Jeder (autofahrende) Reisende kennt die Gegenden, wo man einfach durchfährt. Zum Strand, zur Sehenswürdigkeit oder wohin auch immer. Wir sind in den letzten Jahren immer nach Kalamata geflogen, haben uns dort ein Auto gemietet und sind dann in den Süden des Peloponnes zu den Stränden gefetzt.||||In diesem Jahr, 2018, wollten wir das alles langsamer angehen und sind deshalb nicht über den Gebirgspass von Kalamata nach Sparta gehuscht, sondern haben zwischengeparkt. Und das in einem Ort, an dem vermutlich nur wenige – Bergfexe ausgenommen – anhält, nämlich in Alagonia. Ich erzähle jetzt mal einfach, warum wir da nicht nur eine Nacht, wie wir ursprünglich planten, sondern gleich drei Nächte blieben.||||Wenn man durch Alagonia wandert, kommt man schnell ins Grübeln darüber, was in Griechenland und der regelsetzenden Europäischen Union wirtschaftlich alles falsch gelaufen ist. Alagonia ist nämlich – einerseits – oldstyle griechisch und ökologisch vernünftig gebastelt, was man etwa daran merkt, dass Wasser durch den gesamten Ort von oben nach unten durchläuft. Kaum glaublich, was man da alles an essbaren Pflanzen findet: Von den gängigen Feigen, Maronen, Kastanien, Granatäpfeln über Äpfel, Birnen hin zu eher unerwarteten Kiwis oder der Besonderheit weiblicher und männlicher Zucchiniblüten. Andererseits – der Ort wirkt verlassen, manche Häuser sind nur noch Ruinen, die Schule ist verrammelt, in zwei kleinen Kafenions sitzen fast ausschließlich alte Leute. ||||Besondere Sehenswürdigkeiten sind die renovierte Kirche St. Nikolao mit Malereien sowie einige versteckte Wasserfälle und Bäche – worüber man sich genauer erkundigen kann bei den Wirtsleuten in den Alagonia Country Homes. Da hier schon einige Leute über die hübschen Blockhütten (teilweise mit Mimosen umpflanzt!), den schönen Ausblick und die freundlichen und hilfsbereiten Wirtsleute berichtet haben, was nach unserer Erfahrung alles stimmt, möchte ich nur noch etwas Zusätzliches hinzufügen, nämlich inwiefern die Küche dort ausgezeichnet ist.||||Es ist ganz deutlich zu erkennen, dass sich die Küche um lokale Spezialitäten kümmert. Dazu gehören fantastische Kleinigkeiten wie selbstgemachte Kiwi-Marmelade zum Frühstück, gecuttete (nicht durch den Wolf gedrehte) Kochwürste, gedämpfte grüne, spinatartige Gemüse aus der Umgebung, gegrillte Austernpilze, hausgemachtes Vanilleeis und – das war mein Favorit – einen im Rohr gebratenen Schweinebraten mit Kruste. Eine vermeintliche Banalität wie den in Griechenland überall angebotenen Griechischen Salat mit Fetakäse sollte man dort mittags auf der Veranda auch mal probieren: Es war der beste, den wir im gesamten Urlaub bekamen. ||||Unterm Strich also: Wer für etwas mehr Ungewöhnliches, sehr Ruhiges und Abgeschiedenes ein paar Tage übrig hat, sollte sich überlegen, in den Alagonia Country Homes einen...
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