Miniaturwelten Fürth/Odenwald — Attraction in Fürth

Besuchstag: 19.09.2021 nach mehreren Jahren gingen wir wieder einmal nach Fürth. Mir hat es die Sprache verschlagen, für dieses unaufgeräumte, unfertige Baustellen-Chaos noch 12.90€ Eintritt zu verlangen.

Fangen wir an: Am Eingang hat man bereits den Eindruck, dass hier wohl ausgezogen wird: Es ist chaotisch wie in einem Kinderzimmer, der Shop ist leer, aber man findet noch einen Bemo-Neuigkeiten-Katalog - von 2013! Nachdem man dann den Zugang zur 'Ausstellung' gefunden hat, hat man fast ein schlechtes Gewissen, denn man ist fast alleine, einer der Mitarbeiter pappt lustlos ein paar Büschel auf die Baustelle, ein anderer bewundert das Geschehen im Schattenbahnhof. Jetzt: ein Zug! Ja, auf der recht großen Oberhausen-Anlage bewegt sich ein Schotterzug. War vermutlich ein Versehen, denn mit einem 1-minütigen Videoschwenk habe ich eine komplett regungslose Modellbahn eingefangen. Die beiden alten großen Anlagen "Von der Küste bis zu den Alpen" und Oberhausen sind so extrem vernachlässigt und werden ebenso kaum befahren. Um der Gerechtigkeit Ehre zu geben: die großen Anlagen wurden gekauft und bedürften etwas Hingabe, denn schön wären sie allemal: Anlage „Von der Küste bis zu den Alpen" (ehemals Anlagenteil des Harzer Modellbahn-zentrums, Lautenthal / Harz) Anlage "Dürnstein", Supermodellbahnanlage von Josef Brandl (ehemals Anlage "Dürnstein", Maria Landegg in der Wachau) Anlage „Auf der frank´schen Eisenbahn“ von Josef Brandl Anlage „Ruhrgebiet“ (ehemals Miniaturwelt Oberhausen, Centro Oberhausen)

Nun zu den angeblichen Neuerungen: 1.: Kirmes: sehr groß, ja. aber erstens funktionieren ca. 25% der LED's nicht, Fahrgeschäfte laufen nicht, schade um die viele Arbeit. Dafür ist ein 1 Meter breiter Streifen mit abgebauten oder noch einzubauenden Häusern um die Anlage getürmt und versaut so auch den letzten Hauch eines Foto-Motivs.

2.: Deutschland Teil 3 (Baden-Württemberg, Franken, Rheinland-Pfalz): 2 Burgen waren mehr-oder-weniger brauchbar platziert, schön gebaut, aber lieblos integriert. Dafür waren massenhaft Preiser-Schachteln zu finden, die den Baustellen-Status unterstreichten. Ein Mitarbeiter meinte auf unsere Frage bezüglich Baden-Württemberg: 'das ist so eine Falschmeldung von den Zeitschriften, die wohl irgendiwe zufällig entstanden ist' ??? Diese Info stammt von der Homepage selbst.

Es sind Anlagenteile mit einer Hochbahn (Hamburg, Berlin, ?) gebunkert, die scheinbar irgendwo billig zugekauft wurden, denn der Zustand ist mitunter erbärmlich. Dadurch wird der 'Rundgang' so reduziert, dass man eigentlich nur kleinen Etappen in die Ecken reinlaufen kann. Brücken mit kaputter Reling, 8 Züge innerhalb 1 Stunde Anwesenheit, 1qm große Gras-Steppen-Kies-Gelände ohne Zusammenhang zur Umgebung, Häuser mit 1mm Abstand zur Trägerplatte, das alles hat unseren Gesamteindruck bestärkt.

Definitiv: nie wieder, schade um die Arbeit der Leute, die da noch motiviert rangehen. Schade um das viele Geld für maximal 1 Stunde...

Waren am 24.04.2025 bei den Miniaturwelten (1 Erwachsener und 3 Kinder). Vor Ort gibt es mehrere Anlagen, Hauptsächlich in Spur H0. Die Deutschlandanlage ist sehr sehenswert und super Detailreich. Die Modellbauer wissen, was sie tun. Das Team kümmert sich auch um den Erhalt etablierter Schauanlagen (wie der aus Oberhausen), was ich persönlich eine tolle Sache finde. Da würde sonst viel Kultur verloren gehen. Ein Teil der Anlagen ist im Bau oder Wideraufbau, kann aber trotzdem besichtigt werden.

Parkpülätze sind in der Umgebung in großer Anzahl vorhanden, allerdings war bei unserem Besuch das Freibad daneben noch geschlossen.

