Fontanehaus — Restaurant in Gransee und Gemeinden

Wir waren vorgestern, abends zum jährlichen Familientreffen im Fontanehaus essen. Das Haus ist urig und hübsch gestaltet, es hängen überall Fontane-Fotos und Zitate von ihm in altdeutscher Schrift gedruckt an den Wänden. Am Eingang preist ein Zitat sinngemäß einen entspannten Umgang mit Menschen, in der Internetbeschreibung des Gasthofes ist als zweites das Wort "zwanglos" zu lesen. Unsere Erfahrung trifft diese Attribute nicht ganz. Mein Onkel bat mich, da sein Handyakku leer war, für ihn ein Foto vom Fontane-Zitat direkt neben der Tür zu einem der beiden Gasträume zu machen. Es sprang alsgleich die Inhaberin zu mir und ließ mich wissen, das sei "nicht erwünscht". Ich dachte erst, sie scherzt, aber es war recht schnell zu merken, dass sie das nicht tat. Jetzt ging es nicht um ein Foto ihrer Enkelin oder dem Steuerordner, sondern es war eins von vielen Zitaten Theodor Fontanes, welches jeder binnen zehn Sekunden im Internet googlen kann. Dann könne ich "das ja tun, aber "ihr" Zitat ist für den Privatgebrauch." Ich habe schon mein Unverständnis anmerken lassen, aber sie wurde vehementer. Ich meinte ich fotografiere ja nicht in ihrem Wohnzimmer und sie meinte "das wäre ihr Wohnzimmer", sie sei ja schließlich den ganzen Tag dort. "Ich will det nich." Kurzum: sie empfand ein Foto eines Zitates von einem der größten deutschen Schriftsteller als ein Eindringen in ihre Privatsphäre. Ich empfand die ganze Nummer als affektiert und unpassend. Welcher Gast kommt nicht gerne wo herein und lässt sich gleich zu Beginn belehren und maßregeln? Wir waren zu sechzehnt, verstanden hat es keiner so richtig. Sie hat das Hausrecht und deswegen bin ich der mittlerweile ausartenden Unterhaltung entrannt - es war am Ende wie "friss oder stirb" und ihr ging es mehr darum, dass sie recht hat, als sich mit einem Gast halbwegs wieder gut zu stellen. Ihr Argument, sie hätte auch Sachen zum Verkauf konnte ich nur bedingt nachvollziehen, denn angeboten bekam ich nichts - schon gar nicht das Zitat. Die beiden Bedienungen im Gastraum waren sehr freundlich, gar herzlich und verbreiteten eine tolle Atmosphäre. Zudem waren beide sehr aufmerksam (man schaute nur nach links und schon hieß es "die Waschräume sind dort"). Es wäre auch unfair und nicht zutreffend, dass Essen dort als schlecht zu bezeichnen. Im Gegenteil: alles war frisch und es hat sehr lecker geschmeckt. Mein Bruder monierte Dosenchampignons - geschenkt. Alles in allem: wenn Sie bereit sind, die Kamerafunktion Ihres Mobiltelefons nur außerhalb der Gemäuer zu bemühen (was Sie wissen müssen, denn ein Schild gibt es nicht), kann es dort tatsächlich eine tolle Erfahrung sein, bei der Sie sogar vor der Vorspeise noch...

Fontanehaus! Herz, was willst Du mehr?!

an einem wunderschönen Herbstsonntag starteten wir unsere Wanderung durch Fontanes sehr, sehr schöne Wald- und Seenlandschaft in Neuglobsow. Der überwiegend aus Laubbäumen bestehende Wald zeigte sich uns im wunderbaren Kleid des Indian Summers.

Nach einer wunderbaren 16 km-Wanderung kehrten wir durstig und hungrig ins Fontanehaus zurück. Dort wurden wir trotz voller Hütte und nur wenige Stunden vor der Herbstschließung knorrig aber herzlich begrüßt und nach kurzer Wartezeit, auf der sehr gemütlichen Terrasse, platziert. So ist das halt im Havelland. Hart aber herzlich. Der Service zeigte uns dann aber mit Höchstgeschwindigkeit, was in ihm steckt und so hatten wir nach wenigen Minuten den ersehnten Durstlöscher. Und in diesem Takt ging’s dann auch weiter. Unsere Vorspeisen, eine sehr leckere Kürbissuppe und eine Portion geräucherte Forelle schmeckte uns wunderbar und stillte des Wanderers ersten Hunger. Als Hauptgericht wurden uns sodann zwei Portionen Hamburger Schnitzel kredenzt. Nein, ich übertreibe nicht, der Koch zeigte uns, dass auch ein einfaches Gericht mit Können zubereitet, etwas ganz besonderes sein kann. Das war richtig lecker.

So durften wir denn nach gelungenem Tag zufrieden und glücklich die Heimreise nach Berlin antreten. Vielleicht eine kleine Anmerkung an die fleißigen Meckerer hier: In dieser wunderbaren Gastwirtschaft gibt es mit Sicherheit niemanden, der Euch absichtlich den Tag vermiesen oder Euch ein schlechtes Essen auftun möchte. Wenn auf Grund des großen Andrangs oder beim Bestreben jeden Gast schnell zufriedenzustellen mal etwas nicht so gelingen sollte, seht es den fleißigen Menschen nach und denkt an unsere Bewertung. Wir durften das Können des Hauses...

Wir waren am Wochenende dort essen, schöner Außenbereich, super Essen und dann leider eine sehr unschöne Situation, die uns als Gästen die Stimmung vermiest hat. Ich bestellte eine Vorspeise und ein Hauptgericht, bat dabei darum eine Beilage zu ändern, Bedienung meinte, dass sei kein Problem. Dann kamen beide Speisen gleichzeitig, also Vor und Hauptspeise. Wir baten darum, die Hauptspeise doch noch mal mitzunehmen, denn ich wollte sie schon gerne warm essen. Die Bedienung äußerte sich erst mal gar nicht, bis eine zweite Frau (die Chefin?) hinzukam und in einem vorwurfsvollen Ton meinte, ich hätte doch die Vorspeise zurückgeben sollen, dies sei nun aber nicht mehr möglich, da ich bereits bereits die Butter auf das Toast gestrichen hatte. Im Endeffekt nahm man mein Hauptgericht zwar mit, ignorierte jedoch, dass mein Mann auch Vor und Hauptspeise gleichzeitig bekam und deswegen eigentlich, das selbe Problem hatte. Bei der Art wie man dies händelte, wollte er schon gar nichts mehr sagen. Ich bekam mein warmes Hauptgericht, als meine Begleiter mit ihrem fertig waren, sodass ich dann eben alleine essen konnte. Die zweite Frau kam noch mal vorbei und meinte, dass mein geänderter Beilagenwunsch zu dieser Situation geführt hätte, wir haben uns nicht mehr dazu geäußert, immerhin hat mein Mann das selbe Gericht ohne Änderungswunsch bestellt und die Situation war die gleiche. Es ist eine kleine Situation, die einem den Besuch echt vermiest hat, wir haben ohne weitere Bestellungen bezahlt und sind gegangen....