Hardthaus — Restaurant in Kraiburg am Inn (VGem)

Wir waren zu zweit am Sonntag um 18 Uhr hier beim Essen, nachdem meine Freundin schon mehrfach von diesem Lokal geschwärmt hat.

Das Lokal war komplett voll, relativ laut und wir saßen Tisch an Tisch mit anderen Gästen. Wir hatten das große Los gezogen und saßen neben einem Raucherpärchen, wodurch wir im Laufe des Abends zwischen den Gängen in den Genuss des frischen Aschenbecherduftes kamen, den die beiden von ihrem Ausflug vor die Tür wieder mit herein brachten.

Nach anfänglicher Verwunderung, dass die auf der Website für heute angegebene Barbarie Entenbrust doch nicht auf der Karte stand, haben wir uns dann für das Sonntagsmenü ohne Suppe entschieden. Das letzte Gericht "Angus Roastbeef" hat meine Freundin gegen eine Fischplatte - Fischparade wurde sie glaube ich genannt - getauscht. Die diversen Gänge kamen dann über einen Zeitraum von 4 Stunden hinweg zu uns an den Tisch.

Die Fettuccine mit grünem Spargel und Parmaschinken waren dabei geschmacklich gut, kräftig abgeschmeckt, aber bei meiner Portion war EINE nicht mal 1mm dünne Scheibe Spargel im Gericht und ein paar kleine Streifen Parmaschinken. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Mir war auch in dem Zusammenhang völlig unklar was der Preis von 18 Euro auf der Karte zu bedeuten hatte. Es kann ja sicherlich nicht der Preis für die vier Löffel voll Nudeln mit diesen wenigen weiteren Zutaten gewesen sein. Der Wareneinsatz lag geschätzt bei unter 2 Euro. Die Nudeln waren im übrigen keine Fettuccine, sondern eher Spaghetti oder ein Ableger davon. Geschmeckt haben sie aber wie gesagt gut. Was dann folgte war ein Angus Roastbeef, das leider noch so roh war, dass es sich im Mund gefühlt vermehrte und selbst nach minutenlangem Kauen teilweise nicht kleinzukriegen war. Ich musste es dann wider Willens auf den Tellerrand ausspucken. Bei der Fischplatte war die Jakobsmuschel meiner Ansicht nach gar nicht gewürzt und auch zu wenig angebraten. Keinerlei Röstaromen. Das Zanderfilet auf der Fischplatte war teilweise verbrannt und blieb somit auch liegen. Die Dessert Kreationen am Ende waren glaube ich mein persönliches Highlight. Hier konnte der Gaumen endlich verschiedenste, teils raffinierte Geschmäcker erkunden.

Begleitet wurde unser Abend von einem Serviceteam, das teilweise die Gerichte unvollständig angekündigt hat und in Sachen Getränken und Abräumen leerer Teller und Gläser völlig unaufmerksam war. Beim Bezahlen ging man dann selbstsicher davon aus, dass in dem Holzkistchen von 150 Euro direkt 22 Euro Trinkgeld für den Service vorgesehen wären, da man uns nicht wie gewohnt den Restbetrag zurückbrachte, damit der Gast dann das tatsächliche Trinkgeld in der Box belassen kann. Das war allerdings ein Missverständnis, das wir dann mit dem Personal an der Bar aufklären konnten.

Meine Freundin meinte im Vorfeld, dass der Koch Anwärter auf einen Michelin Stern sei. Vielleicht waren deswegen die Erwartungen einfach hoch, hier raffinierte Gerichte in einem stimmigen Umfeld zu bekommen. Ich weiss nicht wer von uns beiden mehr enttäuscht war.

Fazit: Die Preisleistung stimmt hier meiner Meinung nach nicht. Wenn das Personal in der Küche und im Service bei vollem Haus keine gesicherte Qualität abliefern kann, dann sollte man entweder mit mehr qualifiziertem Personal dafür sorgen oder eben weniger Tische bewirten. Potential scheint in der Küche und der Location ja grundsätzlich...

Es spricht schon sehr für sich, wenn ein Besitzer sich nur für 5 Sterne-Bewertungen bedankt, aber auf Kritik nicht eingeht. Deshalb leider Punkteabzug.

Wir waren am Sonntag hier und bestellten das Sonntagsmenue. Das Ambiente des Gastraumes war angenehm und gemütlich. Wir wurden freundlich empfangen und zum Tisch gebracht.

Es wurde gleich zweimal gefragt, ob wir vorab ein Wasser bestellen wollen. Wir bestellten also eine Flasche Wasser. Nach zweimaligem Nachfragen bekamen wir dann mal die Getränkekarte. Dabei fiel uns auch auf, dass die Bedienung so ganz selbstverständlich das teuerste Mineralwasser aus der Karte brachte. Wenn es schon drei verschiedene Mineralwässer gibt, sollte man die Gäste vielleicht auch fragen, welche Marke man möchte. Das kommt nicht so gut an und ist ein no go, aber wahrscheinlich ist es vom Haus so vorgegeben.

Die Qualität der Speisen und der Service waren ab dem Gruß aus der Küche bis genau zum Hauptgericht sehr gut. Aber danach war auf einmal der Wurm drin und es klappte nichts mehr. Mit den Tellern wurde der Aperitif gleich mit abgeräumt, obwohl das Glas noch nicht geleert war. Die Bedienung fragte, ob es gleich mit dem Dessert weiter gehen kann. Aber es tat sich volle 45 Minuten gar nichts mehr. Es waren mindestens 4 Servicemitarbeiter im nur noch halb besetzten Lokal. Das darf in einem Lokal dieser Preisklasse einfach nicht passieren. Was uns auch auffiel : der Chef kam zwar mal ins Lokal und hielt sich lange an einem Tisch auf. Aber er ignorierte die übrigen Gäste in seinem Lokal, grüßte nicht, was keinen sehr souveränen Eindruck vermittelte. Wir kennen es gerade aus Sterne-Restaurants, dass der Chef von Tisch zu Tisch geht und jeden seiner Gäste begrüßt, wenn er mal im Gastraum ist und nicht nur Gäste, die er persönlich kennt.

