Lisas Gerüchteküche — Restaurant in Gemeindeverwaltungsverband Neckartenzlingen

Wir sind begeisterte Schlemmer-Block-Gäste, da man hier doch auch Restaurants kennen lernt, die man sonst nicht so auf dem Plan hat. So auch „Lisas Gerüchteküche“ welche im großen und ganzen ein „One-Woman-Veranstaltung“ ist. Vom Kochen über die Bar bis hin zum Service, macht Lisa alles selbst, was bei uns mit 4 weiteren Gästen gerade noch so (unsere 4 Gerichte kam doch ziemlich zeitversetzt) ging. Einzig eine Küchenhilfe geht Lisa in der Küche noch zur Hand.

Die Speisekarte besteht aus einem einfach bedruckten Blatt Papier auf einem einfachen Klemmbrett. Die Auflistung ist jetzt auch nicht so aussagekräftig, da geht einem Lisa (die relative schnelle mit allen auf Du ist) dann mit Rat zur Hand. So steht z.B. „Steak vom hällischen mit Cognac-Sauce“ dazu freie Auswahl der Beilagen für 24,50 € auf der Karte. Wohlgemerkt ohne Salat. Ein Beilagensalat mit Dressing ruft dann nochmals 4,90 € auf. Ich habe dann das Steak mit Nudeln geordert. Eigentlich noch in Hoffnung bei dem aufgerufenen Preis ein gutes Rinder-Steak auf dem Teller zu bekommen, kam dann ein ordentliches, jedoch durchgebratenes, fast trockenes Schwein-Steak was der Hinweis „hällische“ in der Karte dem Kenner verraten soll. Die Nudeln waren dann in der Pfanne gebratene Spätzle. Irgendwie waren die Vorstellungen da anders. Schöne, frische Tagliatelle hätte m.E. sowohl zur Sauce als auch zum kurz gebratenen Fleisch besser gepasst. Also am Anfang dann doch noch einmal genauer detailliert Hinterfragen. Auch der Beilagensalat meiner Frau stellte sich zwar als wohlschmeckender aber dennoch nur grüner Blattsalat heraus.

Am Ende wurden dann für ein Hauptgericht (das zweite war ein Gutschein) einen Beilagensalat sowie 4 Saftschorle ein Betrag von knapp 50,- € aufgerufen. Mein Resümee, „Lisas Gerüchteküche“ hinkt dann doch dem eigenen Anspruch hinterher. Lisa selbst recht Rustikal und Legere im Auftritt möchte mit Ihrer Küche und den mehrfach angepriesenen Top-Produkten welche immer einzeln und frisch Angerichtet werden, etwas gehobener sein. Da spricht auch nichts dagegen und ist auch aller Ehren wert. Dennoch wird die Küche meines Erachtens den wohl durch den Anspruch aufgerufenen Preisen nicht gerecht. Daher von meiner Seite dann doch noch 3 wohl gemeinte Sterne.

Im vergleich sind wir am Folgetag bei unserem (etwas gehobeneren) Lieblingsitaliener gewesen. Hier hatte ich dann ein stattliches Grean-Fed-Roastbeef mit Senf-Dill-Sauce und der dazu passenden frischen Tagliatelle für 25,- € gegönnt, und das inkl. gemischtem Beilagensalat. Auch hier wissen wir, dass immer beste Ware verwendet, alles Frisch zubereitet und kein Convenience-Produkte verwendet werden und dabei kamen alle Essen auch gleichzeitig auf den Tisch. Kann man das Vergleichen, der eine wird sagen nein, ich denke bezogen auf die regionalen Bedingungen kann man das durchaus, zumindest drängt es...

