Gestern gab es einen Besuch im "Margaretental", letztes Jahr nach umfangreichen Bauarbeiten neu eröffnet, lag es nahe, dieses einmal zu testen.
Zur Location: Das Margaretental befindet sich in Kiel-Suchsdorf, direkt am Ufer des Nord-Ostsee-Kanals.
Wir waren abends vor Ort, es war schon dunkel, so dass wir die sicher schöne Kulisse nicht geniessen konnten, es hatte aber trotzdem Flair, durch das Tuckern und die Lichter der vorbeifahrenden Schiffe.
Das Margaretental verlangt trotz Aufhebung der Corona-Beschränkungen weiterhin 3G, das kann man gutheißen oder auch nicht, bleibt in dieser Bewertung unberücksichtigt.
Der Einlass ging trotz Impfnachweiskontrolle relativ zügig, uns wurde ein Tisch vorgeschlagen, wir konnten aber auch einen anderen Platz wählen.
Wir haben uns für die (zu dieser Uhrzeit nach außen geschlossene) Veranda entschieden. Hier ist anzumerken, dass dort elektrische Heizstrahler an der Decke hängen. Bei geschlossener Veranda wurde man dort leider auf einigen Plätzen regelrecht "gegrillt", aber wir haben einen Tisch mit ausgeschalteten Heizelementen gefunden. (Verbesserungsvorschlag: Die Heizer sollte man nur auf Wunsch einschalten, es wurden auch etliche leere Tische bestrahlt, da sollte man doch etwas energiesparsamer denken.)
Das Restaurant war zu dieser Zeit (19:30, Mittwoch) ungefähr zu 60% gefüllt.
Der Service mit der Karte kam prompt, auch im Laufe des Abends gab es keine Beanstandungen. Freundlich, aufmerksam, pünktlich. Sehr gut. Ansprechendes Geschirr, Besteck und Servietten. Für die Wartezeit gab es etwas (wenig) Brot (hart) mit Knoblauch-Dip (lecker). Minuspunkt: Mineralwasser gibt es nur in großen Flaschen, nicht glasweise.
Auf der Speisekarte gibt es eine interessante Auswahl, nicht zuviel, aber auch nicht zuwenig. Mit Gerichten, die man so auch nicht unbedingt woanders findet. Eine Mischung aus gutbürgerlich mit modern, die Preise leicht gehoben, aber auch nicht exorbitant teuer, erst recht in diesen Zeiten.
3 Gerichte wurden bestellt: a) Mit Kräutern gefüllte Hähnchenbrust b) Birnen, Bohnen und Speck c) Sauerfleisch
a) Leider etwas fleischlastig, die Beilage (Süßkartoffelstampf und Spinatrahm) verteilte sich etwas flüssig unter dem Fleisch, das hätte gern etwas mehr sein können. Hähnchenbrust etwas trocken (OK, das ist 'ne Kunst sie saftig zu bekommen) aber von den 4 Stücken leider nur 2 mit Kräutern gefüllt, die Endstücke waren pur. Aber lecker war es.
b) Kann man in Flüssigkeit servieren oder ohne, hier war es mit. Eher Suppe. Schmeckte auch nicht wie damals bei Oma, aber das kann ja keiner mehr. Im Großen und Ganzen in Ordnung.
c) Sauerfleisch. Hat gepasst.
Desserts gab es teils auch, Mousse, Creme Bruleé , jeweils mit Eiskugel, war in Ordnung.
Also, keine Sterneküche (die dort auch niemand erwartet), aber ganz gut gemacht.
Einrichtung: durchgestylt, sehr stimmig, kein Kuddelmuddel, Geschmackssache halt. Sanitärbereich: hypermodern (Touch-Schalter), sehr sauber, zu dünnes Klopapier (bekam man teils nicht aus dem Spender raus)
So, zum Fazit: Kann man ohne Bedenken hingehen, muss man aber nicht. Es schmeckt, guter Service, noch bezahlbar. OK, einmal sollte jeder es testen, ich erst wieder nächstes Jahr. Oder im Sommer auf der Terrasse tagsüber, bei einem Kuchen oder einem kühlen Bier. Aber das ist ein anderer Schnack als abends.
Ich gebe 3+, geht ja nicht, runde ich auf,...
Read moreZwei Familien, vier kleine Kinder, erschöpft vom Rennen, Klettern, Spielen – stundenlang draußen unterwegs. Der Plan: ein entspanntes Essen zum Abschluss. Google Maps zeigt ein Restaurant am Kanal, Spielplatz direkt daneben – klingt perfekt für Familien. Dachten wir.
Wir betreten das Lokal, sehen das schicke Interieur und denken: Okay, bisschen feiner, aber draußen stehen ein paar Tische, der Spielplatz ist gleich nebenan – das kriegen wir hin. Ich gehe also rein und frage höflich, ob wir einen Tisch draußen einfach etwas näher zum Spielplatz rücken dürfen.
