Museum im dreifachen Sinne: primärer Gegenstand ist die Geschichte Preußens, die übersichtlich und klar dargestellt wird. Zweitens wird -hinsichtlich der Julikrise 1914- der Stand der Geschichtswissenschaft der 1950er Jahre aufgewärmt: die -unstrittigen- Machtansprüche der Ententemächte werden umfassend dargelegt, aus denen -quasi naturgesetzlich- der Krieg habe ausbrechen müssen. Keine außenpolitische Isolierung Deutschlands, kein Blancoscheck an Österreich-Ungarn usw. Diese Unterschlagung der z.T. katastrophalen Rolle Preußens bzw. Deutschlands, die an vielen weiteren Stellen deutlich wird (Verharmlosung des Dreiklassenwahlrechts, Bagatellisierung der von Bismarck bewusst instrumentalisierten Emser Depesche zur Provokation des Deutsch-Französischen Krieges usf.) zeigt deutlich, wie wichtig drittens öffentlich-rechtliche Museen sind: Denn offenbar hat der Mäzen des Museums, ein ehemaliger Bankier, den Autoren der Informationstafeln sein apologetisches Preußen-Bild in die Feder diktiert. Privat finanzierte Museen bergen offensichtlich die Gefahr der einseitigen...
Read moreWer schon mal darüber nachgedacht hat, wieso es möglich war, dass Deutschland nach 2 Weltkriegen jeweils wieder wirtschaftlich erstarkte und auch nach dem Ende des Kalten Krieges stärkste Wirtschaftsmacht in Europa wurde, findet die Antwort in diesem Museum. Ursache- bzw. Triebkraft - war das unter Bismarck geschaffene EINHEITLICHE Deutsche Bildungssystem, das Deutschland zu einem " Bildungs und Wissenschaftsstaat" gemacht hat. Dieses Bildungssystem wikte mindestens solange bis u.a. due "Inklusion" oder " Schreiben nach Gehör" boll durchschlug. " Es war einmal" so beginnen Märchen. --- Bis zum Jahre 1919 errangen daher Deutsche Wissenschaftler 20 Nobelpreise. Das Land hatte die höchste Alphabetisierungsquote in Europa ( ubd Steuern um 8 kis 10 % ) und ein Abitur galt von Nordost bis in den...
Read moreSaubere, konkrete und ohne Vereinnahmung irgendeiner Seite (wie es leider immer wieder üblich ist) gezeigte Ausstellung. Struktur ist ebenso klar wie die Erklärung der Zeit. Preußen ist mehr als Militarismus, Adel und Absolutismus gewesen. Man überlege nur, seit dem Untergang 1914-18 kam bis 1989 keine Stabilität ins Land. Allein fünf gesellschaftliche Ordnungen überlagerten und bekämpften einander. Die Briten haben ihr System fast 400 Jahre stabil gehalten. Vielleicht kann man neu gedacht mit preußischen Tugenden ohne Rüstung und Waffen die Zukunft neu leben und sich gegen Armut, Bildungsmangel und Klimaprobleme stellen. Nur auf eine "Königin" an der Spitze sollten wir großzügig...
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