Vorab sei gesagt, dass die Speisen und Getränke von hoher Qualität waren und daher gab es auch nichts zu beanstanden. Auch der Service war durchweg gut.
Wir waren nach sehr, sehr langer Zeit wieder vor Ort und kannten die Location noch als "Jägerstüble" wenn mich die Erinnerung nicht täuscht. Der Unterschied war, dass man dem Jägerstüble seine Authentizität abgekauft hat, dem heutigen Lokal aber nicht. Hier wird versucht, Spitzengastronomie (vielleicht Sternegastronomie) zu verkaufen, die keine ist. Gehoben aber allemal.
Von außen noch sehr schön, ist das Ambiente innen sehr kühl gehalten. Es dominieren weiße Töne, die den Ort etwas steril halten, auch die Einrichtung wirkt eher nicht wie eine Toplocation. Der Kellner, der uns bediente, wirkte unglaublich aufgesetzt. Total drüber. Die Szene hätte man auch in einem Film mit Bud Spencer erwarten können (so nach dem Motto ungebildeter Bauer geht ins Sternerestaurant). Man fühlte sich irgendwie fehl am Platz während der Dialoge, weil es unfreiwillig komisch war. Die Bedienung war aber ebenso eifrig wie aufgesetzt, der Junge hat sich schon Mühe gegeben und das muss man anerkennen.
Wir hatten jeweils Kürbissuppe, dann Steak mit Spätzle und das war richtig gut! Die Spätzle sahen optisch etwas verkocht aus, waren aber ebenfalls richtig lecker. Auch die Weinbegleitung war top. Auf jeden Fall eine gute Adresse in Gengenbach.
Allerdings sind die Preise schon enorm hoch, ich hatte erst den Eindruck ich hätte das Pony gleich mitgekauft. Fairerweise muss man sagen, dass die Portionen angemessen sind, Mann oder Frau bekommt schon was auf die Gabel. Aber der Espresso für über 3€ ist schon eine Hausnummer. Das gibt es zwar anderenorts auch, allerdings habe ich im Frühjahr in Tignale am Gardasee nur zwischen 1,10 und 1,50€ bezahlt, in Limone oder Riva ist es etwas teurer aber da habe ich das Dolce-Vita-Flair gleich dazu.
Wenn der Laden läuft, alles richtig gemacht. Ich für meinen Teil wäre im Urlaub gern öfters gekommen, aber warum soll ich so viel Geld ausgeben? Wir haben mit drei Personen ohne Nachtisch knapp 250 Euro ausgegeben, beim Italiener am Marktplatz geht das für ein Drittel des Preises und man sitzt im gemütlichen Keller. Gengenbach ist ein sehr schöner Ort im Schwarzwald, aber es ist nicht Kitzbühel oder eine ähnliche bedeutende Location.
So eine Rezension ist immer schwierig, es war ein schöner Abend und man hat alles dafür getan, dass wir uns wohlfühlen. Trotzdem wäre hier weniger mehr, so habe ich es empfunden.
Wir kommen gern wieder, aber nicht in einer...
Read moreVorweg genommen, für alle, die mich noch nicht kennen: ich gehe recht häufig (gut) essen, hin und wieder auch in ein oder zwei Sterne Restaurant. Außerdem poste ich das hier unter meinem realen Namen und nicht unter einem Pseudonym, wie es manch andere machen.
Ich war vor geschätzten acht Jahren im Sommer schon einmal hier und damals saßen wir mit einer größeren Freundesclique auf der Terrasse. Von damals hatte ich in Erinnerung, dass das Essen gut bis her gut war, preislich gehoben, die Terrasse schön eingerichtet war und der Innenbereich aber eher sehr "rustikal" wirkte (ich war nur einmal kurz auf der Toilette damals und habe es daher gesehen gehabt). Da ich jetzt erst mit einer Freundin dort war saßen wir abends natürlich drinnen. Da wurde komplett umgebaut bzw. renoviert und das sieht jetzt echt nett aus, wenn gleich aus einem Vorkommentar "das Ambiente wirkt kühl" zumindest etwas nach vollziehen kann. Aber das ist für mich kein Problem und auch kein großer Punkt.
