Ich hatte hier gestern ein ausgesprochen wundervolles Restaurant-Erlebnis, wie ich es in meinem ganzen Leben nur sehr selten hatte - und von dem ich glaubte, dass es solche Art der Gastfreundschaft und Gastronomie so kaum noch geben würde!
Was die Familie Borcharding (Vater und Mutter im Restaurant, Sohn in der Küche) hier zaubert, ist – vorausgesetzt man liebt klassische gehobene Küche und traditionelle, feine Gastronomie – Weltklasse!
Zunächst einmal die Atmosphäre und Begrüßung, absolut freundlich, bodenständig, unkompliziert, dabei herzlich, heimelig und gemütlich und zugleich trotzdem auf gastronomisch erstklassigem professionellen Niveau. Man betritt den Gastraum und erlebt sofort eine Wohlfühlatmosphäre. Man sitzt überaus gemütlich, ich in dem Fall am bestens eingeheizten Kaminfeuer, feine Tischkultur, ohne überkandidelt und kühl zu sein. Überhaupt ist der Spagat zwischen gehobener Küche und geerdeter Bodenständigkeit schwer so perfekt hinzukommen.
Im Übrigen kommt man auch mit anderen Gästen, wenn gewünscht, sofort ins Gespräch, ohne dass das Ganze unangenehm wird und die Atmosphäre stört. Man kann sich sonst auch einfach in die benachbarte Weinstube zurückziehen. Zu später Stunde setzen sich schon auch mal die Gastgeber noch mit dazu, was ich persönlich aufgrund der in dem Fall wirklich anregenden, interessanten Gespräche sehr schätze. Ich habe jedenfalls bei meinem ersten Besuch ein wildfremdes, äußerst charmantes Ehepaar aus Mesum kennengelernt und wir haben den Abend zusammen am gemeinsamen Tisch ausklingen lassen. Toll!
Dann die Weine und Getränke: eine Weinkarte, wie man sie selten sieht, wenn auch vieles schon ausgetrunken, man bekommt hier tatsächlich noch einen 1982er Bordeaux zu einem mehr als vertretbaren Preis und eine höchst professionelle weinfachliche Beratung durch den Patron und die ebenfalls wirklich hervorragenden, aufmerksamen Mitarbeiter.
Die Weinempfehlungen waren durchweg hervorragend - ich bin auch auf ein mir völlig unbekanntes Weingut (Wisser aus der Pfalz) und einen herausragend exzellenten Müller-Thurgau gestoßen. Der Chef des Hauses hat gemeinsam mit der Winzergenossenschaft Bischoffingen übrigens einen eigenen Grauburgunder zum Jubiläum kreiert - das Haus existiert seit 1712 (!).
Und dennoch (oder gerade deswegen) ist die Küche absolut auf der Höhe der Zeit. Es fing schon an mit dem hervorragenden Brot zum Auftakt, das Scheibe für Scheibe beidseitig kurz angeröstet war, was man absolut selten bekommt und was hervorragend schmeckte. Im Haus selbst gebacken. Danach eine hervorragende Waldpilzrahmsuppe, genauso wie sie sein muss. Dann eine hervorragende Gänseleberterrine auf glasierten Apfelspalten, ein echtes Gedicht.
Die Krönung war dann allerdings (und das ist nicht immer der Fall, denn Hauptgänge sind oft altbekannt und daher keine echte Überraschung) der Hauptgang: Steaks vom Damhirschrücken mit zweierlei Saucen (Pilzrahm und Kirsch-Pfeffer), dazu Spätzle und Blumenkohl mit Bröselbutter. Kurz: ein absolutes Gedicht, das Fleisch dermaßen zart und aromatisch und absolut perfekt auf den Punkt gegart, das toppte sogar noch das ebenfalls erstklassige Rinderfilet meines Tischnachbarn! Zum Dessert ein knusprig-saftiges Elsässer Apfeltörtchen mit hausgemachter Karamellsoße und Bourbon Vanilleeis - was will man mehr.
