Wie man Kunden vergrault oder: Arroganz kennt keine Grenzen
Wir waren im Jahr 2020 nach dem 1. Lockdown der Corona-Pandemie mit Freunden im Landhaus Stiegel essen. Es war ein gelungener Abend, bis es ans Bezahlen ging. Im Lokal war nichts los und der Chef persönlich sowie ein Kellner bedienten uns abwechselnd. Mein Mann und ich bezahlten in Bar beim Kellner und unsere Freunde sagten (zum Kellner), dass sie gerne mit Karte bezahlen möchten. Dieser wollte dann das Karten-Lesegerät holen. Daraufhin erschien der Chef und unsere Freunde sagten noch einmal, dass sie mit Karte bezahlen wollen. Der Chef verschwand daraufhin auch, um das Lesegerät zu holen und kam mit selbigem wieder an. Unsere Freunde bezahlten dann auch mit Karte und mein Mann und ich hatten ja bereits bar beim Kellner bezahlt. Der Chef fragte auch nicht weiter bei uns nach und wir standen auf und gingen auf den Parkplatz raus. In diesem Moment kam uns der Chef (unseren Namen LAUT schreiend) hinterher und fragte rüde, ob wir nicht etwas vergessen hätten. Wir schauten uns alle nur verwundert an und fühlten in unseren Taschen nach, ob wir evtl. einen Schlüssel, Geldbeutel o.Ä. vergessen hatten. Am Gesichtsausdruck des Chefs konnte ich aber ablesen, dass er das gar nicht meinte. Ich fragte ihn, ob er evtl. denke, dass wir nicht bezahlt hätten und erklärte ihm, dass wir bar beim Kellner bezahlt hatten. Daraufhin kam nur folgender Satz: "Dann ist ja alles gut, dann hat ja jeder aufgepasst". Er lachte kurz, drehte sich rum und ging wieder rein. Wir kamen uns vor wie die Zechpreller, obwohl wir nichts falsch gemacht hatten. Der Abend war für uns verdorben. Am Schlimmsten fanden wir, dass keine Entschuldigung für diese schlimme Anschuldigung kam. Hätte er sich für seinen Fehler entschuldigt, wäre alles kein Problem gewesen. Bevor ich jemanden der Zechprellerei beschuldige, frage ich aber vielleicht doch besser mal beim Personal nach, ob bei diesem bezahlt wurde ! ? Nun gut - wir hatten beschlossen, dort nicht mehr hinzugehen; heute nach über 3 Jahren entschieden wir uns, dem Lokal noch eine Chance zu geben. Wir setzten uns auf die Terrasse und wer kam zum Bedienen ? Natürlich der Chef. Mein Mann sagte dann freundlich, dass wir von ihm (aus besagtem Grund) nicht bedient werden möchten und er möchte doch bitte jemand anderen zu uns schicken. Der Chef sagte, er könne sich an den Vorfall nicht erinnern und verschwand erst einmal. Nach 10 Minuten kam er wieder raus und teilte uns mit, dass er heute die einzige Bedienung wäre und entweder wir würden mit ihm Vorlieb nehmen oder wir müssten gehen. Wieder keine Entschuldigung für den damaligen Vorfall und wir glauben auch nicht, dass kein anderes Service-Personal da war. Fazit: Letzte Chance vertan; an Arroganz nicht mehr zu überbieten. Scheinbar geht es der Gastronomie wieder gut genug, um sich so etwas leisten zu können. Dieses Haus wird uns nie wieder sehen. Zum Glück gibt es genügend andere Lokalitäten, wo man gepflegt essen gehen kann und auch zuvorkommend und freundlich...
Read moreDas Landhaus Stiegel wurde uns als "besseres Restaurant" empfohlen. Dem kann ich jedoch nur bedingt zustimmen.
Zunächst sei hervorgehoben, dass die getroffenen Hygiene-Maßnahmen hinsichtlich der Covid-19-Pandemie besser als vorbildlich umgesetzt wurden. Die Abstände zwischen den Tischen waren sehr groß und durch querstehende Tische an den jeweiligen Tisch-Enden wurden Sicherheitsbarrieren geschaffen. Das Ambiente im typisch schwäbischen Gaststätten-Look hat darunter deutlich gelitten, aber es wäre unfair, dies unter diesen Umständen zu kritisieren. Das Ambiente wird daher nicht weiter bewertet. Dass man sonst wohl auf Details achtet, wurde z.B. im sehr sauberen Sanitär-Bereich deutlich: An den Waschbecken standen Körbe mit liebevoll aufgerollten kleinen Frottee-Handtüchern zur Einmalnutzung statt Papiertuchspendern.
