Niederursel, der dörfliche Stadtteil im Nordwesten Frankfurts, ist alleine schon wegen der alten Hofreiten mit dem Fachwerk, den alternativen Lebensstilen der Anwohner, der vielen Pferde und der eigenen U-Bahnstation einen Ausflug wert.
Nach der Dorferkundung drängt sich eine Einkehr ins durchgehend geöffnete Cafe-Restaurant Mutz geradezu auf.
Inhaberin Sabine Levi (deren feine Hand man in der Mitte der 90er im Café Metropol am Dom schon spürte) zog in dieses alte Haus, in dem sich bis 2007 die Traditions-Apfelweingaststätte „Die drei Raben“ befand. Sie und ihr Team nebst Familienangehörigen hauchen diesem Anwesen seit Ende 2008 einen wunderbaren Geist ein unter dem Motto „Abschalten von der Hektik des Alltags und ein bisschen Augenmerk auf das Wesentliche“. Da alles frisch mit viel Liebe gekocht wird, kann die Zubereitung des Essens etwas länger dauern. Durch den Corona-Lockdown wurde eines der Räume aus der Not heraus in eine Buchhandlung mit „Essen to go“ umgewandelt. Auch heute konnte man an einem der Tische der kleinen Bücherei in Ruhe schmökern – und zwar nicht nur in den aktuellen Tageszeitungen.
Das Ganze scheint durchgehend weiblich geprägt zu sein. Der Blumenschmuck in Garten und Haus, die Wirtin ohne BH und barfuß sowie mit kalligraphischer Schrift. Die Tochter im Service gehört ganz sicher zu den hochbegabten Menschen, weswegen sie beim ersten Eindruck etwas „nerdig“ erscheint. Frische Zutaten (bestimmt alles BIO) wurden bei unserem Besuch von verschiedenen Damen körbeweise in die Küche getragen. Das Mutz ist auch ein kleines kulturelles Zentrum. Zuweilen gibt es Musik, Lesungen und politische Vorträge. Eine Location mit Herz, die nur Frauen so betreiben können!
Durchgehend wird eine große Frühstückskarte, selbstgebackene Kuchen und das über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannte Eis geboten. Am Abend (ab 17 Uhr) kommen kleine und größere Leckereien hinzu. Eine Speisekarte gab es heute um diese Zeit (noch?) nicht; daher beriet uns die Köchin selbst zu ihren heutigen Kochvorstellungen und auch zu den Portionsgrößen.
Wir waren begeistert von der Bärlauchbratwurst mit buntem Kartoffelsalat (13,80 €) sowie Hähnchenschenkel orientalisch auf Couscous mit Dattel und feinen Gewürzen (18,00 €). Für uns Ü60er genau die richtige Portion. Klein, fein und außerordentlich wohlschmeckend. Selten so ein saftiges Hühnchen gegessen.
0,2 l Riesling vom Öko-Winzer Klaus Knobloch aus Ober-Flörsheim/Rheinhessen für 4,50 € geradezu ein Schnäppchen. Für die Biertrinker ist das Lammsbräu aus der Oberpfalz ein echt gutes Angebot.
Das Dessert konnten wir uns nicht entgehen lassen: Himmlisch, dieses Erdbeer-Stracciatella mit Früchten und der (womöglich ebenfalls im eigenen Haus hergestellten) Waffel.
Meine heutige Entdeckung: Ein Piccolösche „Birnenschaumwein Bratbirne“ (10,80 €). Die „Champagner Bratbirne“ soll laut Etikett schon 1823 als Weinbirne allerersten Ranges eingestuft worden sein. Dem Wunsch des Vereins zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten ist ein Winzer aus Baden-Württemberg nachgekommen. Und tatsächlich: Das kühle Naß hatte wirklich den Anflug von Champagner und nur 8 % Alkohol. Top!
Die Begleichung der Rechnung mit Karte/Handy scheint allerdings nicht zum alternativen Lebensstil zu passen. Uns wurde dafür eine Überweisung angeboten!!! Wir hatten auch Bargeld dabei, aber diese vertrauensvolle Bereitschaft hat uns...
Read moreDa ich sowohl einige sehr positive als auch einige negative Eindrücke bei meinem Besuch hatte, liste ich diese getrennt auf.
Los geht's mit dem Positivem: Die Location ist hübsch, mit Liebe zum Detail, und sehr heimelig. Der optische Eindruck des gesamten Essens ist top. Die Hauptgerichte sind sehr schön auf dem Teller angerichtet. Es gibt nicht nur Kuchen und Süßes, sondern auch viel Herzhaftes. Die Chefin ist sehr freundlich, und hat mir sogar Last Minute noch einen Platz reserviert. Regelmäßig gibt es hier kleinere Konzerte, zu denen man dann speisen, trinken, und tanzen kann. Schöne Atmosphäre!
Allerdings sind mir auch folgende negative Dinge aufgefallen: Der Service ist sehr seltsam. Die Chefin selbst hat schon bei der Reservierung gestöhnt, wie sehr sie im Stress ist, und hat dies Abends auch mehrfach den Gästen signalisiert. Die anderen Servicekräfte sind recht jung und wirkten desinteressiert. Ich musste mehrfach nach der Karte fragen, die Bestellung eines Bieres blieb irgendwo im Nirwana hängen, und beim Bezahlen sagte mir das Mädel hinter der Kasse, sie wisse nicht, ob sie das jetzt könne. Die Chefin hatte sehr lange offene Haare, die ihr mehrfach beim Servieren der Speisen auf die Teller hingen. Nicht unbedingt das hygienischste. Dafür gibt es doch Lösungen. Die Preise für das Essen sind ein gutes Stück zu hoch. Es sieht zwar alles supertoll aus, aber leider sind die Portionen recht klein. Geschmack ist gut, aber bei den Preisen erwarte ich dann schon ein wenig Raffinesse. Ich habe am Ende für 2 kleine Gläser Wein, 1 Bier, und zwei kleine Schalen Handkäse mit Musik bzw. Oliven in Öl mit Ziegenkäse knapp 30€ ausgegeben. Leider ist keine Kartenzahlung möglich, was dann verhinderte, mir noch etwas Größeres zu holen.
Alles in allem ne hübsche Location mit gutem Essen, nicht ganz so prächtigem Service, und ein wenig zu hohen Preisen. Hingehen kann man...
Read moreLocated in the historical part of Niederursel and surrounded by historical houses, this place will give you the traditional Gaststätte experience with a twist. You'll be able to chose from a small menu of freshly prepared dishes. These include traditional German meat dishes but also many world cuisine items. The absolute Highlight are the freshly prepared cakes that you may enjoy as a dessert,...
Read more