Nachdem uns die vielen sehr guten Kritiken gestern nach langer Zeit mal wieder nach Hegnenberg verschlagen haben, war die Enttäuschung echt ziemlich groß.
Wir hatten bereits im Vorfeld auch die Speisekarte online angesehen und waren daher schon darauf vorbereitet, dass es nicht gerade billig werden wird.
Jeder von uns hatte eine Vorspeise - Beef Tatar und Ziegenkäse - beides schon für einen stolzen Vorspeisenpreis von 18 bzw. 16 €. Das Beef Tatar (geschätzt ca. 100-120 gr.) war geschmacklich gut - Brot gab es dazu in Form des Grußes aus der Küche (4 halbe Scheiben Schwarzbrot und ein kleines Schälchen Kräuterdip). Herausragend gut war das Brot der Bäckerei Gukkenberger aus Altdorf.
Der Ziegenkäse war nichts Besonderes, warm aus dem Ofen in Pergamentpapier mit ein paar Erdbeeren und Garnitur ( hierfür brauchts keine größeren Kochkünste).
Danach gab es jeweils vom Biorind einen Sauerbraten und einen Rinderbraten in Burgundersoße (26 und 25,50 €).
Was soll ich sagen? Auf dem Teller sahen beide Gerichte, bis auf ein paar Preiselbeeren auf dem Sauerbraten, absolut identisch aus. Auf keinem der Teller war tatsächlich eine richtige Scheibe Fleisch zu erkennen, vielmehr sah es aus wie pulled meat.. stark zerfallen, kauen musste man daher auch kaum. Die je zwei kleinen rohen Klöße waren genau das - nicht gar! Dazu gab es eine kleine Portion Salat, überwiegend grüner Salat und ein paar Scheibchen Karotte (auf der Karte als Blatt- und Gemüsesalate bezeichnet). Die Soße des Sauerbratens war nicht das, was man hier im Fränkischen kennt, keine Lebkuchensoße oä. Die Burgundersoße war geschmacklich ok, hat aber leider im Laufe des Abends zu stundenlangem Aufstoßen beigetragen.
Fazit: Wir hatten echt hohe Erwartungen - die Rechnung für 2 Personen lag auch bei 98 € und damit wirklich deutlich über dem, was man ansonsten für ein Essen dieser Art hier in Franken ausgibt. Leider waren wir sehr enttäuscht - die Beanstandung der Klöße wurde mit einem halbherzig ausgesprochenen Angebot eines Espressos aufs Haus versucht auszubügeln - aber erst nachdem man die Dessertkarte angeboten hatte. Wir haben Beides ausgeschlagen - für den Eispreis auf der Karte (1 Kugel für 4,20 €) haben wir uns in einer Eisdiele in Feucht je 2 Kugeln gegönnt - unterm Strich exakt der gleiche Preis.
Es ist wirklich super schade, wie hier versucht wird, mittels "slow food" und den Hinweisen der Fleischherkunft (das erfahr ich bei meinem Metzger auch) was Besonderes daraus zu machen, was letztlich nicht auf dem Teller widerspiegelt wird. Es ist mir auch ein Rätsel, wie es zu den vielen guten Bewertungen kommt..
Das Schönste dort ist tatsächlich das, womit der Koch nichts zu tun hat - die traumhaft schöne Aussicht runter ins Tal nach Altdorf und bis in...
Read moreJa, die Aussicht ist schön. Den Rest kann man vergessen. Wir hatten einen Tisch auf der Terrasse reserviert - auf Anfrage beim Personal hieß es "wir wissen auch nicht, welcher Tisch, suchen Sie sich halt einen aus". Das taten wir, aber das passte der Chefin auch wieder nicht. Nach einigem Hin und Her durften wir dann doch gnädigerweise bleiben. Freundlichkeit und Professionalität beim Empfang schon mal Fehlanzeige! Wären wir nur zu zweit gewesen, hätten wir an dieser Stelle dieses ungastliche Lokal verlassen. Das kulinarische Erlebnis war leider auch ein Trauerspiel, garniert mit ausgesprochen stolzen Preisen. Offenbar will man den Eindruck eines hippen Bio-Feinschmeckerlokals erwecken, scheitert aber mangels Können auf der ganzen Linie. Völlig überwürzte und versalzene Pfifferlinge, fader Braten mit geschmacklosen Knödeln in dünner Sauce mit unappetitlichen Fettaugen, unförmige Klumpen von gebratener Leber mit einfallsloser Gemüsebeilage, das Schnitzel von der Kinderkarte schwammig statt knusprig, wahrscheinlich TK-Ware. Und die Beilagensalate völlig ohne Vinaigrette - das mag für Kaninchen ok sein, für Menschen mit Geschmacksnerven ein No-Go. Auf dem Dessertteller herrschte heilloses Chaos, das Zitronenparfait war kaum zu finden, die pochierten Birnenspalten mussten erst von ihrer ungenießbar zähen Schale befreit werden. Die "Krönung" der dilettantischen Küche war aber der (warme!!!) Eiscafe - nicht nur in einem viel zu kleinen (Wasser!-)Glas, mit zu kurzem Papierhalm und zu kurzem Löffel, sondern auch noch mit säuerlichem Vanille-Joghurt(!)-Eis. Grau-en-voll! Ich ließ ihn stehen. Unsere nette Bedienung war der einzige Lichtblick bei diesem enttäuschenden Mittagessen. Fazit: Nur zu empfehlen, wenn man ausschließlich wegen der Aussicht kommt und keine kulinarischen Ansprüche stellt. Dafür ist es aber...
Read moreWir waren jetzt schon einige Male hier und diesmal waren wir nicht so zufrieden. Warum nicht? Die Speisen waren nicht mehr durchgängig wirklich gut und geschmackvoll. Die Hühnerbrühe und die marinierte Lachsforelle waren sicher die Highlights. Die Spargelcreme-Suppe war deutlich zu salzig. Das rosa Weiderind mit Lauch war ok - die zudem gereichten Graupen allerdings nahezu ohne Geschmack und wohl mehr als Sattmacher gedacht. Von den getrunkenen Weinen war lediglich der Sauvignon Blanc sehr gut (ist wohl Geschmacksache). Was an diesem Abend (05.05.) aber gar nicht ging war, dass ein bestellter naturtrüber Wein dann doch nicht mehr verfügbar war. Ohne uns zu fragen, wurde dann ein alternativer Naturtrüber an den Tisch gebracht. Nach der Rebsorte gefragt, suchte die Dame unsicher auf dem Flaschenetikett. Wir haben dann selber nachschauen müssen - es war ein Kerner. Hier sollte sich das Personal bei diesem Restaurant-Anspruch besser mit den Weinen auskennen und den Gast bei der Wahl mit einbeziehen. Der Kerner wurde dann zwar anstandslos zurückgenommen, aber das Ganze war doch irgendwie irritierend. Der Herr im Service wirkte in Summe auch noch etwas ungeübt. Aber gut, sind wir froh, dass Nachwuchs nachkommt. Besonders stimmungsvoll haben wir den "Oma-Ofen" vor dem Restaurant-Eingang empfunden. Auf ihm standen zwei alte Töpfe mit dem gekochten Huhn. Gute Idee! Da wir ein Pärchen "mit Anspruch" zum Essen eingeladen hatten, waren wir mit der Gesamtperformance dann allerdings...
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