Was dann passiert, ist absurd: Die Kellnerin kommt mir so nah, dass ich kurz überlege, ob wir gleich ein Duett singen. Sie spricht laut, scharf und sichtlich genervt – als hätte ich nicht gefragt, sondern provoziert. Das sei auf gar keinen Fall möglich. Es habe schon kaputte Gläser gegeben, Eltern hätten sich dort einfach hingesetzt, getrunken, geraucht – das sei unsicher, sie hätten zu wenig Personal. Ich entgegne ruhig, dass das so aber nicht wirklich familienfreundlich sei – immerhin müsste man sich drinnen hinsetzen, ohne auch nur annähernd einen Blick auf die Kinder draußen zu haben. In dem Moment hatte ich das Gefühl, sie steht kurz davor, in die Luft zu gehen.
Genervt suchte ich mir einen Platz irgendwo im Anbau – ein Pavillon mit Sichtachse zum Spielplatz. Theoretisch. Praktisch musste man, um tatsächlich dort hinzukommen, raus aus dem Pavillon, einmal außenrum durchs Gelände, bis man endlich beim Kind stand. Nähe geht anders.
Die Speisekarte? Für Kinder gab es Waffeln. Punkt. Keine Nudeln, keine Pommes, nichts Herzhaftes. Dafür eine Weinkarte, so umfangreich wie ambitioniert – 20 Seiten flüssiger Luxus, stilvoll präsentiert. Schön und gut. Nur schade, dass die Bedienung offenbar nicht wusste, wie man mit Menschen spricht, die keine Weinflasche sind.
Und als Krönung: Beim Bezahlen tritt eine zweite Kellnerin auf den Plan. Neue Person, neues Glück? Leider nicht. Ich frage ganz normal, wann die Außenterrasse geöffnet wird, und ernte – erneut – eine patzige Antwort. Ich hake nach, weil sie eben meiner Freundin gegenüber noch ganz charmant war. Ihre Erklärung: „Ich hab mitbekommen, dass Sie vorhin gesagt haben, wir seien nicht familienfreundlich. Ich habe auch drei Kinder.“
Familienfreundlich bedeutet für mich: Ich kann meine Kinder in unmittelbarer Nähe spielen lassen, ohne mich dafür in zwei Lager aufteilen zu müssen. Ich kann sie beim Essen im Blick behalten, ohne einen Orientierungslauf zu starten. Und ich finde auf der Karte mehr als eine Waffel und eine Kugel Eis – vielleicht sogar etwas, das über die Altersgruppe After-Work-Wein mit Kollegen hinausgeht. All das war hier leider nicht gegeben.
Ambiente schön. Alles andere? Leider ein Erlebnis, das uns noch länger in Erinnerung bleiben wird – allerdings nicht aus den Gründen, die sich ein gutes Restaurant...
Read moreEin sehr schönes Restaurant mit toller Lage. Das war es dann schon. Aufgrund des stürmischen Wetters war die Terrasse nicht besucht. Das Restaurant max. 60% ausgelastet. Mussten 10 Minuten vor der Tür im Wind stehen, wurden bemerkt aber ignoriert und unfreundlich angewiesen, dass wir nicht im Vorraum zu warten hätten (dort waren wir allein). Wir hatten 14 Tage im Voraus für 8 geimpfte Personen reserviert. Leider war diese Reservierung anscheinend nicht aufgenommen worden. Über Schuld und nicht Schuld wurde ausgiebig lamentiert, bevor wir zu einem der freien Tische geleitet wurden. Danach 20min Warten erschien einer der 3 Bedienungen, und fragte nach unseren Getränkewünschen. Unsere Speisewünsche wurden im weiteren Verlauf nur auf unserem Drängen hin genervt aufgenommen. Die Hauptspeisen erreichten uns erst nach fast 2 Stunden auf mehrmaligem Nachfragen und nur nach Ankündigung unseres Gehens. Während unserer Anwesenheit erschien die Bedienung nur auf Nachfrage quer durch den Raum. Kein nettes Wort, kein Lächeln, keine Freundlichkeit. Aufmerksamkeit und Bemühen - Fehlanzeige! Nach dem Essen hatte die Verantwortliche vermutlich wahrgenommen, dass fast alles schiefgelaufen war und wir mittlerweile verstimmt waren. Sie knallte uns 8 Stückchen Kuchen und 8 Pralinen als Gruß aus der Küche auf den Tisch und fragte nach Kaffeewünschen. Weder Entschuldigung noch eine Erläuterung, kein nettes Wort. Fazit: nur 3 Bedienungen, überfordert, unaufmerksam, unfreundlich und arrogant. Kein vorhandener Service, absolut unprofessionell. Maximal durchschnittliches Essen. Noch nie haben wir bei einem Umsatz von 500€ kein Trinkgeld gegeben. Selbst diese Höflichkeit hätte uns im Nachherein auf ewig geärgert. Warum wir nicht vorzeitig gegangen waren?...
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