Für Kinder gibt es an einigen Stellen in der Ausstellung Podeste und Trittleitern, so dass sie besser sehen können. Zentral gibt es eine Spur G Anlage, die selbts gesteuert werden kann per Münzeinwurf (1€ für 5 Minuten). Gerade für Kinder eine tolle Sache. Der Leitstand ist zugänglich und Fragen werden jederzeit beantwortet. Kurzfristig kann man auch an kleinen Führungen hinter den Kulissen teilnehmen. Bei unserem Besuch war auch Kartenzahlung möglich.

Das Bistro hat klassische Speißen im Angebot wie Bratwurst, Schnitzel, Currywurts und Hähnchennuggets mit Beilagen. Das Preis-Leistungsverhältnis im Bistro ist angemessen, den Eintrittspreis finde ich günstig.

Vor einem Besuch bitte daren denken: Es ist nicht das Miniaturwunderland und muss sich damit auch gar nicht messen. Die Miniaturwelten sind nicht in einer Großstadt und hat keine dreistellige Mitarbeiterzahl. Trotzdem brauchen sich die Miniaturwelten nicht verstecken und im Gegensatz zu Hamburg ist hier ein Besuch auch spontan möglich. Wir hoffen, dass diese Ausstelllung lange erhalten bleibt.

Für Kinder gab es bei unserem Besuch ein Suchspiel, was sehr spassig war und einen kleinen Preis danach. Tolle Idee. Gerne hätte ich einen Beitrag zu den Anlagen geleistet. Leider gab es vor Ort keine Spendenkasse für die Anlagen. Könnte vielleicht noch eingeführt werden. Wer sich mit Modellbau auskennt, weiß, was es kostet solche Anlagen zu bauen, zu betreiben und zu erhalten und ich hätte gerne meinen Beitrag dazu geleistet.

Vielleicht kann auch ein niederschwelliges Angebot dazu ergänzt werden (QR-Code für PAYpal oder ähnliches, auch auf der Homepage, oder ein Freundeskreis mit festem Jahresbeitrag und dafür ermäsigtem Eintrittspreis).

Wir werden definitiv wiederkommen und freuen uns schon auf den nächsten Besuch und den Baufortschritt der anderen Anlagen bei den...

Interessante Modellbahn, der ein bisschen Liebe fehlt - die Fürther Miniaturwelten. Die Ausstellung wird dominiert von der grossen und wirklich sehenswerten Ruhrgebiets-Anlage, die dereinst in Oberhausen Premiere feierte und nun einen Platz fern der Heimat im Odenwald gefunden hat. Das ist ein wirklich starkes Stück Modellbahn, mit akkurat nachgebauten Industrieanlagen, großzügigen Gleisanlagen und vielen kleinen Szenen zum Schauen und Entdecken. Aber es gibt auch noch weitere Anlagen zu sehen, z.B. mit Moselthema und auch in Österreich und USA beheimatete Schaustücke. Beeindruckend auch die "Wiesn" mit vielen Mikro-LEDs beleuchteten Jahrmarktgeschäften. Alle diese Anlagen sind auf ihre Weise durchaus sehenswert, auch wenn die modellbauerische Ausführung vielleicht hie und da noch Luft nach oben lässt. Leider ist sehr wenig Betrieb auf den Anlagen, teilweise nur im Halbstundentakt. Nun ist ja der Goldstandard für Modellbahnausstellungen bekanntermaßen in Hamburg beheimatet und ohne einen Vergleich mit dem MiWuLa kommt keine permanente Modellbahn-Austellung davon. Modellbautechnisch ist man in Fürth in einigen Bereichen fast auf Augenhöhe - aber leider meilenweit entfernt, was die Präsentation der Anlagen angeht. Woran liegt das? Irgendwie fehlt es dabei an Leidenschaft. Das manifestiert sich in einer gewissen, nennen wir es mal - Lässigkeit im Umgang mit den Anlagen, vieles ist nicht oder nur sporadisch in Betrieb, der an sich wunderbare Rummelplatz ist umgeben von einer Halde aus Gebäuden aller Art - Baufundus? In der Halle stehen verschiedene Anlagenteile hochkant und abgedeckt am Rand... Oft wird ja gerätselt, was das Erfolgsgeheimnis des MiWuLa ist - es ist sicher zum grossen Teil die positive Energie der Begeisterung am Projekt. Und diese Energie geht der Fürther Ausstellung irgendwie ab, ist nicht so recht spürbar. Da ist so viel, was man mit gerechtfertigtem Stolz zeigen kann. Stattdessen wirkt alles ein bisschen unaufgeräumt, teilweise unfertig und beinahe etwas lieblos. Das ist schade. Aber vielleicht entwickelt sich das Ganze ja noch - Potenzial ist genug vorhanden. Der Preis ist für das Gebotene noch akzeptabel, bedenkt man, dass man beim Hamburger Vorbild nicht mal das Doppelte für geschätzt 8x mehr Erlebnis bezahlt. Aber natürlich hat man im Odenwald erheblich weniger Besucher und muss ja auch über die...