Man spürt, dass das Ganze niemals funktionieren würde, wenn nicht Familie und Mitarbeiter mit echtem Herzblut und persönlicher Leidenschaft für die Gäste hier jeden Tag intensiv arbeiten würden. Ich kann einen Besuch nur jederzeit empfehlen und freue mich dass es solche Häuser heute so noch gibt! Châpeau!
PS: Zum Hotel kann ich nichts sagen, da ich nicht...
Read moreVorab: wir haben NICHT übernachtet, sondern nur gegessen.||Recht nette Begrüßung, gemütliche Atmosphäre. Der wirklich leckere Wein (den es seit dem 300-jährigen Jubliäum in 2012 als "Borchading-Wein" angeboten wird) war merkwürdigerweise in der Flasche teurer als das Glas. Bemerkung der Wirtin dazu: sie sei noch nicht dazu gekommen, das zu ändern....) Vorspeisen: Schnecken nach Elsässer Art waren ok, haben aber nicht begeistert. Sonst esse ich immer den letzten Sud noch mit Brot, darauf konnte ich hier leider verzichten. Die Show mit der Schneckenzange hätte man sich auch sparen können, denn es waren bereits ausgelöste Schnecken, die in Häuser drapiert wurden. Pfifferlingsrahmsuppe: mein Mann ließ sie nach 2-3 Löffeln stehen, da viel zu bitter. Der Wirtin tat dies leid und sie bat Ersatz an, allerdings kam die Hauptspeise dann ja auch direkt, somit wurde darauf verzichtet. Stattdessen bot man ein Schnäpschen an, Das kam dann nach dem Essen auch, allerdings nur für meinen Mann, was wir auch ein wenig merkwürdig und unüblich fanden. Die Antwort des Wirtes zur Bitterkeit der Suppe war lediglich, dass es sich eben um Wildpilze handele...... Hauptspeisen: meine Nudeln mit Gamberoni in Hummersause waren sehr lecker, die Sauce leider sehr ölig, was dem Geschmack aber nicht geschadet hat. Es mag nur nicht jeder gerne in dieser Konsistenz. Hüftsteak mit Pfeffersauce, Gemüse Beilage und Bratkartoffeln - alles sozusagen geschmacksneutral. Schon das Aussehen des Steaks war eine Zumutung, leicht in einer glatten Pfanne angebraten, noch recht blass und auch mehr durch als medium. Ein Stück Rindfleisch auf dem Teller... Das Gemüse nur matschig und ohne jeden Geschmack. Als bemerkt wurde, dass es meinem Mann wieder nicht schmeckte ( er ließ 3/4 liegen) kam der Wirt schon etwas ungehalten an den Tisch mit der Frage, ob nun mit dem Steak AUCH etwas nicht in Ordnung sei. Seine Reaktion zur Beschreibung des Gemüses war, dass diese nun mal "nature" seien und stellte etwas unwirsch einen Salzstreuer vor den Teller. Man könne ja noch pfeffern und nachsalzen. Mein Mann musste dann darum bitten, weiteressen zu können, weil er keine Lust auf eine Diskussion hatte. Nun zur erstaunlichen Rechnung. Die Speisen wurden alle bezahlt, wir hatten 2 Flaschen Wein dazu bestellt und mein Mann eine Flasche Wasser. Insgesamt ca. 100 €, Darunter war ein "Getränk" mit 1 € aufgeführt, das, wie man mir auf Anfrage bestätigte, das Leitungswasser war. Man habe schon mit mehreren Kollegen diskutiert, wie man die Bestellung von Leitungswasser abrechnen solle.... Ich muss nur sagen, Famile Borchading, das ist nicht nur völlig unangebracht, sondern in meinem Augen auch dumm. Was die Speisen unter dem Strich betrifft, so frage ich mich, wie dieses Restaurant je an irgendwelche Auszeichnungen gekommen ist. Kann man diese vielleicht kaufen? - Fazit: kein zufriedenstellendes Essen und unangebrachte Reaktionen auf Reklamationen. Da nützt auch ein nettes Ambiente nichts. Es wäre besser gewesen, auf mehrere andere Leute im Bekanntenkreis zu hören, die ähnliche Erfahrungen...
