Gastrokritik: Restaurant Hirschen in Gaienhofen-Horn
Das Restaurant Hirschen in Gaienhofen-Horn überzeugte uns beim festlichen Mittagessen am zweiten Weihnachtsfeiertag nur zu Teilen mit gutbürgerlicher Küche, dagegen allerdings mit einem Service, der keine Wünsche offen ließ. Die herzliche Atmosphäre und die aufmerksame Betreuung schufen den perfekten Rahmen für ein genussvolles Erlebnis.
Den Auftakt bildeten zwei Vorspeisen: Das „Tatar vom Ochsen an Sardellen, Kapernäpfeln und Höribülle“ konnte uns nicht überzeugen: ein Tatar lebt von seiner Textur – und diese lässt sich nur durch sorgfältiges Schneiden bzw. Hacken von Hand bewahren. Dem hier allzu fein gekutterten bzw. gewolften Fleisch fehlte seine Struktur und es erinnerte eher an einen Brei. Dagegen bleibt handgeschnittener Tatar angenehm körnig, saftig und voller Geschmack. Denn das Schneiden/Hacken mit dem Messer sorgt dafür, dass die Fasern intakt bleiben und das Fleisch seine charakteristische Bissfestigkeit behält. Nur die Handarbeit garantiert das volle Aroma und die feine, natürliche Struktur dieses Klassikers. Alles andere ist eine vertane Chance, aus einem einfachen Gericht ein echtes Geschmackserlebnis zu machen.
Der „Frische Feldsalat mit gebratenem Speck“ hingegen punktete mit knackigen Blättern und einem Dressing, das durch die knusprigen Speckwürfel hervorragend ergänzt wurde.
Die Hauptgerichte waren eine Hommage an die klassische deutsche Küche. Die „Knusprig gebratene 1/2 Bauernente“ war außen goldbraun und knusprig, innen saftig und zart. Begleitet von einem perfekt zubereiteten Kartoffelknödel, Preiselbeerbirne, aromatischen Maronen und Apfelrotkraut, war dieses Gericht ein Highlight.
Das „Wildragout mit Preiselbeerbirne, Kräuterchampignons und hausgemachten Spätzle“ überzeugte durch seine kräftige Sauce und das butterzarte Fleisch.
Das „Jägerschnitzel mit Kräuterchampignons und hausgemachten Spätzle“ rundete die Hauptspeisen ab. Das Fleisch war leider zu trocken geraten, ansonsten hätte es gut mit der Pilzrahmsauce und den Spätzle harmonisiert.
Dessert und Abschluss: Zum Abschluss genossen wir einen kräftigen Espresso. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag unsererseits: Ein Glas Wasser zum Espresso - wie in Italien üblich- würde das Erlebnis abrunden und diesem kleinen Ritual zusätzlichen Charme verleihen.
Anregung zur Zubereitung des Geflügels: Ein weiterer kleiner Hinweis betrifft die Zubereitung der Ente: Es wäre wünschenswert, wenn die Geflügelknochen am Gelenk und nicht am Knochen gebrochen würden, um das Ärgernis von kleinen Knochensplittern im Gericht zu minimieren. Dies würde das Esserlebnis deutlich verbessern.
Fazit: Das Restaurant Hirschen in Gaienhofen-Horn vereint regionale, gutbürgerliche Küche mit Handwerkskunst und einem Service, der stets präsent, aber niemals...
Read moreDas Gasthaus Hirschen gehört seit langer Zeit geradezu zur DNA dieses wunderbar gelegenen Kleinods – direkt am Ufer des einzigartigen Bodensees/Untersees im schönen Horn auf der pittoresken Halbinsel Höri.
Wie einst schon Otto Dix in einer traumwandlerisch kurzen, aber prägnanten Beschreibung über die Höri und ihre Wirkung auf den Maler zu formulieren pflegte: „Zum Kotzen schön!“ Nicht zuletzt Hermann Hesse „strandete“ auf der Höri; sein Wohnhaus ist heute ein Museum – ein Ort, an dem auch geheiratet werden darf, was ich natürlich umgehend getan habe vor zwei Jahren. Eingebettet in saftiges Grün, mit einer Aussicht, die ihresgleichen sucht, liegt dieses Fleckchen Erde direkt gegenüber der Schweiz auf der deutschen Seite in Hemmenhofen.
Zurück zum Hirschen:
Gut erreichbar, hervorragende Parkmöglichkeiten, ausgezeichneter Service – das Gesamtpaket stimmt absolut! Im Hirschen trifft geschätzte alte Tradition auf zeitgemäßes Know-how, eingebettet in ein zeitlos schönes und modernes Umfeld. Freundliches Personal, eine Familie, die dieses Juwel bereits in der siebten Generation mit Leidenschaft zu führen versteht, und eine Küche, die sich ihren außerordentlich guten Ruf hart sowie kontinuierlich erarbeitet hat – und somit mehr als verdient.
Wenn der Hirschen ruft, kommen die Menschen – in dem Wissen, hier eine sorgenfreie und genussvolle Zeit zu verbringen. Dafür steht der Name Amann: Tradition, Qualität, Nahbarkeit und Nachhaltigkeit.
Anmerkung: Ich bewerte hier das Gasthaus, nicht den Spa-Bereich.
Schon als kleines Kind war der Hirschen für mich eine Marke, und jeder Besuch dort war stets ein Erlebnis. Ob mediterran oder klassisch ochsenfetzerisch – im Hirschen werden sämtliche Gelüste mit Herzblut, Können und Wissen bedient.
Die Beerdigung meiner Eltern habe ich dort „gefeiert“, ebenso einige Jahre später meine Hochzeit – die meine geliebten Eltern leider nicht mehr erleben durften. Doch einen letzten gemeinsamen Moment mit meiner Mutter konnte ich noch erleben: Nur wenige Tage vor ihrem viel zu frühen Tod saßen wir – zusammen mit meiner Frau – beim traditionellen Schneckenessen am Aschermittwoch. Sie hat das bis zuletzt geliebt und der Name Hirschen war bis ihn ihre letzten Momente präsent.
Nun, was bleibt?
Es bleibt die Hoffnung, dass Orte wie der Hirschen weiterhin bestehen – Orte, die uns zeigen, dass es noch Leben und Leidenschaft gibt, für die es sich zu leben lohnt. Zumindest, was den kulinarischen Aspekt betrifft.
Als Verdauungsanreger empfehle ich einen Spaziergang zum nahegelegenen Wasserturm, auf dem man die Sicht in den Hegau sowie in die Schweiz und bis nach Konstanz genießen kann - traumhaft!
Alles in allem: Viel Erfolg weiterhin, liebe Familie Amann, Ihr macht das sensationell gut – möge die Welt sich noch lange...
Read moreI have been there more than once and the place and the atmosphere is really great and surely one of the best places in Horn and the surroundings. See and be seen is the motto here. The hotel is lovely and staff too and outside it is really cosy to chill during the summertime. The place is huge though and I guess this is slightly reflected in the quality of the kitchen. Would potentially be good to reduce some of the menu items I guess and focus on what they really do well but in Germany, the bigger the better and huge choice still seems to be king in certain places. The food is solid but nothing more. The salad was soaked in sauce which I guess is a matter of taste but just not mine and the fish was suppose to come with brown butter but there was no butter to be seen for miles. Bit of a shame as the place could be so much better but guess the location is making all...
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