Teil 2 In der gehobenen Gastronomie hat das Servicepersonal eine freundliche Information parat, wenn solche Fragen aufkommen. Es würde auch kein solcher irritierende Satz kommen, der eine Nachfrage logisch erscheinen lässt. Es würde auch beim Erstellen der Karte darauf geachtet werden, dass solche Dialoge gar nicht vorkommen. Es wäre ersichtlich, wie teuer die Extrawünsche sind. Es kommt nicht darauf an, ob es 5 Euro oder 50 Euro mehr sind, es kommt darauf an, dass unerfahrenes Servicepersonal nicht mit solchen Situationen zu überfordern ist, die dem Zauber, der nach dem Betreten des Gartens entstanden ist, jäh brechen. Denn dem Gast das Gefühl zu geben, dass er kleinlich ist, das ist in diesem Restaurant nicht klug. In einem Nachtclub, in dem Gäste um die teuerste Flasche Wodka wetteifern, kann das ohne Missstimmung vorkommen. In einem Sternerestaurant wird es hoffentlich nicht vorkommen. Auch da weiß das Personal sich zu artikulieren, wenn es darum geht, wieviel Trüffel auf die Nudeln gehobelt werden sollen. Service gehört genauso zur Gesamtbewertung eines Restaurants wie das Ambiente und die Speisen und Getränke. Wie sich der Gast fühlt, ist die Basis für Genuss. Ob sich der Gast willkommen und nicht bewertet fühlt, ist eine Essenz der gehobenen Gastronomie sowie der Hotellerie. Junge Menschen in der Ausbildung dürfen Nachsicht erhoffen, ganz bestimmt. In diesen Zeiten erst recht. Aber, aber, der Gast darf auch erhoffen, dass der Patron oder die Patroness, die den jungen Menschen ausbilden, das Malheur ausbügeln und nicht noch verstärken. „Es steht doch auf der Karte, was die Gerichte kosten, das addieren wir halt dann auf“ ist eine uncharmante Antwort auf eine unbedachte Aussage als Folge einer leider nicht durchdachten Karteninformation. Wie gesagt, es geht nicht um 5 oder 50 Euro, auch nicht um 15 Euro mehr, wie in diesem Fall, sondern um die Gesprächsführung, die ungehaltene Attitüde, die enervierte Art und die Schutzhaltung dem Auszubildenden gegenüber, die verständlich ist, aber die leider die Schutzhaltung dem Gast gegenüber ausschließt. Was nicht sein muss. Beim Nachlesen der Bewertungen ist diese Wechselhaftigkeit in der Haltung dem Gast gegenüber wohl häufiger der Fall. Es ist bestimmt menschlich verständlich, es ist die Frage, wie sie sich im Restaurant auf den Gast auswirkt. Wie viel Nachsicht darf der Gastronom erwarten, wie viel Nachsicht der Gast? Das Seehaus hat bei seinen Speisen Highlights. Der confierte Stör war exzellent. Kein Stern, aber ganz knapp vorbei. Der Jus des Entrecotes, die Grapefruit-Hollandaise, die Buttermilch-Pannacotta, waren wirklich hervorragend. Die leichte Anspannung nach dem kleinen Aufpreis-Geplänkel blieb aber. Fortan wurden wir vom ehemaligen Patron umsorgt, dem es nicht an Souveränität mangelt. Es war aber die gewisse gelassene Nachsicht mit den Gegebenheiten weg, unsererseits jedenfalls. Wir kamen uns ein wenig vor wie Nörgler, ein wenig wie gescholten, weil undankbar und zu anspruchsvoll. Da ist es schwer, sich zu zügeln, sich wieder zu entspannen und darüber hinwegzusehen, dass der Bouillabaisse die Geschmackstiefe fehlte, das Gewürzpopcorn zu lange auf der Suppe gelegen hatte und weich war, dass das Lachstartar mit dem Frischkäse milde gesagt belanglos war und Relish sowie Wasabi nicht helfen konnten. Das Essen ist überdurchschnittlich gut, keine Frage. Die Qualität der Waren ist gut, was keine Selbstverständlichkeit ist, auch bei einem gehobenen Preisniveau nicht. Der Ausblick war immer noch phänomenal, die Lage schön, der Abend sommerlich warm. Wo aber war die Gelassenheit...
Read moreWir waren nun schon ein paar Mal im Seehaus. Und irgendwie ist nie perfekt.. Mal war das Essen wirklich nur mittelmässig - mal der Service.. bescheiden, oder das ganze Lokal leer.
Heute waren wir zum Geburtstag meines Manes vor Ort. Reserviert hatte ich schon vor 2-3 Wochen. Wir kommen, „die Heizung ist ausgefallen“ - gut kann immer mal passieren. Aber warum sagt man den Gästen nicht vorab Bescheid? Dann kann man selbst entscheiden.
Service war schon nett. aber 3 Leute für 3 besetzte Tische.. und dann junges Service Personal welches kaum zwei Worte rausbringt, den Gästen beim Service nicht die Augen schaut… Das Seehaus ist ein eher hochpreisiges Restaurant, das schürt eine Erwartungshaltung - die leider nicht erfüllt wird.
Das Essen war gut und lecker - die Rinderlende für 35 € als „normale“ Portion, waren zwei kleine Stücke Fleisch, nicht mal eine halbes Stück sondern zweimal abgeschnitten.. Die Qualität sehr gut - nicht falsch verstehen.. aber auch hier: Das Seehaus ist ein eher hochpreisiges Restaurant, das schürt eine Erwartungshaltung - die leider nicht erfüllt wird.
Wir haben dann auf das Dessert verzichtet und sind wieder nach Hause. Es war kalt im Restaurant, auch Heizlüfter und Wärmestrahler konnten es nicht wirklich richten. Die Atmosphäre war nichts was man für ein Geburtstagsessen wünscht. So eine Situation kann durch einen guten und menschlich sympathischen Service irgendwie gerettet werden.
Für uns hatte das Seehaus nun genug Chancen.. bestimmt eine tolle Hochzeitslocation - aber für ein schönes Abendessen á la Carte...
Read moreWir lieben das Seehaus. Selbst entdeckt hinter einer in die Jahre gekommenen Fassade, auf der Suche nach einer Hochzeitslokation, eröffnete sich nach der Gartentür eine eigene magische Welt. Der alte Baum, der markante Steg und sein leicht schiefes Schild, das Haus und sein geschmackvolles Ambiente, der meditative Blick auf den See: wir waren vom ersten Moment an verzaubert und sind seitdem schon oft hierher gepilgert.
Die Speisekarte ist nicht überladen, beschränkt sich auf das Wesentliche, was man von der Zubereitung nicht behaupten kann: Das Essen ist ein besonderes Geschmackserlebnis für alle Sinne. Unser Highlight ist das Risotto. Generell sind wir von der Offenheit gegenüber vegetarischer / veganer Kost sehr angetan. Ebenso hervorragend war der Service: sehr aufmerksam und zuvorkommend, ohne aufdringlich zu sein. Überall spürt man die Handschrift und den Charakter der Eigentümer, die auch in besonderen Zeiten zu aussergewöhnlichen Taten schreiten: der Familien-geführte Betrieb, insbesondere dessen Cheffin haben uns durch die Corona-Zeit geführt und uns alle Sorgen genommen als die Situation ausweglos schien.
So stellt sich die Frage: war der Zauber des Ortes schon vorhanden oder ist er hausgemacht? Wie dem auch sei, wir werden uns auch künftig von ihm verzaubern lassen und freuen uns besonders auf ein magisches...
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