Die Schleimündung – wo sich Meeresarm und Meer Guten Tag sagen
Die Schleimündung bei Schleimünde ist einer dieser Orte, an denen die Natur beschlossen hat, ein bisschen Theater zu spielen: Hier endet die Schlei – ein langer, schmaler Meeresarm, der sich wie ein norddeutscher Aal durchs Land schlängelt – und trifft auf die Ostsee, die sich natürlich nicht lumpen lässt und mit Wellen, Weite und salziger Brise antwortet. Es ist ein ewiges „Moin!“ zwischen Binnen-Idylle und großer, weiter Welt.
Geschichtlich hat die Mündung einiges erlebt. Schon im Mittelalter war sie strategisch wichtig: Wer die Schleimündung kontrollierte, konnte Schiffe rein- oder rauslassen, wie ein Türsteher vor einem sehr exklusiven Club. Später, im 19. Jahrhundert, baute man den kleinen Hafen und den markanten Leuchtturm von Schleimünde – sozusagen die „Disco-Kugel“ der Schlei, die bis heute dafür sorgt, dass niemand versehentlich in Dänemark anlegt.
Besonders macht die Schleimündung aber nicht nur ihre Lage, sondern auch die Mischung aus Naturidylle und menschlicher Kreativität. Da ist zum Beispiel die bekannte Giftbude – eine Gaststätte, die so heißt, als würde sie hochprozentige Tränke aus einem Hexenkessel servieren. Tatsächlich gibt es dort aber Bier, kleine Leckereien und Geschichten, die man sonst nirgendwo so serviert bekommt. Viele Segler behaupten, man könne Schleimünde nicht verlassen, ohne mindestens eine dieser „medizinischen Anwendungen“ probiert zu haben.
Und dann natürlich die Tierwelt: Hier brüten Möwen und manchmal schaut sogar ein Schweinswal vorbei, nur um sich zu wundern, warum die Menschen so fasziniert auf ein paar Sandbänke starren.
Heute ist die Schleimündung ein kleiner Sehnsuchtsort: Wer hier steht, hat links die ruhige Schlei, rechts die weite Ostsee und dazwischen das Gefühl, am Anfang und am Ende zugleich zu sein. Oder, wie ein alter Fischer einmal meinte: „Hier weißt du nie, ob du nach Hause fährst oder die Welt entdeckst – hängt nur vom Wind ab.“
Fazit: Die Schleimündung ist kein gewöhnlicher Ort. Sie ist ein kleines Stück Küstenpoesie, gewürzt mit Geschichte, Fischbrötchen und einem Schuss Abenteuer – und damit so norddeutsch wie ein „Moin“, das gleichzeitig „Hallo“ und...
Read moreFast jährlich geht es für mich nach Schleimünde. Erstmals nach der Sturmflut von 2023 konnte die "Stadt Kappeln" wieder am Anleger Nähe des Leuchtturms festmachen. Auch wenn die Schäden noch sichtbar sind, und die "Giftbude" noch auf einen neuen Pächter wartet, ein "Leuchtturm-Moment" im...
Read moreLandschaftlich toll. Aber die Bebauung bis in die fast letzte Spitze der Landzunge ist schon grenzwertig. Weniger wäre mehr Landschaft gewesen. Aber trotzdem ein...
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