Dörp-Museum Münkeboe — Attraction in Südbrookmerland

Zur Einleitung: Wir sind mit großer Freude und Erwartung hingefahren, und der sehr freundliche Empfang und die netten MitarbeiterInnen versprachen einen interessanten Tag. Leider hat uns der Besuch dann aber enttäuscht. Das Gulfhaus erweist sich als eine Lagerstätte für allerlei Gerätschaft, drei alte Traktoren in einem sehr mitleiderregenden Zustand stehen sich die Reifen platt, keine Beschriftung, von Museumspädagogik nicht die Spur. Ähnlich dann im Kolonistenhaus - ein zwar mit gutem Willen, aber wenig Fachwissen zusammengestelltes Sammelsurium der verschiedensten Gegenstände (wozu steht da eine Strickmaschine aus der DDR von 1955?). NIchts Besseres dann bei der Mühle - keine Darstellung der Historie, keine Beschreibung der Funktion, sinnlose Zusammenstellung (was suchen die Töpferei bzw. die Zahnarzt- oder Frisörstühle in der Mühle?). Das Schulhaus ist etwas besser, wenigstens ist es von den Exponaten her etwas stimmiger, aber auch hier vermisst man jegliches Narrativ zu der (Orts-) Geschichte. Schade, hier könnte man mit ein wenig wissenschaftlicher bzw. fachlicher Hilfe viel mehr daraus machen. Man hat den Eindruck, dass einfach nur "Altes" gesammelt wurde, ohne Zusammenhang, ohne Kontext, ohne Datierung. Leider scheint auch das Ganze den Betreibern über den Kopf zu wachsen - der Erhaltungs- bzw. Konservierungszustand der technischen Geräte ist auf Schrottniveau, lieblos überpinselte Details (Lanz Buldog im Gulfhaus), platte Reifen (nahezu alle Exponate), und mit Bauschaum (!) gestopfte Korrosionslöcher in einer Torflore sind stumme, traurige Zeugnisse der Überforderung. Halb soviele, dafür gepflegte Exponate wären mehr... Es wäre schön, wenn die - offensichtlich vorhandene - Energie und Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeiter eine kompetente fachliche Unterstützung durch das Land oder dem Landkreis erfahren würde, um dieses kleine Museum wirklich zu einem Kleinod zu machen. Die Grundlagen wären eigentlich...

Das Museum ist aus einem Verein hervorgegangen, der sich zum Erhalt der Mühle gegründet hatte. Es werden diverse wiederaufgebaute Häuser gezeigt, die vom Krämerladen bis zur Schmiede viel über mittlerweile vergangene Zeiten erzählen. Dazu kommen eine Bäckerei, eine Schule, eine Gaststätte mit Destillerie, ein Sägewerk, eine Holzwerkstatt, und ein Kolonistenhaus. Besonders die Vielzahl an Ackerbaugeräten überzeugt. Zeitweise kann man bei Vorführungen zusehen oder auch dort frisch gebackenes Brot kaufen. Die dazugehörige Mühle beinhaltet einen alten Frsörladen, eine Töpferei, eine Schusterei, und eine Näherei. Es gibt viel zu entdecken und manch ältere Besucher werden dabei mehrere Dinge entdecken, die in ihrer Jugend noch gängig waren, heute aber kaum mehr bekannt sind. Auf dem Gelände gibt es 2 WC, und man kann den Besuch in der Teestube mit einem Rosinenkuchen ausklingen lassen. Parkplätze sind auch vorhanden. Den Eintritt von 3,50 € kann man angesichts des Gebotenen nur als sehr...

Ein wunderschönes Museum welches (wie man unschwer erkennen kann!) mit viel Liebe und Liebe zum Detail eingerichtet ist.

Ich habe schon viele Heimatmuseen besucht und war immer wieder erschrocken über den Zustand der Exponate, die zum Teil vor Spinnweben, Staub und Fliegenleichen (welche auch schon antik zu nennen sind) kaum noch zu erkennen sind/waren. Hier ist das völlig anders, alles wirkt als seien die ursprünglichen Nutzer nur mal eben aus dem Raum gegangen und würden jeden Moment wieder herein kommen. Einfach nur toll!

Auch meine Anmerkung dass ich mir (als alleinreisende) bei Bäckerei und Kolonialwarenladen eine Befestigungsmöglichkeit für Hunde wünschen würde wurde sehr wohlwollend aufgenommen.

Der Eintrittspreis ist völlig gerechtfertigt, Chef und Personal sehr sehr nett und unaufdringlich. Für Hundehinterlassenschaften gibt es auf Nachfrage an der Kasse sogar Tüten und auf dem ganzen Gelände sind ausreichend Papierkorb vorhanden.

Ich werde sehr gern...