Unser kulinarischer Eindruck der Saziani Stub'n ist eine wahre Sinfonie an Aromen, die zart und ruhig, ja fast schamhaft versteckend eine ganz große Klasse aufzeigen. Eine gebeizte Lachsforelle darf hier ihre ganze, wunderbar fette Wuchtigkeit mit einem Dillsud der Extraklasse ausspielen, überraschend die Knackigkeit der kurz gebratenen Pimentos, die sich ganz wunderbar mit ihrer herben Note dem Rogen anbieten, der mit seiner platzenden Glückseligkeit ein geniales Teammitglied darstellt. Als Dirigent dieser Sinfonie steht der Krenschnee parat, der von seiner garstigen Schärfe nur wenig behalten durfte und so eine ganz glückliche, zarte Fügung auf diesem Teller darstellte. Überraschend dann eine geschmorte Lammschulter (versteckt unter einem Spinatblatt) welche mit der Sauce und den leicht erdigen Noten vom Spinat eine aufregende Komposition komplexer Aromen darstellt. Schlürfen durchaus angebracht. Der Wolfsbarsch, nur auf der Hautseite scharf gegrillt, war ein Stück Fisch das es besser nicht geben wird. Zum Abheben gut blätterte der glasig gegarte Fisch nicht nur am Teller, sondern auch auf der Zunge seine ganze Vielfalt aus, unterstützt von einem Löffelchen Tomaten die wahnsinnig duftend und mit einem kleinen Basilikumblatt ein Feuerwerk an mediterranen Aromen ablieferten, aufgefangen vom Fenchelsud mit etwas Liebstöckelöl. Hier wurde etwas geschaffen, das so feinsinnig gewebt, frisch und parfümiert daherkommt, als wäre es eine Märchenprinzessin die sich für den Ball der Bälle zurechtgemacht hat. Fast zu schnell ging es dann weiter mit einer gefüllten Zucchiniblüte. Ein wenig merkwürdig zu Beginn, hatte ich doch anfangs nur die Röstaromen von der gebackenen Blüte am Gaumen, dann die kürbishafte Frische der Zucchini und erst ganz hinten raus durften sich die zart gewürzten Eierschwammerl zeigen um mit Hilfe des Kürbiskernölschaums Länge zu zelebrieren. Ein Wechselbad der Gefühle. Diese zarte und feinsinnige Arbeit, ganz wunderbare Produkte, aber so zurückhaltend und wirklich mit dem Produkt vom Vordergrund zu arbeiten, ohne die typische Heftigkeit der ganzen Welt der Gewürze auszuspielen, das war schon eine neue Erfahrung für mich. Als Hauptgang wartete ein Kitz auf uns. Geschmort, mit Erbsen, Joghurt und einem Hauch Minze als Begleitung war es mehr eine Hommage an den nahen Osten. Und das muss ich jetzt sagen: Das Fleisch war eine Perversion an Perfektion. Noch nie, wirklich nie, durfte ich so ein buttrig weiches, willig aufsplitterndes Fleisch zerteilen und am Gaumen spüren, wie es richtiggehend zerfließt in aufsehenerregenden Momenten. Dieser Schmelz gepaart mit einer Sanftheit und gleichzeitig Tiefe hat sich schon jetzt für immer eingebrannt und alles Geschmorte wird sich zukünftig daran messen lassen müssen. Kühle Frische vom Joghurt und Erbsen, die einen Hauch von Zitrusfrüchten und Minze brachten, waren zwar bloß Nebendarsteller, aber auch die bekommen für ihre Leistung manchmal einen Oscar weil sie die Hauptdarsteller in ihrer Rolle aufgehen lassen. Genau so dieses Gericht. Der Käsegang war eine Brandteigkugel, wunderschön anzusehen, gefüllt mit Gravensteiner Äpfel, Ziegenblauschimmelkäse und Pastinake wo eindeutig die fruchtigen Komponenten zuerst den Laufsteg des Gaumens betreten durften und der Blauschimmelkäse so dezent, so leicht, so unaufdringlich spät am Gaumen auftrug, dass auch hier nichts von dem so derben und aufdringlichem Aroma übrig blieb sondern eine gewaltige Köstlichkeit beinahe leicht interpretiert wurde. Und was wäre so ein Abend, ohne ein Dessert. Eine in Portwein geschmorte Feige war dann doch der Gipfel des Genusses. Außen fast zu weichem Leder geschmort, innen mit herrlicher Frische und Fruchtigkeit, war ich wirklich baff, wie man das hinbekommt. Großartige Würznoten im Portwein schaffen mit der Frucht pures Wohlsein, Löffel um Löffel. Dazu gab es kleine Köstlichkeiten wie Madeleines, Zitronentartelettes und eine Schokopraline mit Salzkaramellfüllung, welche endeten wie für ein Kind das erste mal Ringelspiel fahren - ganz sanft auslaufend. Preislich gehoben...