Die Dessertvariationen kamen in Qualität und Optik leider nicht mehr an die vorherigen Gänge heran. Die mousse au chocolat war noch warm und fast flüssig, der cheescake war gummiartig hart, zu kalt und hatte keinen Geschmack, der Keks war nicht gut, der Topfen war ok. Einige bunte Beeren hätten hier für etwas Farbe auf dem Teller gesorgt.

Fazit : Schöne Location, gute zentrale Lage in altem Gebäude, Qualität des Essens sehr gut, ansprechend auf dem Teller angerichtet. Der Service zwar freundlich und bemüht, aber sehr schnell überfordert und nicht für ein Lokal dieser Preisklasse geeignet. Die jungen Leute wirkten teilweise sehr unsicher und hilflos und ignorieren uns nach dem Hauptgang volle 45 Minuten lang, weil es Probleme mit dem Dessert gab. In so einem Fall sagt man dem Gast, dass in der Küche ein Malheur passiert ist, dafür hat man noch Verständnis, aber nicht, wenn man so lange übersehen wird. So gut, wie das Essen begann, so enttäuschend endete es. Bei diesen Preisen sollte das auf jeden Fall viel besser funktionieren. Weil das Essen und der Service bis zum Hauptgang gut war, vergeben wir 3 Sterne, für die letzte Stunde wären 2 Sterne angebracht gewesen. Hier ist noch einiges sehr verbesserungsfähig. Habe das Gefühl, dass das Essen und der Service hier reine Glückssache sind, deshalb werden wir das Risiko und die lange Anfahrt eher nicht mehr wagen. Gerade das Servicepersonal sollte in einem Haus mit einem so hohen Anspruch und den nicht ganz günstigen Preisen dementsprechend gut...

Chance vertan Ich schreibe sehr selten Rezensionen aber da muss das einfach sein. Wir waren früher öfter im Hardthaus, aber nachdem zu damaligen Zeiten in fast jedem Gericht ein Gewürz hervorstach und der Service immer schlechter wurde, sind wir nicht mehr hingegangen. Nun hatten wir uns nach mehr als fünf Jahren dazu entschlossen, dem Lokal wieder eine Chance zu geben. Der erste Dämpfer kam schon als wir ankamen. Statt, wie vor über einem Monat reserviert, oben im Lokal bekamen wir unseren Platz im Weinkeller zugewiesen. Bereits früher war es so, dass Gäste im Weinkeller einfach nicht so bevorzugt bedient wurden und eher Gäste 2. Klasse waren. Das hat sich leider nicht geändert. Zumindest konnten wir das Feinschmeckermenü ordern, aber wir haben mehr als drei Stunden aufs Hauptgericht gewartet. Der Knaller war allerdings vorher beim Fischgericht. Man hörte plötzlich ein Geschepper und es war klar ein Teller ist auf der Treppe zu Bruch gegangen. Es hieß nur lapidar der fehlende Teller komme gleich. Kein Wort „es ist uns ein Missgeschick passiert“ oder sonst was. Nach längerer Zeit kam dann das Gericht, nachdem alle anderen schon längst fertig waren. Kein Wort der Entschuldigung oder irgendwas. Dann war auch ziemlich schnell klar, da fehlt was auf dem Teller. Alle anderen hatten beim Fischgang eine Jakobsmuschel mit am Teller (lt. meiner Tochter das geschmackliche Highlight des Tellers), diese war leider bei mir nicht vorhanden. Obwohl wir beim Ober reklamiert haben, ging dieser gar nicht darauf ein, ich denke er hat uns einfach schlicht und ergreifend nicht verstanden, wie so vieles anderes auch nicht, es wurde einfach nichts drauf gesagt. Ich habe auch beim Bezahlen extra nochmal darauf hingewiesen – keine Reaktion. Meine Tochter hat sich danach noch bei einem anderen Ober beschwert, da kam dann nur „ach das ist aber schade das hätte man doch nachreichen können“ in einem sehr süffisanten Ton. Ja wie denn? Wenn niemand das zu Kenntnis nimmt - Selten so gelacht! Wir waren der vorletzte Tisch und es waren zwei Köche unten bei den letzten Gästen und als wir gingen hieß es dann „so jetzt können wir endlich die Musik machen die uns gefällt“. Da fühlt man sich doch richtig willkommen und als Gast geehrt.

Fazit: Geschmacklich war es wirklich gut, besser und ausgewogener als früher. Die Portionen dagegen seeeehr geschrumpft. Bei der Vorspeise hatte meine Tochter darum gebeten die Rote Bete wegzulassen, vielleicht könne man stattdessen was anderes draufgeben. Das war leider nicht der Fall, dafür war ihr Stück Seesaibling nur 1/3 dessen was alle anderen bekamen. Wir sind alle hungrig aus dem Lokal gegangen, so etwas hatte ich schon lange nicht mehr. Den Servicegedanken und die Größe der Portionen kann man wirklich echt vergessen. Sorry – aber Chance mehr als 100 % vertan. Da tut einem hinterher jeder Euro leid den man ausgegeben hat. Für mich war es...