Mein Sohn geht seit 2 Jahren nach Stutensee, nachdem die Grundschule nicht mehr mit ihm klargekommen ist. Klarer und bester Vorteil in Stutensee: ganz kleine Klassen mit maximal 10 Kindern. Hier gab es schnell deutliche Fortschritte, zumal oder obwohl die neue Klasse im Stoff schon weiter war. Nach der Schule gibts dann Betreuung in ebenfalls kleinen Tagesgruppen. Hier werden dann doch die Schwächen sichtbar. Auch wenn das Betreuungspersonal sehr konsequent und pädagogisch sinnvoll reagiert, sind die (zumeist) Jungs unter ihresgleichen. Sprich, auffällige Kinder unter anderen auffälligen Kindern. Anstatt also von anderen Kids ein besseres Verhalten zu "lernen", gibts noch viel mehr Futter, ob nun Schimpfworte oder Verhaltensweisen, die sich das eigene Kind dann eben doch nicht "abgucken" sollte. Das Konzept kann meiner Meinung so nicht wirklich funktionieren. Während wir die Inklusion an die Schulen bringen (zumeist nicht sinnvoll, da Inklusionskinder eben besondere Anforderungen haben), werden verhaltensauffällige Kinder (wie immer zumeist Jungs) ausgelagert. Damit sie dann selbst in dieses System passen, gibts Medikamente. Dabei müsste sich das System ändern. Kleinere Klassen, besser ausgebildete Lehrkräfte, mehr Männer auch an die Grundschule. Die Konzepte, die in Stutensee angewendet werden (sofern sinnvoll) an den Regelschulen etablieren. Für Eltern, die auf eine Ganztagsbetreuung angewiesen sind, am Wohnort Betreuungsmöglichkeiten anbieten. Kernzeitbetreuung reicht in der heutigen Zeit oft nicht mehr aus, da meistens beide Elternteile arbeiten gehen müssen oder aber die alleinerziehenden Elternteile ebenso ganztags schaffen müssen (Teilzeit und Altersarmut gehen Hand in Hand). Das Gelände Schloss Stutensee ist ansonsten der Hammer. Weitläufig, viele Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Ein paar Uhren auf dem Gelände wären hilfreich zum...
Read moreSchloß Stutensee liegt inmitten einer alten Kulturlandschaft, einesteils modernen landwirtschaftlichen Nutzflächen, wo selten mal ein Baum steht, andererseits östlich, aber auch nordwestlich davon die prinzipiell im Mittelalter entstandenen Bewässerungswiesen, heute ein Schutzgebiet. Erklärungstafeln erläutern das Entstehen der Landschaft und deren Flora und Fauna und machen den Spaziergang hier interessant. Wenn man dann noch die rund zwei Kilometer bis zum Baggersee Staffort durch den schönen alten Wald marschiert, um diesen See mit seinen weitestgehend naturnahen Uferbereichen zu umrunden, kann man auch noch die Erklärungstafeln eines Fischlehrpfades lesen. Das Schloss selbst hat einen Bestand von teilweise bis zu 800 Jahre alten geschützten Eichen vorzuweisen. Es kann leider nicht besichtigt werden. Aber im Frühsommer findet hier eine sehr empfehlenswerte Musikveranstaltung statt, "swingin' Stutensee", immer ein schönes Erlebnis. Und östlich vom Schloß befindet sich eine Kriegsgräberstätte, mit den Gräbern verstorbener Soldaten, als das Schloss im 2.Weltkrieg als Lazarett genutzt wurde. Alles in allem kann man hier auch an einem ganz normalen Wochentag ein paar schöne und lehrreiche Stunden verbringen, zu Fuß oder...
Read moreDiese Bewertung betrifft die Jugendeinrichtung, nicht irgendwelche Veranstaltungen an diesem Ort. Unser Sohn war über ein halbes Jahr dort und unsere Erfahrungen waren überwiegend negativ. Gefühlt hat man dort seine durch Mobbingerfahrungen ausgelösten Probleme nicht ernst genommen, die Kommunikation mit den Eltern war mangelhaft. Schon zur Aufnahme erschien nur der Verwaltungschef, weder Klassenlehrer noch Rektorin. Mehrmals hat die Schule ihre Aufsichtspflicht verletzt: Bei Klassenstärke 8 will niemand das Fernbleiben eines labilen Jungen bemerkt haben. Das Schlimmste für unseren Sohn war die Gruppenbetreuung nach der Schule, die in einem verwahrlosten Innenhof hinter einer Dönerbude stattfand. Die Betreuer wirkten wenig kompetent und absolut überfordert mit ihrer Aufgabe, eine Kleingruppe adäquat pädagogisch zu fördern. Stattdessen herrschten dort eher gefängnisartige Zustände. Das einzig Positive: Es gab bemühte Einzelpersonen, die aber wohl gegen das Gesamtkonzept der Einrichtung wenig Chancen hatten. Fazit: Wer ein eher labiles Kind im jugendlichen Alter hat, sollte dies dem von Aggressivität auf der einen Seite und Gleichgültigkeit auf der anderen Seite geprägten Umfeld dort besser...
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