Der Service hat fast (mein Aperitif wurde vergessen, hatte ich dann nochmals bestellt, als der meiner Begleiterin schon fünf Minuten auf dem Tisch stand ... kann passieren, ist nicht schlimm aus meiner Sicht) sehr gut geklappt, da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich.
Die Speisen waren sehr lecker und auch die Menge wirklich nicht zu klein oder so etwas in der Art. Da merkt man dann schon die Qualität der Küche und die guten Rohprodukte. Aber aufgrund der Tatsache, dass ich öfters essen gehen glaube ich für mich sagen zu können, dass die Preise grob gesagt 15 % zu hoch sind.
@Hr. Wussler: Preise zu senken ist immer so eine Sache und nicht immer im Sinne des Inhabers, das kann ich verstehen. Ich denke da durchaus auch aus der Sicht des Gastronom. Da die Öffnungszeiten gut eingeschränkt sind muss man in diesem Zeitraum natürlich versuchen zumindest die schwarze, betriebswirtschaftliche Null zu schreiben. Eine Kritik aus einer anderen Rezession war ja, dass die Speisen lieblos auf dem Teller präsentiert wurden. Auch das mag relativ klingen. Aber auf den Bildern Ihres Flyers sieht das tatsächlich ganz anders aus. Vielleicht könnte man da ansetzen. Außerdem würde ich mir noch etwas mehr "Trennung" zwischen den Tischen wünschen, was dann gegebenenfalls, wenn es voll ist zu einem verminderten Lautstärkepegel führen dürfte. @die Leser hier: nein, die Tische stehen nicht zu dicht, da ist mehr als genug Abstand. Es geht mir hier um akustische "Trennwände" (das könnten z.B....
Read moreWir waren zu viert vor einer Woche dort. Als erstes vielen mir die teils doch sehr überschwänglichen Preise auf, über 80€ für ein 3 Gang Menü, man bedenke KEIN Stern oder sonstige gleichwertige Auszeichnungen und nur 3 Gänge. Also beschlossen wir a la carte zu essen und stellten uns somit unser eigenes Menü zusammen. Bei der Menü Aufnahme schon das erste Problem, der Kellner hat mich anscheinend nicht richtig verstanden und brachte mir dann leider 2 Gänge Gleichzeitig, darf einfach nicht passieren und ist dezent amateurhaft. Das Steak im Hauptgang sollte Medium Reare sein, war aber Medium bis durch, dazu ein grauer Rand den ich selten so gesehen habe, die Mayo zu den fermentiert Pommes, die echt gut waren, war von der viskosität her eher eine schlecht gebundene beurre blanc. Der Getränke Service zum Anfang war auch nicht so gut, meine Begleitung bekam zwei mal das falsche Getränk, kann auch passieren, aber nicht bei nur 5 Tischen. Als wir uns dann ein Wein aussuchten wurde es auch nicht besser was den Weinservice angeht, nachdem uns ein Schluck eingeschenkt wurde, mussten wir daraufhin unsere Gläser selber beschenken. Mein Highlight war aber tatsächlich die Reaktion auf eine Frage zum Dessert, bei dem ich mir nicht sicher war ob es zur Hälfte aus Fertigprodukten besteht außer natürlich das Oxalis Eis, wo ich mir die Frage stellte ob es auf einer Apfel Basis gemacht wurde (was auch gängig ist) und diese letztlich auch dem Kellner stellte. Daraufhin kam die Kellnerin mit drei verwelkten Blättern Oxalis an den Tisch und sagte mehr als nur genervt das dies Sauerklee sei und es nur danach schmeckt, nun gut sie wusste auch nicht das ich Koch bin und seid Jahren nur in besternten Restaurants arbeite und meine Sensorik gut genug ist um in einem Sorbet die Basis schmecken zu können. Diese Information teilte ich aber nicht mit ihr sondern nahm ihre mehr als angefressene Antwort auf meine Frage hin. Nach dem Essen tranken wir noch genüsslich unseren selbst eingeschenkten Wein aus und genossen noch einen zu teuren Kaffee mit Gebäck aus ner Verpackung zum selber öffnen welches man in jedem x beliebigen Italiener besser bekommt, nächstes mal gehen wir definitiv in der schönen Altstadt essen bevor wir uns so ein mieserables Erlebnis wie im Ponyhof...
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