Read moreWir waren innerhalb von 2 Tagen 2 mal zu Gast in der Saziani-Stubn. Zuerst zum Frühstück, am nächsten Tag abends. Beide Male ohne Reservierung, wobei die Chefin des Hauses mehrmals betonte, wieviel Glück wir hätten, überhaupt einen Tisch zu bekommen. Naja, ob blauäugig/glücklich oder selbst gehypt können wir nicht beurteilen. Voll, wenn auch nicht berstend voll war es und Hauptsache, wir bekamen einen Tisch. Ich denke, es liegt weniger am Platzangebot als an der Verfügbarkeit der notwendigen Mengen der Zutaten. Frisch muss eben besorgt werden, auf Vorrat gibt's nur wenig. Letztlich daher gerechtfertigt.
Das Frühstück war zweifelsfrei gut, das Personal freundlich, jedoch etwas unbeholfen. Preislich mit EUR 70,-- für 2 Personen (jeweils 1 Kaffee und 1 Glas Wein) jedoch mE mind. um EUR 20,-- zu teuer. Wenngleich an der frische der Zutaten, der Qualität der Gerichte um am Ambiente nichts zu bemängeln war, so war es schließlich nur ein Frühstück. Die Haubenqualität und Kreativität können dabei aufgrund der Limitierung der Gänge nicht ausgespielt werden. Die anderen Gäste kann man wohl nur als Pseudo-Schickeria bezeichnen, die in ihrem Gebaren einzig von den überhöhten Preisen, denn von der kulinarischen Qualität angezogen werden. Aus Sicht der Gastgeber wirschaftlich einzusehen und notwendiges Übel, zum Teil aber der Preispolitik geschuldet. Die Gastgeber sind jedenfalls bodenständig und überaus freundlich!
Nun zur Hauptsache, dem Abend. Die Möglichkeit der a la card Wahl stand eigentlich nicht zur Wahl. Wenngleich Wir auch nicht darauf hingewiesen wurden, dass es neben den beiden Menüs auch einzelne Speisen gäbe, war dies für uns ohnehin keine Option.
Jeder der Gänge ein Gedicht. Kreativ, aromatisch, finessenreich. Kompliment an den Koch und sein Team. Hier merkt man, dass die Küche nicht wie ein tyrannisches Regime, sondern wie ein eingespieltes Uhrwerk läuft. Von Anfang bis Ende top!
Für das 7-Gang-Menü belief sich die Rechnung auf EUR 112,-- pro Person, ohne Weinbegleitung (EUR 60,--), die wir aus Liebe zum Führerschein leider nicht wählen konnten, ohne Getränke und ohne Gedeck (EUR 4,50). Das ist zu teuer. Nicht weil es das Menü nicht wert wäre, hier könnte man wohl auch mehr verlangen, sondern weil man sich bei etwa einer Flasche Mineralwasser für EUR 5,-- übervorteilt fühlt. Das ist mE nicht gerechtfertigt, das Glas Sekt aus dem eigenen Hause um EUR 8,90 muss genausowenig sein.
Die obigen Ausführungen zum Publikum trafen glücklicherweise abends nicht mehr zu. Naja, vielleicht ist die saftige Rechnung von jenseits der EUR 300,-- dann auch den G'spritzen zu g'spritzt. Dem Ambiente tat es keinen Abbruch.
Alles in allem eine wunderbare kulinarische Erfahrung, die leider durch die Preisgestaltung getrübt wurde. Nächstes Mal probieren wir den Steira-Wirt aus, der kocht dem Ranking nach auf selbem Niveau, zumindest das Menü ist dort aber mit rund der Hälfte des Preises...
Read moreThe schalfgut is part of the stuben, winery and hotel. We had the suite which was wonderful. The views from the expansive deck are picture postcard Styria. There are multiple rooms and suites, 50 meters from the stuben and 50 meters from the winery. Service at all three are top class. Dining is a gourmet event with a massive wine list. Tastings at the modern tasting room are plentiful. Breakfast is a feast changing daily. It is a 7 minute walk to the center of Straden, with three pilgrimage churches and in the afternoon the bells provide a calming serenade. Lots of free covered parking. Wish we could have...
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