Mein Freund und ich waren gestern in der Säulenhalle. Über Parkmöglichkeiten haben wir uns vorab nicht informiert und entdeckten vor Ort den Parkplatz zur STOA169. Dieser Parkplatz ist in der Pampa und mit Parkschein. Mindesteinwurf 4€! Dafür darf man dann auch drei Std. stehen bleiben. (Tagesticket 6€) Wenn man schneller zurück ist...? Pech... Typisch Deutschland. Da soll ein Kunstwerk kostenlos zu besichtigen sein und schon zahlt man mind. 4€ fürs parken. Im Nirgendwo! Der Fußweg zur Halle ist ganz nett und knappe 1,5km lang. Und das finde ich auch sehr positiv. Da bekommt man die Besucher zu ein wenig Bewegung. Angekommen an der Halle wird um eine Spende von 3€ pro Besucher gebeten. Für 5€ bekommt man eine Broschüre. Der Witz schlechthin für mich: Eine Spende ist freiwillig. Wieso dafür ein Wert vorgegeben wird, ist mir ein Rätsel und unverschämt! Wenn Jemand nichts gibt, ist das ebenso in Ordnung, wie wenn Jemand 10€ einwirft. 3€ als vorgegebene Spende finde ich dreist! So ist man trotz einer Besichtigung eines kostenlosen Kunstwerkes bereits vor Eintritt schon bei 10€ für zwei Personen. Die Broschüre haben wir nicht genommen. Aber nun zur Halle ansich: Tolles Kunstwerk! Viel zu entdecken! Viele kleine Details und wunderschöne Säulen! Ausser den Künstlernamen erfährt man allerdings ohne Broschüre nichts. Ja, es gibt wohl noch eine App. Diese kann und will aber nicht jeder nutzen! Wir waren gestern z.B. mit großem Abstand die jüngsten Besucher. Denke alleine meine Mutter mit 60 Jahren möchte keine App nutzen, sondern eine Broschüre in der Hand halten. Heißt für die meisten die (nachvollziehbar) mehr Infos zu den Säulen bekommen möchten, nochmal 5€. (Für etwas, das man einmalig nutzt und vermutlich zu Hause nie wieder in die Hand nimmt.) Hiermit wären wir schlussendlich für zwei Personen bei 15€ für etwas kostenloses. Deutschland eben.... Würde man den Parkplatz kostenlos machen, würden bestimmt mehr Euros in die Spendenbox wandern! Aber gut, da gibt es ja evtl. im Hintergrund Abmachungen, wieviel Prozent der Parkeinnahmen an die Stiftung gehen. Also wird vermutlich jeder Besucher direkt beim parken unbewusst an die Stiftung spenden.
Alles in allem: Tolle, eigentlich kostenlose, Säulenhalle mit fadem Beigeschmack durch die...
Read moreViele positive Aspekte, einige negative Aspekte.
Grundsätzlich fand ich den Ort wirklich interessant. Die vielen verschiedenen Säulen wurden von vielen Künstlern weltweit hergestellt und haben die verschiedensten Backgrounds. Die kann man auch in den Begleitmaterialien vor Ort schön erkunden. Insgesamt viele spannende Gedanken und hochwertige Werke.
Natürlich ist es in der Natur der Sache, dass bei so vielen verschiedenen Künstlern die Qualität variiert, es gibt auch einige Werke, die sichtbar nach oben oder unten abweichen. Die Tatsache, dass während der Coronazeit so ein Projekt dennoch stattfinden konnte ist bemerkenswert.
Wie schon in anderen Rezensionen lesbar ist das größte Problem dieses Projekts die Platzierung. Die Halle ist tatsächlich recht abgelegen und man kommt kaum umhin es innerhalb der Natur als extrem feindlichen Block wahrzunehmen.
Es ist im Kern ja durchaus zu begrüßen Kunst aus Museen und Ballungszentren zu holen, aber manche Kombinationen erreichen leider oft das Gegenteil dessen was man erreichen möchte. Viele der Säulen sind vergleichsweise abstrakt. Es ist faszinierend die Hintergründe zu betrachten und die Gedanken die hineinflossen, aber zu dieser Auseinandersetzung des Betrachters mit der Kunst muss es erst einmal kommen. Wenn der erste Grundgedanke gefärbt von dem Eindruck ist, dass hier Naturfläche verbaut wurde, dann findet oft die wichtige Auseinandersetzung die dann zu Wertschätzung führen kann nicht statt.
Das fördert dann ungewollt auch das Klischee von der abgehobenen Stadtkunstszene. Je abstrakter die Kunst, desto schwerer ist es oft eine erste Auseinandersetzung damit positiv zu gestalten. Ich kam nicht um den Gedanken umhin, ob eine Säulenreihe entlang eines Weges/integriert in eine Waldwanderung oder entlang des Pfads aus dem Dorf hinaus nicht effektiver gewesen wäre. Kunst die sich in ihre Umgebung eingliedert und...
Read moreAuf eine Indienreise 1990 ging der Künstler Bernd Zimmer beim Anblick der Säulenhallen in einem hinduistischen Tempel, erstmals mit der Idee von STOA 169 schwanger. Die endgültige Geburt des Projekts fand dann erst 2021 statt, wobei sich die prolonggierte Schwangerschaft erfreulicherweise nicht nachteilig auf Gesundheit und Vitalität des Nachwuchses auswirkte. 😋
Bedauerlicherweise leitet sich der Name STOA nicht vom bayerischen „Schdoa“ („Stein“) ab, sondern von dem altgriechischen Begriff für „bemalte Halle“ oder „Säulenhalle“. 😢
Im bayerischen Pfaffenwinkel westlich von Polling und in unmittelbarer Nähe der Ammer steht - nur nach einem kurzen Fußmarsch zu erreichen - mitten in der idyllischen Landschaft eine quadratische Halle von 1600 m², deren Dach von 121 (11 x 11) 3,9 m hohen Säulen getragen wird. Ursprünglich waren 169 (13 × 13) Säulen geplant, ungeachtet der Reduktion der Säulen auf die endgültige Zahl, wurde der Titel STOA 169 irritierenderweise beibehalten.
Jede der Säulen ist ein Unikat, die von einem Künstler gestaltet wurde, alle zusammen stützen sie Dach des Säulenhalle. Kunst als „tragende“ Rolle. 😋 In diesem Projekt sprudelt Kreativität aus verschiedenen kulturellen Quellen und bildet ein harmonisches, faszinierendes Ganzes. Schlichtes grenzt an Komplexes, Organisches an Technisches, Ruhiges an Chaotisches.
Ein Projekt das auf alle Fälle ein Besuch wert ist. 🤩 Der Eintritt ist erfreulicherweise kostenfrei, ein umfangreiches Programm kann vor Ort für fünf Euro gekauft werden, auch Spenden sind...
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