Tannenberg wurde wohl ab 1210 von Kuno von Münzenberg und seinem Sohn Ulrich auf Grundbesitz des Klosters Lorsch errichtet, um das südliche Amtsgebiet der Familie zu sichern. Die Burg könnte aber auch bereits Anfang des 12. Jahrhunderts auf einer noch älteren Befestigung erbaut worden sein. Urkundlich wurde sie jedenfalls erstmals im Jahr 1239.
Mit dem Tod Ulrichs II. durch Erbschaft zu 5/6 an Philipp von Falkenstein und danach an seine Tochter Guda und ihren Mann Konrad VI. von Bickenbach. Das restliche Sechstel erhielt Reinhard I. von Hanau. Dadurch war sie zu einer Ganerbenburg geworden, deren Anteile sich im Laufe der Zeit immer weiter aufteilten. Schon 1382 sind insgesamt siebzehn Ganerben benannt. Diese lebten aber zumeist nicht auf der Burg, sondern ließen sich durch ihre Burgmannen vertreten.
Einer der Besitzer war 1379 Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, Gründungsmitglied des im gleichen Jahr gegründeten Löwenbunds. Zu diesem Bund gehörte auch Johann von Cronberg. Nach heftigen Fehden der Cronberger mit der Stadt Frankfurt verlegte Ende des 14. Jahrhunderts Hartmut der Jüngere von Cronberg seinen Wohnsitz auf die Tannenburg. Von da an wurde sie zu einem Raubritternest.
1398 vereinigten sich die rheinischen Kurfürsten mit den Städten am Rhein und in der Wetterau zu einer Erneuerung des Landfriedens auf zehn Jahre. Dem Bündnis hatten die Cronberger nichts entgegenzusetzen. Im Juni und Juli 1399 wurde die Burg belagert und erobert. Den Ausschlag gab die Frankfurter Büchse, eine rund 3,5 Tonnen schwere Steinbüchse, die von 20 Pferden gezogen werden musste und die Basaltkugeln mit einem Durchmesser von 62 bis 68 cm und einer Masse von 500 bis 550 kg verschießen konnte.
Die Burg Tannenberg war damit eine der ersten deutschen Burgen, die durch Feuerwaffen zerstört wurde. Sie wurde nicht wieder aufgebaut und diente der Bevölkerung der umliegenden Orte später als Steinbruch.
Tannenberg war eine kleine ovale Gipfelburg mit offenem Zwinger und Bergfried. Die Lage am Westrand des Odenwaldes ermöglichte die Sicht ins Rheintal, die umliegenden Täler und zu benachbarten Burgen. Die Anlage war umgeben von Wall und Graben. Der Zugang war durch eine Zugbrücke und zwei Tore gesichert. Der Palas an der gefährdeten Ostseite war zudem durch eine starke Schildmauer geschützt. Im 14. Jh. wurde sie an der West- und Nordseite durch eine Vorburg mit Mauer und Turm erweitert, in der sich Wohn-, Vorrats- und Stallgebäude befanden. Eine weitere Vorburg wurde an der Ostseite begonnen, blieb aber unvollendet.
Die Ausstattung mit Flachglasfenstern, gotischen Kachelöfen und verzierten Bodenfliesen war vergleichsweise komfortabel. Die Wasserversorgung war durch eine Zisterne mit Kiesfilteranlage und durch eine Quelle in der Nähe der Burg sichergestellt.
Heute sind noch Teile der Ring-, Zwinger- und Vorburgmauern, Gebäudefundamente mit Mauer- und Kellerresten und der Stumpf des Bergfrieds erhalten. Der Heimat- und Verschönerungsverein Seeheim legt seit einigen Jahren die Burgmauern frei und erhält mit großem Aufwand die...
Read moreAn easy climb from Seeheim with views all the way to Frankfurt. It takes about 30 - 40 minutes to walk up from Seeheim. At the top of the walk you will come to a bridge that takes you a trench into the castle grounds. There is the main tower, plus lots of other reconstruction areas including a well, walls and basement areas. You are encouraged to make a small contribution to help support reconstruction costs. The view is spectacular with views to frankfurt and south to Melibokus and Alsbach. There are picnic tables to relax and...
Read moreDie Burgruine Tannenberg ist eine - meiner Meinung nach - leider viel zu unbekannte Burgruine in der Nähe von Seeheim. Sie befindet sich östlich von Seeheim auf einem etwa 200 m hohen Ausläufer des Odenwaldes oberhalb der Rheinebene.
Auch mir war sie bis vor kurzem gänzlich unbekannt, da die Ruine doch "im Schatten" ihrer allgemein bekannteren Nachbarn (Burg Frankenstein, Schloß Alsbach & Schloß Auerbach) liegt.
Jedoch muß sich die Burgruine Tannenberg keinesfalls hinter diesen verstecken. Sie hat in meinen Augen einen ganz besonderen & eigenen "Charme", verbunden mit einer hochinteressanten Geschichte.
In den letzten 50 Jahren (ab Mitte der 1970-er Jahre) wurde sie mit viel Herzblut, Leidenschaft und Engagement in ehrenamtlicher Tätigkeit von der Gruppe des Heimat- und Verschönerungsvereins Seeheim (HVV) restauriert: Es wurden die Reste der Burg gesichert, zumal die Grundmauern, Reste des Bergfrieds und einiger Keller sowie die Zisterne noch vorhanden waren. Außerdem wurden bei den Erhaltungsmaßnahmen weitere wertvolle Funde entdeckt, welche im Historischen Rathaus von Seeheim (welches das "Tannenberg-Museum" beheimatet) besichtigt werden können.
Die Burgruine ist somit ein kleiner Geheimtip, da sie (noch) nicht überlaufen ist und vom Massentourismus (bisher) verschont wurde. Zudem erwartet einem dort ein wunderschöner Ausblick auf die Rheinebene (bei gutem Wetter ist sogar die Skyline von Frankfurt erkennbar).
Im Internet sind zudem viele weitere Daten & Fakten über die Burgruine Tannenberg leicht zu finden. Im diesem Sinne: come in and find out.
(besucht...
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