Das Service-Personal war sehr freundlich und aufmerksam - brachte auch etwas charmanten Humor mit.
Das Essen wurde in der Karte auf hohem Niveau angepriesen, erwies sich aber "nur" als bodenständig schwäbische Küche. Die Kürbis-Creme-Suppe war wirklich gelungen (siehe Bild). Irritierend und dann leider doch nicht so überzeugend zeigte sich der Grill-Teller mit Bohnenbündchen und Pommes Frites, deren Beschreibung vornehm auf "Café de Paris" verwies. Die drei Stückchen Fleisch wurden faktisch jedoch grausam in brauner Soße ertränkt (siehe Bild) und schmeckten dann auch nur nach dem, worin sie schwammen. Es war mein erstes Grill-Gericht aus einem tiefen Teller. Rauch- oder Röstaromen, die man bei einem Grill-Teller wohl erwarten dürfte, konnten auch mit Mühe nicht herausgeschmeckt werden. Falls diese tatsächlich je existierten, sind diese in der braunen Soße ertrunken und gestorben. Es hätte deutlich mehr Pfiff gehabt, "Café de Paris" als Butter zu reichen und den Fleischgeschmack zu stützen statt ihn zu ertränken. Da sich auch die Beilagen zunehmend mit der braunen Soße vollsogen, war etwas Eile geboten, diese vor dem Ertrinken zu retten. Das Essen war deswegen nicht schlecht, aber bar jeder geschmacklichen Raffinesse. Im Lichte der nicht üppigen aber ausreichenden Portion war es seinen Preis bedingt wert aber ganz und gar nichts Besonderes.
Fazit: Es ist ein ordentliches, bodenständiges Restaurant - nichts Besonderes oder gar "Besseres", aber ehrliche 4 Sterne kann ich guten Gewissens...
Read moreHeute besuchten wir das Landhaus Stiegel zum wiederholten Mal. 10 Personen davon 4 Kinder. Das Personal war freundlich und zuvorkommend. Die Qualität des Essens ist gut, aber für mich nicht herausragend. Ein Vorspeisensalat, wie man ihn kennt, machte den Anfang, verschiedene marinierte Rohkostsalate, Kartoffelsalat und eine gute Blattsalatmischung mit hellem Hausdressing und getopter Gartenkresse. Gut, frisch und bodenständig. Mein Hauptgang enttäuschte mich doch etwas. Der Schwabenteller mit Roastbeef, Schweinefilet und Maultasche, etwas Gemüse und hausgemachten Spätzle war für mich eher durchschnittlich gut. Das Roastbeef, oder Rostbraten, war max. 1cm dick, und vom Garpunkt her nicht wie gewünscht medium rare. Das Schweinefilet, dafür auf den Punkt allerdings auch in überschaubarer Größe portioniert und eher flach. Eine gerollte, hausgemachte Maultasche zählte ebenfalls zur schwäbischen Trilogie, ich hätte sie mir angebraten gewünscht. Das Gemüse war frisch und schmackhaft, Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen und zisilierte 80er Jahre Karottenblumen, teilweise knackig, teilweise recht weit vom Garpunkt. Bei den Spätzle hat sich die Übung und Erfahrung gezeigt, sehr gut. Die Bratensauce war gut, aber mit wenig bums, die Champignonrahmsauce, verzichtete zum Großteil auf seine wortgebenden festen Bestandteile und war recht dick in ihrer Konsistenz. Für 24€ ist da sicherlich noch etwas Luft nach oben.
Im Großen und Ganzen ein angenehmer Besuch, man ist auf unsere Wünsche und Interessen eingegangen. Meines Erachtens sollten die Kinder als erstes bedient werden. Anderes Porzellan, sowie Stoffservietten würden dem im oberen Drittel angelegten Preissegment der Speisen und Getränke auch gut tun. Lieber ein ordentlicher Brotservice als ein Körbchen einfaches Baguette ohne alles,keine Ahnung, ob das als Beilage zu einer...
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