Truck-Stop Quirla - Eberhard Schneider — Restaurant in Stadtroda

Auf der Durchreise einen fixen Tankstopp eingelegt und dabei gegenüber den Truck Stop entdeckt. Auf den ersten Blick aus der Ferne sah‘s recht einladend aus und man möchte ja schließlich auch die verbliebene deutsche Gaststättenkultur unterstützen. Also direkt rübergefahren, einen Parkplatz gewählt und los zum Eingang gemacht.

Aber Leute: Man wurde bereits direkt am Eingang völlig erschlagen von DDR-, Bundeswehr-, NVA- und sonstigen Artefakten. Grundsätzlich sind ein wenig stilvolle und gut gewählte Dekorationen ganz nett und fördern den nostalgischen urigen Wirtshauscharakter. Aber diese Immobilie ist einfach ohne jegliche Sinnhaftigkeit oder einem roten Faden zugemüllt und das so sehr, dass mir völlig klar wurde, weshalb es etwas muffig roch und es kaum möglich wäre dort regelmäßig und ordentlich sauber zu machen, denn dafür müsste man den Laden erstmal völlig leer räumen.

Von der Karte waren nicht viele Gerichte bestellbar und die Preise ganz schön gepfeffert, wir kamen uns vor wie an einer großen Raststätte mit Kantine. Das gewählte Essen war nicht heiß, eher lauwarm und überzeugte nicht so recht, wir waren uns nicht einig, ob es überhaupt frisch selbst gekocht war. Die Bratwurst wurde, obwohl außen gigantisch groß und mehrfach beworben, nicht frisch gegrillt, sondern aus einem Wärmebehälter entnommen. Bei diesem Anblick haben wir die Annahme abgelehnt, worauf der Wirt (Eigentümer?) begann uns als verwöhnte Wessis und weiteres zu beschimpfen. 🤷🏼‍♂️ Keine Ahnung was hier das Problem war, aber für uns gibts nur ein Volk, das hat der gute Mann anscheinend nicht verstanden oder schwelgt in ganz alten Zeiten. Wild ist nur der Gedanke an die kommunistische ost- und die kapitalistische westdeutsche Deko, gepaart mit diversen AfD Plakaten. Wir konnten uns keinen Reim darauf machen und sind lieber gegangen, nachdem sich ein weiterer Gast (Bekannter) mit kruden Theorien einmischte. PS: Die Abrechnung stimmte nicht mit den angegeben Preisen überein, aber eine weitere Diskussion wollten wir uns ersparen.

Edit: Eigentlich hatten wir nicht vor dieses zurückliegende wilde Erlebnis zu dokumentieren, aber als ich heute zufällig auf TikTok auf ein Video vom Eigentümer gestoßen bin, wurde mir bewusst, wie frisch die Bratwurst zubereitet wird. Hier wird anscheinend einmal am Tag der Grill draußen an der Straße angeschmissen und für den Wärmebehälter gebrutzelt. Wir kommen definitiv nicht...

Wir hatten hier schon oft Rast gemacht und waren mit dem Service und den Speise zufrieden. Doch was wir heute dort erlebt haben, schlägt dem Faß den Boden aus. Da wir drinnen saßen, mußten wir eine Gästeregistrierung ausfüllen. Gäste die draußen saßen, mußten dies nicht. Obwohl, bei unserem letzten Besuch saßen wir auch draußen und mußten diese Gästeregistrierung ausfüllen. Wird hier nun mit zweierlei Maß gemessen? Speisekarte gab es nicht, die hing ja an der Wand und Bestellung mußte direkt am Tresen ausgegeben und sofort bezahlt werden. Hier steht der Gast unter Druck und das hast nichts mit Gastfreundlichkeit zutun. Bedinung war nicht gerade freundlich zu uns. Meine Begleitung hatte Nudeln mit Gulasch und Salat bestellt. Diese Portion für 9,90 € kam eher einer Portion für einen 3jährigen gleich. Ich hatte Zigeunerschnitzel mit Pommes und Salat für 12,90 € bestellt. Schnitzel? Weit gefehlt. Es war ein Klumpen Fleich der in der Friteuse zubereitet wurde. Ein Schnitzel gehört geklopft, gewürzt und in der Pfanne gebraten. Doch dieser Klumpen Fleisch war toter als tot. Mit anderen Worten, das Essen war ungenießbar. Der Beilagensalat war ein Witz. Es paßte alles auf eine Esslöffel drauf. Die Süßigkeiten zum Verkauf am Tresen. Hier stellten wir fest, das viele schon weit über dem Mindeshaltbarkeitsdatum waren. Frechheit das sich so etwas noch im Verkauf befindet. Gerne hätte ich unsere Bestellung reklamiert, doch nachdem unser essen auf dem Tisch stand, war die Bedinung nicht mehr zusehen. Am liebsten hätte ich die anderen Gäste gewarnt und ihnen den Rat gegeben woanders zu essen. Uns wird man dort nie wieder sehen. Schade das ich einen Stern geben muß. Ohne Stern kann man ja nicht posten. Verdient haben sie...

Ich (Wessi) fahre alle paar Wochen nach DD und habe zufällig hier mal ne Pause gemacht. Die Bewertung erfolgt aufgrund eines erstmaligen Besuchs (1 Stunde, mit Essen, Wurst und 6-Pack verschiedener lokaler Biere gekauft, dabei auch mit Wirt näher ins Gespräch gekommen). Preis-Leistungs-Verhältnis ok (zumal ja nahe an der AB-Ausfahrt). Sauber (auf der Toilette war ich nicht, insoweit keine Bewertung). Interessantes und uriges Ambiente. Gutbürgerliche Küche, kleines Museum, Verkauf von Wurst etc.. Der Wirt (Chef?), auch sein Helfer oder Koch, waren freundlich, originell, (hörbar) alteingesessen (das ist heute fast schon wertvoll). Die direkte und ehrliche Kommunikation des Wirts fand ich eher amüsant, jedenfalls wohltuend und bereichernd... Bei dem immer mehr um sich greifenden oberflächlichen und einheitlichen Gastronomie- und Serviceeinheitsbrei ist der Ort ja fast schon ein Kleinod. Die schlechten Bewertungen sind mir nicht nachvollziehbar, liegt vllt. an der Schneeflöckchenmendalität einiger Besucher, aber eher an ideologischer Verbortheit. Aber: warum sollte man sich in Sachsen/Thüringen an einem am Boden abgestellten und an einem Tisch lehnenden AfD-Plakat mit Weidel reiben (da kommt man in den Wald...). Man kann das ja anmerken, aber man sollte seine Abneigung nicht mit einer Entwertung dieser interessanten guten Lokalität verbinden, und keine Unwahrheiten schreiben. Ich kenne Gaststätten da sind alle möglichen Politiker an die Wand genagelt, und relativ oft (wie letzthin in Köln) wird man aktiv mit Flyer/Aufkleber Richtung "kein Eintritt für Rechte" und "Kampf gegen Rechts" blabla bedrängt. Kein Grund deswegen ein gutes Lokal und einen Wirt zu verreißen. Meine Empfehlung: geht...