Read moreVorab: wir haben NICHT übernachtet, sondern nur gegessen.||Recht nette Begrüßung, gemütliche Atmosphäre. Der wirklich leckere Wein (den es seit dem 300-jährigen Jubliäum in 2012 als "Borchading-Wein" angeboten wird) war merkwürdigerweise in der Flasche teurer als das Glas. Bemerkung der Wirtin dazu: sie sei noch nicht dazu gekommen, das zu ändern....) Vorspeisen: Schnecken nach Elsässer Art waren ok, haben aber nicht begeistert. Sonst esse ich immer den letzten Sud noch mit Brot, darauf konnte ich hier leider verzichten. Die Show mit der Schneckenzange hätte man sich auch sparen können, denn es waren bereits ausgelöste Schnecken, die in Häuser drapiert wurden. Pfifferlingsrahmsuppe: mein Mann ließ sie nach 2-3 Löffeln stehen, da viel zu bitter. Der Wirtin tat dies leid und sie bat Ersatz an, allerdings kam die Hauptspeise dann ja auch direkt, somit wurde darauf verzichtet. Stattdessen bot man ein Schnäpschen an, Das kam dann nach dem Essen auch, allerdings nur für meinen Mann, was wir auch ein wenig merkwürdig und unüblich fanden. Die Antwort des Wirtes zur Bitterkeit der Suppe war lediglich, dass es sich eben um Wildpilze handele...... Hauptspeisen: meine Nudeln mit Gamberoni in Hummersause waren sehr lecker, die Sauce leider sehr ölig, was dem Geschmack aber nicht geschadet hat. Es mag nur nicht jeder gerne in dieser Konsistenz. Hüftsteak mit Pfeffersauce, Gemüse Beilage und Bratkartoffeln - alles sozusagen geschmacksneutral. Schon das Aussehen des Steaks war eine Zumutung, leicht in einer glatten Pfanne angebraten, noch recht blass und auch mehr durch als medium. Ein Stück Rindfleisch auf dem Teller... Das Gemüse nur matschig und ohne jeden Geschmack. Als bemerkt wurde, dass es meinem Mann wieder nicht schmeckte ( er ließ 3/4 liegen) kam der Wirt schon etwas ungehalten an den Tisch mit der Frage, ob nun mit dem Steak AUCH etwas nicht in Ordnung sei. Seine Reaktion zur Beschreibung des Gemüses war, dass diese nun mal "nature" seien und stellte etwas unwirsch einen Salzstreuer vor den Teller. Man könne ja noch pfeffern und nachsalzen. Mein Mann musste dann darum bitten, weiteressen zu können, weil er keine Lust auf eine Diskussion hatte. Nun zur erstaunlichen Rechnung. Die Speisen wurden alle bezahlt, wir hatten 2 Flaschen Wein dazu bestellt und mein Mann eine Flasche Wasser. Insgesamt ca. 100 €, Darunter war ein "Getränk" mit 1 € aufgeführt, das, wie man mir auf Anfrage bestätigte, das Leitungswasser war. Man habe schon mit mehreren Kollegen diskutiert, wie man die Bestellung von Leitungswasser abrechnen solle.... Ich muss nur sagen, Famile Borchading, das ist nicht nur völlig unangebracht, sondern in meinem Augen auch dumm. Was die Speisen unter dem Strich betrifft, so frage ich mich, wie dieses Restaurant je an irgendwelche Auszeichnungen gekommen ist. Kann man diese vielleicht kaufen? - Fazit: kein zufriedenstellendes Essen und unangebrachte Reaktionen auf Reklamationen. Da nützt auch ein nettes Ambiente nichts. Es wäre besser gewesen, auf mehrere andere Leute im Bekanntenkreis zu hören, die ähnliche Erfahrungen...
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