Ungeachtet seines Namens ist der „Urwald“ Sababurg eine rein vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft, ursprüngliche Urwälder gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Bei diesem unglaublich beeindruckendem Gebiet handelt es sich um einen ehemaligen Hutewald im Reinhardswald im nordhessischen Landkreis Kassel. Bei dieser Form der Waldweide, wie sie über Jahrhunderte betrieben wurde, wird das Vieh im Sommer in den Wald getrieben, um sich dort selbst zu versorgen. Diese Methode war wesentlich effizienter, als Wälder zu roden und aufwändig Grünland anzulegen.
Durch den ständigen Verbiss von Sträuchern und jungen Bäumen, wurde die Lichtkonkurrenz drastisch reduziert und alte Bäume gefördert. Dadurch entstanden lichte, offene, parkähnliche Wälder oder Weiden mit riesigen Einzelbäumen. Rotbuchen und Eichen wurden hier besonders gefördert, da Bucheckern und Eicheln aufgrund ihres hohen Fett- und Proteingehalts optimal für die Mast des Viehs waren. Die daraus resultierenden, breitkronigen, einzeln stehenden Baummethusalems kommen in der Natur normalerweise nicht, vor sondern sind lediglich ein Folgeprodukt der Waldweide.
Das Gebiet steht bereits seit 1907 unter Naturschutz und ist damit Hessens ältestes Naturschutzgebiet. Seit dieser Zeit greift der Mensch nicht mehr in die natürliche Entwicklung des Waldes ein. Die Jahrhunderte alten Eichen zogen schon früh Menschen in ihren Bann, unter anderem den Naturmaler Theodor Rochol (1854 - 1933), Der sich maßgeblich für den Schutz dieses 92 ha großen Gebietes einsetzte.
Es gibt drei Rundwege von 2-4 km Länge, allerdings wäre es geradezu unverzeihlich, sich nicht das ganze Gebiet anzusehen, wenn man sowieso schon dort ist.
Die Wirkung, die der Anblick von bis zu 600 Jahre alten Eichen auf den Betrachter hat, lässt sich am besten mit dem englischen Adjektiv „mindblowing“ charakterisieren. Der Verstand weigert sich erst einmal, die Dimensionen solcher botanischen Blauwale zu akzeptieren, sie sind geradezu absurd riesig. Nach wenigen 100 m steht man dann vor dem nächsten Giganten, dann vor dem nächsten, dann vor dem nächsten, es ist fast zu viel um diese Reize auf einmal aufzunehmen. Riesige abgestorbene, zum Teil komplett hohleStimme runden das Bild ab. Außer den Baumgiganten prägen vor allem große Flächen mit dem bis zu zwei Meter großen 2 Adlerfarn das Bild.
Wir waren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen dort und haben jeweils 5 Stunden für die 5 km benötigt,, das schaffen sogar manche Weinbergschnecken schneller 😋. Wir fotografiert, kommt hier voll auf seine Kosten, aber auch jeder der hier nur wandert, wird mit tiefen Staunen, Ehrfurcht, Fassungslosigkeit und einer tiefen Freude an diesen Wundern der Natur...
Read moreOpen 24/7, free of charge, free parking, infoboards, roundabouts with different lengths. Great jungle with some ancient tree giants and stunning nature. The oldest trees are several hundred years old and it is really impressive to encounter these ancient creatures. An almost magical silence accompanies you through this mystical fairytale forest. Here there are photo opportunities without end although you should just turn off the electronic helper here. This forest is a sacred grove, please treat it carefully so many generations can experience the same...
Read more#netzfund zum #urwald #sababurg Ihr Lieben, Bei vielen Meldungen kann ich einfach nur noch mit dem Kopf schütteln, aber über das was jetzt im Reinhardswald tatsächlich passiert, und das, obwohl ja anscheinend noch keine Rechtsicherheit besteht, ist einfach unfassbar. Das ist ein Verbrechen !!! Ich habe vor vielen Jahren an einem wunderbaren Fotoworkshop mit einem Naturfotografen teilgenommen. Wir waren im Gebiet des Urwaldes Sababurg unterwegs. Hier durften man keinem Meter vom markierten Weg abweichen weil der Wald so einmalig und wertvoll ist. Neben dem Fotografieren haben wir große Baumriesen umarmt, und uns in viele Jahrhunderte zurück versetzt gefühlt. Ich habe im Geiste die Kinder vor mir gesehen, wie sie ihr Vieh durch den Hutewald geführt haben. Wir waren als Gruppe unter uns, bis eine ältere Frau kam, sich in eine unten ausgehöhlte riesengroße uralte Buche stellte und anfing zu singen. Der Moment war magisch und sehr emotional. Was bleibt von all dem übrig wenn rundum vieles zerstört wird? Eine Oase in der Wüste? Das sind nicht nur einfach ein paar Bäume die man ersetzen kann, sondern das größte geschlossee Waldgebiet Hessens. Das sind unsere Wurzeln, das ist Kultur und Geschichte die bewahrt werden muß, man sprengt ja auch nicht den Kölner Dom oder die Wartburg weg! Unabhängig davon, daß Windräder erwiesenermaßen kein Stück positive Wirkung haben. Jeder, der bei dieser Naturzerstörung mitmacht, egal ob Ingenieur, Baggerfahrer, Koch oder Dixiputzer, sollte sich dessen bewusst sein, dass das Karma zurück kommt. Hier müsste jeder für sich entscheiden und sagen: NEIN - ich mache da nicht mit! Anbei ein paar Bilder die ich vor 13 Jahren gemacht habe.
Diese Leserzuschrift darf gerne...
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