Nach längerer Zeit waren wir heute wieder einmal in der Spreewehrmühle zu Gast. Nach kurzer Wartezeit am Eingang erhielten wir einen Tisch auf der Terasse und der Servicemitarbeiter nahm unsere Getränkebestellung auf. Neben der normalen und vielfältigen Speisekarte standen auch verschiedene Gerichte mit Pfifferlingen auf einer separaten Karte zur Auswahl. Wir entschieden uns beide für ein Kalbsschnitzel mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln. Nachdem die Getränke gebracht und die Essensbestellung aufgegeben war, kam nach einer angemessenen Zeit das Essen. Der optische Eindruck war sehr gut, ein großes Kalbsschnitzel und ausreichend Pfifferlinge und Bratkartoffeln. Nach dem probieren der Pfifferlinge erfolgte jedoch die erste Enttäuschung, diese waren kalt. Ein gerufener Servicemitarbeiter entschuldigte sich und nahm unsere Teller wieder mit. Es vergingen ca. 5-10 Minuten. Mittlerweile war mein Glas leer... Die Teller kamen zurück und nun waren die Pfifferlinge heiß jedoch das Schnitzel und die Bratkartoffeln durch die Wartezeit nur noch mäßig warm. Mein Glas war immer noch leer... Wir ließen uns das Essen schmecken. Während dessen kamen die vier Servicemitarbeiter mehrfach an die unmittelbar angrenzenden Nachbartische und nahmen Bestellungen auf oder räumten ab. An diesen Tischen befanden sich Bekannte der Chefin bzw. der Mitarbeiter und eine größere Gesellschaft. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mein Glas leer war? Kurz bevor ich mit dem Essen fertig war, kam doch noch ein Mitarbeiter an unseren Tisch und fragte, ob ich noch etwas trinken möcht. Ich sagte ihm, dass ich vor 20 Minuten gern noch etwas bestellt hätte, aber nunmehr keinen Bedarf mehr habe. Er bot mir ein Getränk auf Kosten des Hauses an, was ich jedoch ebenfalls dankend ablehnte. Kurz bevor meine Frau mit ihrem Essen fertig war, fand sie in den Pfifferlingen noch eine Fleischbeilage, die dort keinesfalls hingehörte. Mir ist bewusst, dass das putzen von Pfifferlingen keine einfache Angelegenheit ist, jedoch sollte ein Restaurant wie die Spreewehrmühle den Anspruch haben, auch diese Aufgabe zu bewältigen. Da die schwarze Raupe einen guten Kontrast zur grünen Serviette hatte, platzierte ich sie darauf, um den Mitarbeiter auf die Frage, ob es geschmeckt hat, einen kleinen Denkanstoß zu geben. Es kam wie es kommen musste, er war beim Abräumen der Teller dann auch ziemlich sprachlos beim Anblick der Fleischbeilage. Nach einer Weile kam ein Servicemitarbeiter und ich verlangte die Rechnung. Er entschuldigte sich aufrichtig für den fehlenden Getränkeservice und die Zutat in den Pfifferlingen. Auf meine Frage, ob er schon die Geschichte mit den kalten Pfifferlingen kennt, war er kurz sprachlos. Vermutlich hatte er davon noch nichts gehört... Er entschuldigte sich nochmals, bat uns, dem Restaurant zukünftig noch eine zweite Chance zu geben und bot uns einen Schnaps auf Kosten des Hauses an, den wir aber dankend ablehnten. Die Entschuldigung nahmen wir an und fairerweise wurde ein Hauptgericht nicht berechnet.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es ein gebrauchter Tag für die Küche und den Service war. Fehler können passieren, eine Häufung dieser macht einen Besuch in der Spreewehrmühle jedoch zu keinem angenehmen Erlebnis.