Ich war vor einem Jahr mit einem Freund während einer Bikertour im Motorradmuseum Beckmann zu Gast bei Christa Beckmann. Das auf der Beelener Str. 32 in Harsewinkel gelegene Museum wurde von Ihrem Mann und ihr in den 90er Jahren gegründet.
Heiner Beckmann, ein kompetenter Kenner insbesondere wirklich alter Motorräder, hat dort eine Sammlung von historischen Zweirädern zusammengetragen, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Wirklich alte Motorräder sieht man in Deutschland nur noch auf Oldtimertreffen und wenigen Museen. Im Gegensatz zum PS-Speicher in Einbeck, den ich auch besuchte und der auch eine Besonderheit in der Präsentation von Historie und Zeitgeist darstellt, sind die Exponate in Beckmanns Museum in einer Authentizität und schlichten Umgebung aufgestellt und verleihen dem Museum eine besondere Aura. Das findet man sonst nirgendwo. Man hat fast das Gefühl, man würde hier einen Scheunenfund wahrer technischer Schätze machen. Nichts ist künstlich, vielmehr teilweise erschreckend original erhalten, so dass man sich wünscht, die alten Schätze zu reinigen, zu fetten und wieder auf Hochglanz zu polieren um sie in ihrem einstigen Glanz zurückzuversetzen. Heiner B. hat dies bis zu seinem Tode auch teilweise erfolgreich umgesetzt und manche Motorräder aber auch bewußt im alten, unrestaurierten Zustand belassen.
Einige alte Schätzchen fahren immer noch und dies jährlich auf der von ihm initierte Spökenkiekerfahrt. Auch dieses Ereignis ist ein Unikat und in Europa, wenn nicht weltweit eine große Besonderheit. Nur die Fahrt London-Brighton hat die gleiche historische Grundlage, Zweiräder von vor dem 1. Weltkrieg noch einmal Live zu zeigen und auch zu fahren.
Hierbei muss man verstehen, dass die Inbetriebnahme solcher alten Motorräder ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln folgen muss. Das zu Erleben bedeutet einen besonderen Spaß und lässt uns verstehen, was in der Pionierzeit des Motorrades vollbracht werden musste.
Heutige Biker würden vielleicht ihr Hobby verfluchen, wenn es mit diesen Umständen verbunden wäre. Es versetzt mich persönlich zurück in meine Jugendzeit, in der auch das in Gang setzen des Motorrades manchmal mit viel Schweiß und Flüchen verbunden war.
Der Eintrittspreis ins Museum, dass aus einigen Scheunen besteht, ist nicht der Rede wert. Es ist dort allerdings durch die kleinen Scheunenfenster und wenige Lampen nicht wirklich hell. Fotografieren sollte mit Blitz und einem Weitwinkelobjektiv vonstatten gehen.
Was dort steht, bedarf allerdings der umfänglichen Pflege und Erhaltung und dass macht mir etwas Sorge. Christa Beckmann könnte oftmals mehr Hilfe bei der Pflege usw. gut gebrauchen, damit Uns allen und ihr ein wahrer Schatz historisch wertvoller Motorräder erhalten bleibt.
Also wer kann, sollte unbedingt hinfahren und es besichtigen. Auch beim Eintrittspreis kann, wer will, gern etwas aufrunden. Es kommt einer wirklich guten Einrichtung zugute. Manchmal sollte man mit Barem und guten Worten eben...
Read moreIch habe leider zu wenig Zeit, alles zu schreiben, was hier verdient und erforderlich wäre.
Aber ich möchte mindestens auf die vielen vorangegangen Bewertungen verweisen, die sich im inhaltlichen Querschnitt zu dem einheitlichen Bild zusammenfügen, das dieser Lokalität, diesem Museum, dieser Inhaberin und Betreiberin, ihrem verstorbenen Mann und Gründer des Museums, dem "Spirit" der Thematik, dem "Duft" der technischen und geschichtlichen Umgebung entspricht!
Auch ich bekam eine persönliche, spontane Führung außerhalb der üblichen Öffnungszeiten.
Christa Beckmann lebt dem Besucher gegenüber nicht nur sich selbst als "unkaputtbare" Frau aus, sondern sie verkörpert in jeder Erzählung und Geschichte auch gleichzeitig ihren geliebten, verstorbenen Ehemann, Heiner Beckmann.
Was Menschen gemeinsam anfassen und bewältigen können (und wollen!), dass zeigt Christa Beckmann, trotz erheblicher gesundheitlicher Belastung!
Ein Besuch dieser außergewöhnlichen Lokalität liefert nicht einfach "nur" hochinteressante Objekte, Sichterlebnisse, sondern, nicht zuletzt, auch denkwürdige Hinweise auf die absolute "Machbarkeit", wenn es darum geht, ein Leben, eine Leidenschaft und eine gemeinsam empfundene Verpflichtung "vorzuturnen", wie man es heute leider kaum noch irgendwo vergleichbar erleben könnte!
Heiner Beckmann starb vor rund 10 Jahren. Vor ca. 30 Jahren verlor er aber bereits seine Fähigkeit zu sprechen (Schlaganfall). Christa B. pflegte ihn 20 Jahre lang. Und sein Werk! Bis heute tut sie es!
Ob ihr jetzt gerührt sein sollt? Aber ja! Wenn nicht davon, -.... was sollte euch dann noch bewegen können?! 🙂
Besucht diesen Tempel der "Kraftrad"- Historie und unterstützt die einzig verbliebene Betreiberin darin, diese Oase der Erinnerungen (und Träumereien?) weiterhin zu erhalten! Das sollte für manche von uns einfach eine Ehrensache sein, denke ich.
Kurz: Romantik, Seele und Benzingeruch finden hier sehr schön zusammen. Wem das nichts bedeutet, der findet bestimmt noch tolle Rezensionen zur aktuellen Playstation, da bin...
Read moreKomme gerne und auch öfter hierher mit meinem fast 100 Jahre alten offenen Engländer,den ich nunmehr seit 40 Jahren besitze und schon mehr als 50.000 Meilen gefahren bin,um Christel,die Witwe von Heiner Beckmann,dem ich vor mehr als 30 Jahren einmal bei einer seiner Spökenkiekerfahrten geholfen habe,zu besuchen! Ihre Freund- und Herzlichkeit sind unübertroffen,die Anzahl der gesammelten Exponate ebenfalls überwältigend! Ich war auch am Sonntag,den 12.November 2023,natürlich offen fahrend bei nur 6 Grad Celsius Außentemperatur,ohne Heizung oder Windschott, hier. Leider hat sie ja nur sonntags geöffnet,es sei denn,es meldet sich eine Gruppe Biker zu einem anderen Termin bei ihr an! Mittlerweile waren wir bereits mehrfach wieder hier,,z.B.auch zu Spökenkieker-Fahrten im.Mai 2024+25 ! Aber schon immer war für uns beide auch der Weg das Ziel ! Same procedure as...
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