei sein. Eintritt frei, Demütigung inklusive.
Und dennoch: Die Klosterruine bleibt ein lohnenswertes Ziel. Die Architektur ist eindrucksvoll, das Lichtspiel zwischen den Mauern poetisch, die Atmosphäre einzigartig. Man sollte nur wissen, dass zum Erlebnis auch ein spezieller menschlicher Faktor gehört – wie ein Gewürz, das keiner bestellt hat, das aber trotzdem auf jedem Teller liegt.
Fazit: Ein wundervoller Ort – und eine unverhoffte Lektion in Sachen Besitzergestus. Wer geschichtliche Tiefe sucht, wird sie finden. Wer zwischenmenschliche Wärme sucht, eher nicht. Dafür aber reichlich Gesprächsstoff für...
Read moreSchöne Klosterruine, die in Privateigentum ist. Besichtigung ist erlaubt. Gnadenberg war das 1.Birgittenkloster in Süddeutschland. Es wurde 1422 von Pfalzgraf Johann I. Von Neumarkt und seiner Gattin Katharina, Tochter des Herzog Wrazlaw VII. von Pommern, an dem ursprünglich als Eichelberg bezeichneten Ort gegründet. Katharina kannte den Orden von dem Kloster Vadstena in Schweden her, wo sie ihre Jugendzeit verbracht hatte. 1420 erteilte Papst Martin V. . die Erlaubnis für die Errichtung eines Birgittenklosters. Der Stiftungsbrief des Pfalzgrafen trägt das Datum 3. Februar 1426. 1430 kamen die ersten Mönche aus dem Kloster Paradiso bei Florenz Die Birgittenklöster waren von der Ordensgründerin als Doppelklöster angelegt; nachdem 1435 das Frauenkloster fertiggestellt war, kamen 1435 die ersten Nonnen mit ihrer ersten Äbtissin Anna Svenson aus dem Kloster Maribo...
Read moreLooks stunning right??! It really does. However....I wouldn't say that a longish trip here is worth it. But if you are closeish by definitely check it out.
Sign says no dogs are allowed on the grounds. Do with that information what you want ;)
Parking is...
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