Das letzte Mal war ich hier vor gut 16 Jahren, vor 20 (edit: 30!) Jahren schon war ich jährlich Gast mit meinem ersten Mountainbike und habe Speis und Trank genossen. Damals jedoch hatte ich Weg und Hütte als eher düster in Erinnerung, im dichten Wald, schattig. Durch die Naturkatastrophe 2016 hat sich dieser eine Aspekt zum Positiven gewendet, da ein großer Teil der ursprünglichen Straße und des Waldes bei einem Unwetter durch von den hinterm Kötschachtal gelegenen Gletschern hinab gespülten Geröllmassen einfach weggerissen wurde und somit der Sonne und Sicht freiere Bahn gab. Trotz der gewissen Tristesse, die diese gewaltige Zerstörung der Natur durch sich selbst ausstrahlt, ist der Weg zur Hütte zum größten Teil wunderschön, und man kann sich zumindest live einen Eindruck über Naturgewalt verschaffen.
Die Hütte selbst ist wunderbar ursprünglich, die reine Erholung nach verbauten Touristenhöllen wie dem Stubnerkogel. Von der Fassade bis zur Einrichtung fühlt sich der geneigte Städter da, wo er auch sein möchte, wenn er in die Berge fährt, fern von Beton, Stahl und Glas. Die Tischdekoration aus lebendem Moos mit Farn und Beeren alleine zeugt von Talent, Ursprüngliches zu repräsentieren.
Zum Essen selbst sei angemerkt, dass ich hier gestern die besten Eierschwammerln meines Lebens gegessen habe, der dazu gehörige Semmelknödel sucht auch seinesgleichen. Frisch aus dem Walde gepflückt hatten diese Pilze nichts von dem mürben Gebröckel, welches uns gewöhnlich im Supermarkt entgegenvegetiert.
Der abschließend beinahe zwanghaft genossene Strudel mit Schwarzbeeren (Heidelbeeren) vom Hang nebenan hat uns zwar den Weg zum Talschluss erschwert, die Portionen waren ja durchaus gut bemessen, aber auch wieder die Augen geöffnet, mit was für Müll wir daheim tagtäglich abgespeist werden. Die Beeren haben eine geschmackliche Intensität und Frische, die der Städter gar nicht mehr kennt, und der Geschmack an sich ist ja meist schon völlig verfälscht.
Was für das Essen gilt, gilt auch für Service und Bedienung, die offenbar ehrlich freundlich und gut gelaunt ihren Dienst und leitende Aufgabe absolviert, ohne aufgesetzt zu wirken. Der Wirt ist definitiv ein Original.
Ich wäre heute gerne noch dort. Und morgen. Leider wird mir dieser Wunsch wohl zumindest auf ein weiteres Jahr verwehrt bleiben.
Man kann von hier aus weiter zum ebenfalls sehenswerten Talschluss oder zum höher gelegenen...
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