Wir waren neulich zum Essen vor Ort auf Grund des Schlemmerblocks und dachten wir testen einmal ein neues Restaurant in der Region. Es gab direkt eine Parkmöglichkeit neben dem Restaurant und zwar im Innenhof des Hotels. Wir wurden, mit Hund dabei, freundlich von Lisa begrüßt. Sie empfahl uns einen sommerlichen, alkoholfreien Cocktail und ging hier auf unsere Wünsche ein. Dieser war sehr lecker. Wir saßen auf der Terrasse, welche sich ebenfalls im Innenhof befindet, daher ist es dort relativ ruhig. Trotz der Hauptstraße. Die Einrichtung ist etwas chaotisch trägt aber zum Charme bei. Es wirkt alles ein bisschen so als wäre man privat bei jemanden daheim. Schließlich wurde uns das Konzept des Restaurants erklärt. Es wird alles frisch gekocht. Wert wird besonders auf Saison und Herkunft des Produkts gelegt. Keine Mast und viele Dinge aus eigenem Anbau. Da alles komplett frisch von nur einer Person (in unserem Fall) zubereitet wird muss man gut Zeit mitbringen, was aber nicht schlimm ist, da man von Anfang an darauf hingewiesen wird. Wir wählten Antipati Spezial und das Carpaccio als Vorspeise, Hähnchen in Balsamicosoße und ein Steak vom Hallischen als Hauptgang und rundeten dies mit einer Dessertplatte ab. Das Hähnchen konnten wir ohne Probleme und Mehrkosten, auf Hinweis von Lisa ändern. Der gesamte Besuch dauerte ca. 3h. Lag aber auch viel daran, dass wir uns am Ende noch mit Lisa verquatschten. Das Essen war lecker, nicht das allerbeste was man je gegessen hat, aber man merkt auch hier wieder die Herzensküche und den Respekt vor dem Produkt. Dies in Kombination mit der offenen Art der Inhaberin macht den Besuch zu einem Erlebnis, welches ein privates Ambiente und das Essen von Mutti ähnelt. Sehr angenehm und auch mal etwas anderes. Alles in allem ein schöner Abend in einem kleinen, chaotischen Restaurant. Man muss aber auf jeden Fall Zeit mitbringen. Aber das ist das Konzept und ich freue mich, wenn jemand heutzutage noch Wert auf Slowfood und den Genuss legt. Vielen Dank 😊

PS: Nur Barzahlung möglich. Sparkasse und Volksbank in...

Wir waren gestern über den Schlemmerblock zum Testessen dort. Ambiente ganz nett und gemütlich. Hatten zwei Getränke, zusammen eine Vorspeise und jeder das Hällische in Cognacsoße bestellt und dafür trotz Schlemmerblock (2 für 1) 42 Euro für kleine Portionen bezahlt. Der Preis ist genauso wie das Steak: GEPFEFFERT und leider überlagerte der Pfeffer jeden anderen Geschmack, es war weder was von der Cognacsoße noch von den Meersalzkartoffeln schmeckbar, für uns klar am Thema vorbei. Sehr schade! Auf Nachfragen der Chefin, die zwar nett aber auch etwas überheblich rüber kam, ob alles ok ist, sagten wir das auch, dass es einfach zu scharf, zu gepfeffert ist. Ihr Kommentar: Wir machen unsere Soßen selber und immer frisch, kommt nicht aus der Tüte. Das war auch nicht das Thema sondern das Überwürzen! Nur interessant, dass bei der Bestellung, als wir fragten, ob wir die Kartoffeln auch mit weniger Salz bekommen könnten, hieß es, nein, das geht nicht, die sind schon fertig. Hhhm…?? Unsere Freunde, die dabei waren, hatten als Beilage u.a. Nudeln bestellt. Es kamen Fussili, die sicher auch schon vorgekocht waren und nur noch gebuttert durch die Pfanne gingen. Qualitativ war das Fleisch sicher im oberen Bereich, für unseren Geschmack jedoch zu trocken gegrillt und für uns kein Grund, nochmal zu kommen. Gourmetküche ist für uns deffinitv...