Das Restaurant ist ein Erlebnis für sich, das ich wohl länger nicht vergessen werde. Die Speisen sind hochwertig und sehr speziell zubereitet, der Service sehr aufmerksam und schnell, das Ambiente sehr angenehm. Man fühlt sich schnell wohl und kann hier gut abschalten. Es gibt aber ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. In der Speisekarte vermisse ich Regionalität – Jakobsmuscheln, Austern, Wolfsbarsch und Seeforelle sind alle gut, aber eben nicht regional. Nicht dass es mich sonderlich stören würde, aber für Vegetarier/Veganer habe ich nichts gefunden. Wir haben dann doch schnell was gefunden und eine Hauptspeise bestellt. Der Brotkorb mit Aufstrichen als Start war sehr gut, dann kam der erste Gruß aus Küche. Gebackene Weinbergschnecke und eine Wildtaubenkeule. Ich habe beides gekostet und weiss jetzt, warum sich beide Speisen nicht sonderlich durchgesetzt haben. Das liegt nicht etwa daran, dass Tauben oder Schnecken vom Aussterben bedroht oder wer weiss wie schwer zu beschaffen sind. Nein, sie schmecken einfach nicht- die Schnecke schmeckt erdig und hat trotz Panier eine Konsistenz, auf die ich aus Pietätsgründen nicht weiter eingehen möchte. Die Wildtaubenkeule war das genaue Gegenteil, zäh, sehnig und kaum vom Knochen abzubekommen. Aber gut, Geschmäcker sind eben unterschiedlich, meiner war das definitiv nicht. Der Hauptgang – in unserem Fall Fisch – war dafür hervorragend. Lediglich die als Beilage servierten Gnocchi sahen eher industriell gefertigt aus. Nach der Hauptspeise haben wir uns noch für einen Nachtisch entschieden. Auch dieser war in den Einzelbestandteilen lecker, als Komposition aber zu vielfältig. Hier hätte ich bei einem Restaurant dieses Niveaus ein konkretes Thema erwartet. „Leider“ kam nach dem Nachtisch noch ein süßer Gruß der Küche und das war mir dann definitiv zu viel. Man könnte jetzt sagen, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber genau das hohe Niveau ist ja das Ziel Tanglberg. Das spiegelt sich auch in den Preisen wieder- pro Person ist man schnell bei 100 € und mehr. Das finde ich für eine Haupt- und Nachspeise schon zu viel- trotz der Grüße aus der Küche, die man nicht vorhersehen kann. Ich lasse höchst ungern Essen stehen und das alles lag mir danach recht schwer im Magen. Damit wurde das Erlebnis recht getrübt. Daher nur 3 Sterne- ich würde mir mehr Regionalität in der Speisekarte und weniger zweifelhafte Überraschungen wünschen, dann kann ich sie auch ohne einen Sprachkurs in Französisch lesen.
PS: wenn es ein Haubenkoch nicht schafft, Weinbergschnecken oder Wildtauben schmackhaft zuzubereiten, dann schafft es wohl keiner. Für mich gehören sie einfach nicht auf...
Read moreI was struggling with this review since Restaurant Tanglberg doesn't fall into the typical restaurant category to begin with. Since this is a Gallery as well I do consider this food experience as a symphony of "flavors". Tastes I did not experience before - every bite was exceptional. I have been to very good dining places but Tanglberg is my new dining quality and...
Read moreGesamtkunstwerk, einmalig. Denn das beste Essen schmeckt nicht, wenn das Lokal nicht gefällt. Dieses ist wie ein Museum aber nicht neureich, kitschig und aufdringlich designed, sondern echt und authentisch. Hier atmet man Atmosphäre der Kultur und Kunstgeschichte, einer sensibel dem Original Zustand entsprechend restauriertem Gemäuer, verschränkt mit Gegenwartskunst. Preise jedoch in den letzten paar Jahren gleich um ein Drittel hinaufgefahren, bei Weinempfehlung wird gehörig Preis verrechnet, würde auch noch toleriert, wenn Kellner nicht einen definitiven Schluck als Kostprobe einschänken würde und dann zweistellig als"Achterl" verrechnen täte. Das ist leider grenzwärtig bei jedem Verständnis. Bedienung hat an Stil und Noblesse leider verloren, jetzt ist eher "Schmäh-Führen" angesagt, wie beim Heurigen Wirt.. passt gar...
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