Altdeutsche Schänke Sascha Höltig e. K. — Restaurant in Greven

Der Entschluss, die "Altdeutsche Schänke" aufzusuchen, reifte relativ spontan am späten Vorabend des 1.Mai, aber meine Frau und ich bekamen noch eine Zusage für den Mittagstisch. Das Haus war in der Tat gut besucht, eine Tischreservierung ist also zu empfehlen. Schauen wir uns einmal in der Schänke um: Westfälische Gemütlichkeit, wohin das Auge blickt, egal ob man sich in einem der Speiseräume oder im Kaminzimmer befindet. Die Liebe zum Detail setzt sich selbst auf dem Gang fort, der zu den WCs führt: Da steht eine alte Pfaff-Nähmaschine, und du fühlst dich gleich heimisch: Hatte Oma nicht auch so eine? Apropos WC: Weiße Marmorfliesen, edle Waschbecken, durchgestylt und modern, neu, sehr sauber und in absolutem Top-Zustand (hat man nicht immer). Jedes Gastzimmer ist liebevoll eingedeckt, und im Haus herrscht eine angenehme, wohltuend ruhige Atmosphäre, so dass man sich im Flüsterton unterhalten kann (hat man nicht immer). Das Personal, nicht nur die Allround-Chefin, erwies sich als aufmerksam und erfahren. Auf die Bitte nach einem Weißwein, "ohne Säure, nicht zu fruchtig, aber kein Riesling" wusste Frau Höltig sofort Rat: "Weißburgunder!" (Hat man auch nicht immer). Damit sind wir beim Kern: Essen und Trinken. Kein Fehler beim Mischungsverhältnis für einen Aperol als Aperitif, der Weißwein erwies sich als Volltreffer, und als Rotwein aus Bordeaux gab es einen passenden Merlot. Mein Rahmbraten in einer wunderbaren Rahmsauße erwies sich als butterzart, die Kroketten waren einwandfrei, der Broccoli war genau passend bissfest. Die Bedenken meiner Frau, dass man bei einer Berliner Leber ganz schnell den richtigen Garpunkt verpassen kann, erwiesen sich auf dem -angewärmten- Teller als absolut haltlos. Der Chefkoch weiß halt, wie es geht. Ein intensives Butter-Kartoffel-Puree sowie die gelungene Kombination aus Zwiebel- und Apfelringen mit frischem Salat ergaben das Bild eines Festschmauses, den wir nicht vergessen, sondern wiederholen werden(das schreibe ich lange nicht immer). Ach ja, das Preis-Leistungsverhältnis kann man nur als angemessen bezeichnen, denn die Mittagskarte enthielt ein Menu, bestehend aus einer intensiven, super leckeren Spargelcremesuppe, den beschriebenen Hauptgängen sowie einem nicht zu süßen Schokoladenpudding mit Sahnehaube, so wie ihn unsere Mütter schon machten. Für Drei-Gänge-Menus zahlt man woanders fast immer mehr. Und wenn am Ende der niedliche Nachwuchs der Familie an den Tisch kommt und von sich aus ein Schoko-Ei verschenkt, dann fühlt man sich auch am Ende noch als gern gesehener Gast....

HEUTE ERSTER BESUCH

nachdem dieses Restaurant sogar in Focus positiv beurteilt wurde. Die Bezeichnung trifft das Ambiente genau.

Nun zum Essen:

Die Spargelcremesuppe mit Schinkenchips war etwas dünn, aber geschmacklich i.O.

Eine Bitte an die Inhaberfamilie Höltig: Ändern Sie den Namen des "Ceasars Salad", der gereichte Salat war zwar geschmacklich gut hat aber mit einem Ceasars Salad nicht das Geringste zu tun, durch meine USA/ASIEN Reisen weis ich wovon ich rede. Warum muss in einer altdeutschen Schänke ein solcher Salat Ceasars" heißen ?

Das Schnitzel "Wiener Art" war scheinbar in Butterschmalz gebraten und gut geraten, die Pommes wurden auf Wunsch durch gute Bratkartoffel ersetzt, leider auch hier kein Kartoffel/Gurkensalat zu bekommen um dem Namen "Wiener" etwas gerechter zu werden.

Leider kommt jetzt ein großer Minuspunkt, unsere Tochter hatte als Sonderbestellung Spätzle mit Champignonrahmsauce, diese wurde mit 10,50 berechnet das ist unverschämt teuer. Deshalb auch 1 Punkte Abzug.

Die Expressi waren leider nicht heiß.

Das die Chefin gegenüber ihrem Personal einen unverschämten Ton an den Tag legt, wurde hier schon öfters erwähnt, dafür muss leider der zweite Punkt...

Höchstes Lob und volle Punktzahl an Familie Höltig. Wir haben einen herrlichen Abend in einer geschmackvollen und familiären Gemütlichkeit verbracht. Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Höltigs sind bodenständige, ehrliche und angenehme Menschen. Alles wird noch 100 % hausgemacht und man schmeckt die qualitativ höchstwertigen und liebevoll ausgesuchten NATÜRLICHEN Zutaten in jedem Bissen. Die Portionsgrößen waren genau passend und jeden Cent wert. Auch die Kinder fühlten sich gut versorgt und freundlichst behandelt. Unsere Männer, welche schon in vielen Sternerestaurants immerwieder gerne Steaks essen, kamen über das perfekte Angusrindersteak verzückt ins Schwärmen. 5 Sterne vor allem auch dafür! ALLES ist piccobello sauber! Auch die Waschräume absolut einwandfrei. Ein wunderschönes, gepflegtes , uriges Gaststättengebäude. Weihnachtsdeko, Kaminfeuer, Kerzenschein..., ich kann nur sagen daß wir auf jeden Fall bald wiederkommen. Ich habe auch gleich Geschenkgutscheine und Visitenkarten für reichlich Weiterempfehlungen mitgenommen....