Die Abtei St. Mauritius in Tholey (neue Rezension Oktober 2022)
Eine erste Kirche wurde Anfang des 7. Jahrhunderts gebaut und ein Kloster gegründet, in das im Jahre 750 Benediktinermönche einzogen. Die heutige frühgotische Kirche wurde zwischen 1260 und 1300 errichtet. Im Zuge der Französischen Revolution endete das klösterliche Leben in Tholey. Erst im Jahre 1949 wurde die Abtei wieder von Benediktinermönchen besiedelt. Die Klosteranlagen und insbesondere die Abteikirche wurden in den vergangenen Jahren umfangreich renoviert. Diese Arbeiten betrafen neben dem frühgotischen Gebäude selbst vor allem das Chorgestühl aus dem 17. Jhdt., die Orgel aus dem 18. Jhdt. und alle 37 Fenster der Abteikirche, die durch neue ersetzt wurden. Die drei großen Chorfenster wurden nach abstrakten Entwürfen, die der bekannte Künstler Gerhard Richter dem Kloster schenkte, angefertigt. Die übrigen 34 Fenster der Kirche wurden von der muslimischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi mit biblischen Motiven entworfen. Ich selbst kenne die Abtei seit den frühen 50er Jahren. Ein leider verstorbener Jugendfreund war 1961 in den Orden eingetreten. Die restaurierte Kirche habe ich bereits mehrfach besucht und bin immer wieder von diesen wunderbaren Fenstern fasziniert.
Die Abtei Tholey (erste Rezension) Über ein Jahr mussten wir uns gedulden - coronabedingt - ehe wir das Kloster in Tholey besuchen konnten. Schon seit vielen Jahren fühlen wir uns dem Kloster verbunden. Aber was uns dieses Mal ins Kloster führte, war die Vollendung der Restaurierung der Klosteranlage mit dem krönenden Abschluss, dem Einbau der unglaublich schönen Fenster von Gerhard Richter und Mahbuba Maqsoodi. Ich habe versucht, meine Eindrücke festzuhalten, das kann mit einer einfachen Kamera aber kaum gelingen. Ich möchte mit den Bildern vielmehr einen Anreiz schaffen, doch selbst einmal in diese andere Welt einzutauchen. Auf der Terrasse des Café "La Petite Provence" lässt sich bei Kaffee und Kuchen, den uns ein sehr freundlicher Mönch serviert hat, der Anblick des gepflegten...
Read moreEine der schönsten Kirchen, die ich bislang sehen durfte. Und dabei sind die beeindruckenden, farbgwaltigen Gerhard-Richter-Fenster, die den Chorraum schmücken und seit Neuestem den Chorraum schmücken nur eines von vielen Gestaltungselementen, die dieses historische Bauwerk zu etwas Einzigartigem machen. Das ganze Gebäude ist lichtdurchflutet und auch in seinen Gestaltungselementen hell und offen gestaltet. Alles macht einen sauberen, modernen (was bei der ältesten Klosteranlage Deutschlands durchaus erstaunlich ist) und stilvollen Eindruck. Die imposante Orgel dominiert die Rückseite des von außen eher unscheinbaren Kirchenbaus und bietet ein prachtvolles Klangbild, ohne die Zuhörer zu erschlagen. Neben den Gerhard Richter Fenstern im Chorraum sind vor allem auch die Bilddarstellungen in den Seitenfenstern des Kirchenraumes beachtenswert, die aufgrund ihrer intensiven Farbgebung unheimlich gut mit den Fenstern im Chorraum harmonieren (welche ihrerseits eher in ihrer Gesamtheit wirken), durch ihre figürlichen Darstellungen den Betrachter aber noch einmal in ganz anderer Weise ansprechen.
Ich habe die Kirche gemeinsam mit meinem 95 Jahre alten Großvater besucht, der angesichts seines Alters zwar bei guter Gesundheit, aber in seiner Beweglichkeit natürlich deutlich eingeschränkt ist. Der Weg vom Parkplatz zur Kirche war für ihn dennoch ohne Schwierigkeiten und Hilfsmittel zu bewältigen. Auf einen Besuch der gesamten Klosteranlage haben wir verzichtet, konnten jedoch ersehen, dass hierfür ein 'Ticket' erforderlich wäre, das im angrenzenden Besucherzentrum erhältlich ist. Der Besuch der Abteikirche ist während der angegebenen Öffnungszeiten (abgesehen von den Stundengebeten der Mönche, an denen zwar gerne eine Teilnahme, aber keine zeitgleiche touristische Besichtigung der Kirche gewünscht ist) frei zugänglich und für jeden Besucher - ob religiös und kunstinteressiert oder nicht - eine Reise oder zumindest einen...
Read moreGestern wollten wir uns die Abteikirche von innen anschauen. Da schon am Abteigarten ein Schild angebracht ist, dass in diesem Garten Hunde verboten sind, schauten wir explizit nach, ob auch in der Kirche Hundeverbot ist. Nichts zu sehen, also nahm wir unseren Hund mit. Nach circa 5 Minuten stellte sich uns ein junger Benediktinerbruder in den Weg, der uns aufforderte das Gotteshaus mit dem Hund zu verlassen. Mein Partner fragte weshalb, schließlich wäre es auch ein Geschöpf Gottes. Da wurde der Bruder lauter (es befanden sich 2 Führungsgruppen in der Kirche!) mit dem Verweis auf die Hausordnung. Im ruhigem Ton widersprach ich ihm, dass ich am Eingang nichts des gleichen finden konnte. Da wurde er noch lauter und frech und unverschämt: das würde selbstverständlich sein und wenn wir das nicht so sehen, dann muss er an unserem menschlichen Verstand zweifeln. Was er kann, kann ich aber schon lange! Ich fragte ihn, ob er der Meinung ist, ein guter Christ zu sein und gab ihm den Tipp seinen Glauben zu hinterfragen.
Es war die erste Kirche aus der wir rausgeschmissen worden sind. In Kirchen, die am Eingang schon ein Hundeverbot-Schild haben, gehen wir nicht mals rein, aber wo nichts steht, gehen wir davon aus, dass Hunde willkommen sind! Dieser junger Bruder wollte seine Macht ausspielen, das sah man ihm an. Er stellte sich uns im Weg wie eine Mauer und war gar nicht bereit sich mit uns normal zu unterhalten. Finde ich schade, wenn man sich die Zahlen der Kirchenaustreter anschaut. Aber wenn man selbst sowas erlebt, kann man diese Zahlen...
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