NSG Paterzeller Eibenwald
Eiben sind einfach ganz anders!
Stammesgeschichtlich betrachtet, gehört diese Baumart zu den urtümlichsten Nadelholzgewächsen. Sie bildet keine Zapfen sondern rote Scheinbeeren, sie hat keine Harzkanäle und kann sich durch Stockausschläge regenerieren, eine Fähigkeit die sonst ausschließlich Laubbäume besitzen.
Das langfaserige, extrem harte und zähe Holz lieferte den Baustoff für die legendären englischen Langbögen. Auch Ötzi, die vor 3300 Jahren werbewirksam eingefrorene Gletscherleiche, war bereits mit einem Eschenbogen unterwegs. Eiben wachsen extrem langsam und gehören zu unseren ältesten einheimischen Bäumen. Sie überleben noch bei Lichtmengen, die jedem anderen ehrbahren deutschen Baum die Tränen der Verzweiflung aus den Spaltöffnungen treibt.
Abgesehen von dem roten Samenmantel enthalten alle Pflanzenteile ein giftiges Alkaloid. Da Alkaloide generell sehr bitter schmecken, kommen Vergiftungsfälle bei Menschen nur in Ausnahmefällen vor. Pferde reagieren hier besonders sensibel, die laetale Dosis soll bei 100-200 g Eibennadeln liegen. Für Rehe gilt das leider Gottes nicht, sie betrachten junge Eiben als Leckerbissen und verhindern eine Naturverjüngung bei uns recht wirkungsvoll.
Die meisten von uns kennen Eiben lediglich als Hecke oder als vereinzelte, meist etwas rachitische, Bäumchen im Unterwuchs von Wäldern. Wer die beeindruckende Wucht der Persönlichkeit alter Eiben kennen lernen will, sollte unbedingt das Naturschutzgebiet Paterzeller Eibenwald in der Gemeinde Wessobrunn in Oberbayern besuchen. Auf 88 ha wachsen dort 1500 ältere Eiben mit einem Durchmesser bis zu einem Meter. Ein 1 km langer Rundweg weist mit Infotafeln auf die Besonderheiten dieser Baumart hin, Man sollte aber unbedingt auch die umliegenden Wanderwege erkunden.
Alte Eiben zeichnen sich durch ihre malerische Wuchsform aus. Häufig sind sie hohl, bizarr verdreht, die Orks unter den Bäumen. Kein Exemplar gleich dem andern, jeder Baum ist einzigartig und besitzt eine eigene Persönlichkeit. Man könnte stundenlang durch dieses Areal wandern, um ein faszinierendes Baumportrait nach dem andern zu fotografieren. Für jeden, der eine emotionale Bindung zu Bäumen besitzt, ist eine Wanderung in diesem Areal absolut...
Read moreA lovely walk through the Yew tree forest, with interesting information about the trees and how they grow. In early autumn, it is especially lovely. There are some unusual water features at this time of the year too. Good place to go for an hour or so to be in nature and learn a thing or two about...
Read moreWer es mystisch liebt, ist an diesem Ort richtig. Inmitten wunderbarer alter Eiben, deren Stämme und Wurzeln sich einzigartig in verschiedensten Formen zeigen, fühlt man sich recht bald in einen Zauberwald versetzt. Eiben haften ja so manche Sagen und unheimliche Geschichten an und tatsächlich lassen sich mit Fantasie Gesichter und andere Dinge in den Stämmen erkennen. Man muss sich hierfür natürlich etwas Zeit nehmen und die Stimmung auf sich wirken lassen. Ein magischer Ort und unbedingt sehenswert. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwer erreichbar, da man ab Zellsee ca. 2 km an einer befahrenen Straße entlanggehen muss. Für die Anreise mit dem Auto gibt es direkt vor dem Eingang in den...
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