Dokumentationsstätte ehemaliger Ausweichsitz der Landesregierung NRW — Attraction in Kall

Am 07.05.2017 als Teilnehmer in einer Gruppe den Fototag mitgemacht. Klasse und sehr gut organisierte Veranstaltung. Bei der über zwei Stunden dauernden Führung hat uns der Eigentümer selbst in die theoretsche Situation eines atomaren Angriffs versetzt und die Teilnehmer aktiv am Geschehen im Bunker teilnehmen lassen. Alles wurde in einer ausführlichen und gut verständlichen Weise erklärt. Fragen wurden stets beantwortet und der Humor kam auch nicht zu kurz. Der anschließende Bunker-Brunch war mehr als ausreichend und für jeden Geschmack war etwas dabei. Nach den ersten Stunden Aufenthalt bei ca. 7 - 8°C im Bunker kam die heisse Tasse Kaffee gerade recht. Ein kleines Manko waren bei der niedrigen Temperatur die Stühle mit Holzsitzfläche. Ein paar dünne Sitzkissen wären vielleicht nicht schlecht gewesen. Nach dem Brunch konnte man sich zum Fotografieren (auch mit Stativ) im Bunker frei bewegen. Bis auf ein paar Ausnahmen - die es immer gibt - haben die Fotografen/innen beim Fotografieren aufeinander Rücksicht genommen. Am Nachmittag gab es zwischendurch dann noch Kaffee und Gebäck. Während der gesamten Veranstaltung waren alle Mitarbeiter/innen immer ansprechbar und bemüht den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir kommen gerne noch mal wieder und können einen Besuch dort nur empfehlen. Aber unbedingt an warme Kleidung und feste...

Wir waren sehr angetan von der spannenden Location und der über zwei Stunden hinweg sehr interessanten Führung. Diese informierte, wie es gewesen wäre, wenn der Kalte Krieg sich zu einem atomaren Angriff gewandelt hätte und wir ... die Besucher ... als Regierungsbeamte mit der Aufgabe, die Bevölkerung zu retten, eingerückt wären. Wir wurden in unsere Aufgaben und den Bunker eingewiesen. Gruselig, wenn es so gekommen wäre, denn trotz allem hätten nur Teile der Bevölkerung gerettet werden können.

Fragen waren willkommen und es blieb keine Antwort aus. Hier hat jemand wirklich Ahnung!

Die ganze Anlage war sehr gepflegt und sauber und technisch noch in Schuss. Manches konnte getestet werden ... Durchsagen machen, Fernschreiber ausprobieren ...

Fotografieren war leider nicht erlaubt. Dafür gibt es hier separate Termine.

An warme Kleidung ... vor allem auch Schuhe ... denken ... 7 Grad sind auf die Dauer sehr frisch.

Der Eintrittspreis ist mit 15€ für Erwachsene sehr fair. Kinder bis 14 Jahre 8€.

Wir können den Besuch ... nach Voranmeldung möglich ... nur empfehlen ... auch unser Teenie fand es spannend.

Geschichte live ... eine Warnung und Mahnung für die Gegenwart...

Von außen unscheinbar mit einem Zweifamilienhaus und einer Doppelgarage getarnt. Der Eingang zum Bunker geht dann durch die Garage und Treppen hoch. Das Ganze wurde als Hochbunker gebaut und dann mit Erdreich zugeschüttet und bepflanzt.

Fast drei Stunden erzählt der Besitzer im kalten Bunker (8 Grad) sehr engagiert und sachkundig über die verschiedenen Vorhaltungen, die alle noch original erhalten und teilweise auch funktionstüchtig sind: Filteranlagen, Telefone, Fernschreiber, Rundfunkstudio, Lage-Räume, Schlafräume usw.

Interessant, an was man alles gedacht hatte, um in einer Gefährdungslage als Landesregierung handlungsfähig zu bleiben und die Bevölkerung schützen zu können.

Etwas gruselig, die Vorstellung von drei Atombomben, die auf das Ruhrgebiet abgeworfen wurden. Als "Bunkerbesatzung" hatten wir dann die Evakuierung der gefährdeten Bevölkerung zu planen mit dem Wissen, in welcher Geschwindigkeit der Wind die atomare Wolke mit dem strahlenden Fallout nach Süden treiben wird ... und mit dem Wissen, dass wir Hundertausende nicht werden...