Was alles passieren kann, wenn man links abbiegt anstatt rechts. Die Tour eines Töff-Freundes vom Vortag nachvollziehend, gings vom ZH Unterland in Richtung Innerschweiz. Erster Kurzhalt bei unserem alten Freund Willhelm Tell. Dann weiter nach Wassen (ohne 3malige Umrundung der Kirche) und weiter zum Sustenpass. Kleiner Imbiss auf der Passhöhe und weiter nach Innertkirchen. Dort wäre die Strasse rechts nach Meiringen und zurück über den Brünnig die Vortageswahl gewesen. Nun ja, nach links gehts zum Grimsel und von dort kann man ja immer noch über die Furka wieder ins Reusstal zurück. Also weiter gehts und in Gletsch steht auch schon die Furka Dampfbahn zur Abfahrt bereit. Nur gibt es dort keine Tankstelle und die wäre jetzt nötig. Darum, nächster Halt Oberwald im Goms wo das Gesuchte gefunden wird. Die nächste Entscheidung ist gefragt. Zurück nach Gletsch oder weiter nach Ulrichen wo die Auffahrt zum Nufenen beginnt. Aber halt, wenn man schon unerwarteterweise im Wallis gelandet ist, könnte man doch noch ein paar Aprikosen mitnehmen die am Strassenrand feilgeboten werden. Kaffee auf der Passhöhe tut gut und dann weiter durchs Bedrettotal nach Airolo. Spass muss sein, also über die Tremola in Richtung Gotthard Hospitz. Weil die Verkehrssituation sich verschlechtert gehts gleich weiter über Hospental, Andermatt und durch die Schöllenen nach Göschenen auf die Autobahn. Normalerweise braucht man dafür 20-25 Minuten. 75 Minuten ist ok mit dem Motorrad. Bis zu doppelt solange mit dem Auto. Leider ist das Befahren einer Ferienhauptverkehrsachse am Sonntag ein trickreiches Unterfangen. Vor allem, wenn andere Verkehrsteilnehmer beschliessen ihre Fahrzeuge in einen zu engen Kontakt zu setzen. Unglücklicherweise auf beiden Achsen. Konkret Stau schon vor Flüelen am Seelisberg und der Axenstrasse. Nun ist Stau im Tunnel für Motorradfahrer eine, im wahrsten Sinne des Wortes, betäubende Angelegenheit und sollte vermieden werden. Also erneut eine Entscheidung! Weiterfahren bzw -stauen, nach Attinghausen in die Pouletburg oder über den Klausen nach Hause. Wenig erstaunlich, Variante 3 nach dem Motto. Lieber gut gefahren als schlecht gestanden. Allerdings lag diesem Entscheid auch eine Fehlannahme bezüglich Distanz zu Grunde. Die auf ca 35 km geschätzte Fahrt war effektiv 63 km und um 19 Uhr wird es auf 2000 m kühl und neblig. Nachdem dies ohne grosse Probleme erledigt ist geht es an die Querung der nächsten grossen Verkehrsachse, der A3. Auch dort herrscht Ferienverkehr und entsprechend gemütlich ist das Tempo. Zum Glück nur bis Reichenburg, dann gehts über das ZH Oberland mit einem letzten Tankstopp zurück nach Hause. So ist aus einer gemütlichen Sonntagstour ohne spezielles Ziel eine 5 Pässe-Fahrt über ca. 460 km mit einem Besuch in 10 Kantonen geworden. Schön war es trotzdem.