Moderne Hütte mit wenig Flair und am Ende leider auch mit Abzocke.
Auf unserer Steinbocktour die letzten fünf Tage und durch andere Hüttentouren in den letzten Jahren, können wir uns sicherlich ein Urteil erlauben, wie es auf anderen DAV-Hütten abläuft.
Das Waltenberger Haus ist eine sehr moderne Hütte, im Vergleich zu den anderen Hütten in der näheren Umgebung, aber es mangelt ihr deutlich an Hüttenflair zu den anderen Hütten. Was leider mit dem Personal und den Preisen zusammen hängt.
Zunächst zu dem Zimmer. Wir hatten ein Zweibettzimmer mit noch einem Hochbett in luftiger Höhe. Das Zimmer war sehr gut und die Betten bequem und vor allem auch lang genug für Menschen an die zwei Meter. Die Bäder sind modern und sauber. Leider war die Herrendusche defekt, weswegen man die Dusche bei den Frauen nutzen sollte. Die Dusche war wegen eines Wasserschadens defekt und ich hoffe, nicht wie in vorherigen Rezensionen schon beschrieben, seit ein oder zwei Jahren. Der Preis mit 4€ für 2 Minuten ist höher als zum Beispiel bei der Rappenseehütte. Aber das ist noch okay. Wenn man bedenkt, dass die Hütte per Helikopter versorgt wird und dies auf die Preise umgelegt werden muss.
Kommen wir aber nun zum Punkt Flair und Abzocke. Das Personal war freundlich und aufmerksam, wie auch auf anderen Hütten, aber es herrschte eine komische Grundstimmung auf der Hütte. Das Personal machte den Anschein, als würden sie das noch nicht so lange machen und es kam nicht so rüber, dass sie das mit Herzblut machen. Vielleicht fehlt auch hier die Verwurzelung zur Region, wie man es auf den anderen Hütten erfährt und spürt. Man fühlte sich gestern stets beobachtet und manchmal auch etwas „genötigt“ zu bestellen. Dies lag sicherlich auch daran, dass das Personal im Gästebereich seinen eigenen Tisch hatte. Was bei manchen Gästen, die sich gerade daran setzen wollten, als keiner an dem Tisch saß, mit Körpereinsatz und bestimmend verteidigt wurde. Hier wäre es wirklich hilfreich dem Personal einen separaten Raum zu geben, um so eine Trennung zwischen Gast und Personal zu haben.
Es gab ein paar Situationen, über die beiden Tage verteilt, die wirklich sehr merkwürdig waren und nach Abzocke riechen bzw. vermuten lassen, dass das Personal nicht aus der Gastro kommt.
Eine Wanderin fragte, ob man das Wasser aus dem Hahn trinken darf, da kein Hinweis zu „Kein Trinkwasser“ zu finden war. Die Servicekraft empfiehl ihr lieber Wasser an der Theke zu bestellen. Die Wanderin hat sich dennoch für das Wasser aus dem Hahn auf der Toilette entschieden, weil das Wasser auf der Hütte, lt. Aussage der Servicekraft, gefiltert wird. Andere Wanderer haben sich kurz danach Wasser an der Theke geholt und mussten dafür bezahlen. Und wo wurde das Wasser für die Trinkblasen entnommen?! Aus dem Wasserhahn an der Theke. Das ist doch wirklich lächerlich und riecht nach purer Abzocke.
Ein anderer Punkt und dieser ist mir selbst heute Morgen widerfahren. Wir haben gestern Abend bezahlt und dabei einmal Frühstückbuffet vorbestellt. Nach der vorher bejahten Frage am Vorabend. Das wir uns das Frühstück gerne teilen möchten und ob das okay ist. Heute morgen im Frühstücksraum angekommen, verlangte man den Chip für das „Buffet“ und ich wollte mir und meiner Frau, entsprechend der Speisekarte, gerade zwei Kaffee ziehen. Wurden wir direkt darauf hingewiesen, dass nur ICH Kaffee nehmen darf, da nur ich den Chip hätte. Wir haben auf die Absprache am Abend hingewiesen, aber man unterstellte uns, dass das überhaupt nicht sein kann und die Person am Abend das definitiv nicht so gesagt habe könne. Leider war die Person nicht anwesend und es gab auch kein Angebot des anwesenden Personals die Situation zu lösen! Kommen wir aber nur zu eigentlichen Abzocke! Ja, die Hütte wird mit einem Helikopter beliefert, aber fast das doppelte wie auf den anderen Hütten in der Umgebung zu verlangen für ein Frühstück ohne größere Auswahl zu haben ist wirklich pure Abzocke! 16,50€ zu 8-10€ bei den Hütten an den Vortagen.
Es gibt noch ein zwei Punkte, aber die Zeichenanzahl...
Read moreHallo Claudia Eckel, Deinen Beitrag möchte ich so nicht stehen lassen. Es gibt Fakten, die Du verschweigst. Das Waltenberger Haus ist keine alte Berghütte aus der Nachkriegszeit, sondern ein modernes Wirtschaftsgebäude in den Allgäuer Alpen. Es ist keine Notunterkunft! Die finanzielle Ausrichtung ist wirtschaftlich positiv angelegt und auf lange Zeit hoch rentabel. Das Haus ist nach neuestem Stand für die Zukunft gebaut. Staatl. geförderter Solarstrom und Internet sind normal. Der Gastraum ist mit einem Restaurant im Tal vergleichbar, nicht mit einer alten Berghütte. Bau- und Unterhaltungskosten dürften sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Der DAV als Träger der Hütten ist der finanzstärkste Bergsteiger-Verband der Welt und besitzt die meisten aller neuen AV-Hütten. Das dazugehörige Finanzkonzept ist weitgehend gewinnbringend. Wenn eine Hütte dieser Größenordnung errichtet wird, dann ist die ausreichende Wasserversorgung Grundvoraussetzung. Für Bergwasser muss sicherlich keine Steuer bezahlt werden. Auch die schwierige Abwasserversorgung muss im Vornherein gewährleistet und kalkuliert sein. Nur dann gibt's eine Genehmigung. Dass die Hütte mit einem Hubschrauber versorgt wird, ist sicherlich in der Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigt. Wäre dies unrentabel, hätte man sich für eine Materialbahn oder einen anderen Standort entscheiden müssen. Die Zusatzkosten spiegeln sich im Gaststättenpreis nieder. Das ist o. k. Es ist nachvollziehbar, dass Bergsteiger heutzutage mit dem Handy fotografieren. Dafür ist ein Smartphone ausgelegt, die Akkuleistung jedoch sehr gering. Deswegen freut man sich, wenn man am Stützpunkt laden kann. In den meisten Hütten ist das normal, weil die gesamte Stromversorgung der Infrastruktur vielfach höher ist als ein paar zusätzlichen Smartphones. Auf einer Gebiets-Durchquerung bin ich froh, wenn ich den Wetterbericht einholen darf oder Änderungen der nächsten Hütte bekannt geben muss. Ein entleerter Akku verhindert im schlimmsten Fall das absetzen eines Notrufes. Frage: Geht es um "nicht können", oder um "nicht wollen"?
Das Waltenberger H. ist mit moderner Internetkommunikation ausgestattet. Eine Anmeldung ist nur über Internet möglich. Der persönliche Kontakt mit dem Hüttenwirt für schnelle Fragen und Änderungen ist nicht vorgesehen. Das ist in den Alpen neu für mich und als Bergführer oft schwierig. Der Hüttenwirt jedoch hat mehr Ruhe und dadurch Zeitersparnis. Alles nachvollziehbar. Aber gerade deswegen, wäre es kein Problem, wie in anderen Hütten auch, das W-LAN frei zu geben. Es ist sowieso schon da! Und wenn es zwei Euro kostet, auch akzeptabel. Frage: Geht es um "nicht können", oder um "nicht wollen"?
Die Aussage "warum bleibt ihr nicht einfach da wo es für Euch schön ist", ist kurz gedacht und unqualifiziert, weil es dann keine Hütte gäbe. Mit den Touristen verdient das Allgäu fast ausschließlich sein Geld und ist Wirtschaftsfaktor Nr. 1. Andere Alpenregionen wie Tirol, Südtirol, Graubünden, Wallis, Aosta würden sich ähnliche Äußerungen nicht erlauben. Dort ist man als Gast gerne gesehen und versucht alles, um positiv und freundlich aufzutreten.
Die Anmerkung einer gewissen Unfreundlichkeit des Hüttenwirtes, muss ich leider bestätigen. Das hat nichts mit Berg Idylle, Hüttenromantik oder Allgäuer Urgestein zu tun, sondern gehört sich nicht. Ich bin froh, wenn ich auf einer Mittelgebirgsberghütte (2084m) freundlich empfangen werde, nach der Arbeit schnell mal duschen und im Internet den Wetterbericht abrufen kann. So fällt es mir leichter, Berggäste optimal zu betreuen. Denn ich möchte, dass sie mit einem positiven Erlebnis nach Hause fahren und bald wieder zu uns ins schöne Allgäu kommen.
Wenn ich auf der Adlersruhe (3454m) oder der Refuge Margherita (4554m) übernachte, dann muss ich mich auf Minimalstandard einrichten. In der Situation kein Problem. Und dennoch werde ich als als ausländischer (deutscher) Bergführer äußerst freundlich behandelt. Da komme ich doch gerne mit...
Read moreLiebe Leute, ich würde gern einen sachlichen Kommentar abgeben, aber es fällt mir schwer - mich ärgern einige dieser "Rezensionen" einfach zu sehr - dieses Gemecker ist mir unbegreiflich. Warum geht Ihr in die Berge ??? Wenn Ihr günstig duschen wollt oder die frische Kuhmilch auf dem Cappuccino zum Frühstück vermisst warum bleibt Ihr nicht einfach "unten" oder geht z.B. auf die MountainLodge an der Alpspitze, da gibt es spitzenmäßiges Soulfood zu Hammerpreisen ! Habt Ihr Euch schon mal Gedanken gemacht, wo auf dieser Berghütte das Wasser zum Duschen herkommt und vor allem, wo es wieder hingeht nachdem Ihr es mit Apfelshampoo angereichert habt ? Wie kommt eigentlich das Brot auf die Hütte und warum ist es wohl etwas teurer als zu Hause im Backshop ? Hmmmmm... einfach mal das Hirn einschalten. Wenn Euch das Duschen zu teuer ist: Es gibt sehr schöne kleine Trekking-Waschlappen- diese sind in diversen modischen Farben erhältlich, farblich passend zu Euren Trekkinghandtüchern, Euren Running-Kompressionsstrümpfen und den Tellern Eurer Trekkingstöcke. Mit Waschlappen kann man sich - man glaubt es kaum - auch waschen ! Und ES KOSCHTET NIX ! Zusammen mit ein wenig Körperpflegeschaum oder auch etwas altmodischer Seife könnt Ihr damit kostengünstig gesäubert und gut riechend den Sonnenuntergang geniessen. Sogar den Fön kann man dann zu Hause lassen. Des isch doch a Sach ! Schöner für Euch und alle anderen Bergsteiger ist es aber, wenn Ihr Euer ganzes Anspruchsdenken einfach mal zu Hause lasst, und wenn Ihr Euch einlasst auf die Besonderheiten, die es auf einer Hütte naturgemäß nun mal gibt. Unlimitiertes Duschen, ein günstiges Salatbuffet und ständige Erreichbarkeit - das habt Ihr auch zu Hause ! Die Reduzierung auf das Elementare ist doch gerade das Besondere an der Sache. Auch im neu gebauten WBH ist die Reduzierung auf das Elementare noch möglich- man kann nämlich immer noch selbst wählen, ob man den dort angebotenen Luxus annimmt oder nicht. Sich jedoch für Luxus zu entscheiden und dann auch noch über Preise zu beschweren ? Einfach mal nachdenken, Leute. Am Besten ist es, Ihr bleibt einfach da, wo es für Euch "schön" ist. Es gibt bereits jede Menge Hütten die jeden nur denkbaren "Komfort" anbieten, lasst uns doch die wenigen Plätze bewahren wo eben bewusst nicht alles und jederzeit verfügbar ist. Mit dieser Lösung freuen sich alle- und besondere Plätze bleiben denjenigen vorbehalten die das zu schätzen wissen. Claudia Eckel P.S. Ach ja - dass Ihr Euer Smartphone nicht aufladen könnt, ist ein Service des Hauses - es beschert Euch nämlich RUHE. Ein unglaubliches Geschenk: Es gibt einfach nichts zu tun für Euch ! Euer Faselbuch kommt ganz sicher 2 Tage ohne Euch aus, und Selfies habt Ihr doch eh schon mehr als genug. Also freut Euch doch, dass Ihr es nicht...
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