Löwenbräu Philippsburg — Restaurant in Verwaltungsverband Philippsburg

Jetzt habe ich eine Nacht darüber geschlafen und mich doch entschieden, eine Rezension zu schreiben, denn was wir erlebt haben, passt gar nicht zu der Euphorie die hier gepostet wird:

Wir waren am Samstag dem 31.08.2024 gegen 18.30 im Löwenbräu, meine Tochter war zu Besuch und ich hatte noch meinen Sohn eingeladen, wir wollten einen schönen Abend geniessen und gepflegt essen gehen, meine Wahl fiel auf das Löwenbräu.

Das Entree war sehr angenehm, Tisch war bereit, Dekoration und Biergarten passten, mein Gedanke war, daß ich hier gerne wieder herkommen würde. Die Getränke wurden schnell aufgenommen, meine Mütze, die ich auf einen freien Stuhl gelegt hatte und dann heruntergefallen war, hob der Inhaber auf, alles wunderbar, wir fühlten uns wohl.

Dann plötzlich war es wie im falschen Film:

nachdem wir das Essen bestellt hatten, kamen 3 Gästegruppen, offensichtlich Stammgäste, die sehr herzlich begrüßt wurden, diese hatten auch sehr zügig ihr Essen auf dem Tisch und bei der letzten Gruppe, am Nachbartisch, wurde die Vorspeisenplatte für mehrere Personen zum ganz großen Auftritt. Seit unserer Bestellung war zwischenzeitlich mehr als eine halbe Stunde vergangen, weshalb ich die Bedienung fragte, ob wir vergessen worden sind, was sie verneinte, aber nachfragen wollte. Nach einigen Minuten kam sie zurück mit der Info, unser Essen sei in der Vorbereitung (die anderen, nach uns gekommenen, Gäste waren bereits recht weit mit ihrer Mahlzeit und unser Essen ist in der Vorbereitung?!?). Nicht daß ich das geglaubt hätte, aber na ja...

Eine Viertelstunde später war es dann auch bei uns so weit, also knapp eine Stunde nach der Bestellung kam unser Essen und wenn meine Partnerin und ich alleine gewesen wären, hätten wir den Wirt sofort angesprochen, aber aus Rücksicht auf meine Kinder und um den Abend nicht zu ruinieren, sagte ich dann nichts, auch wenn es mir immer schwerer fiel:

wir hatten 2 x das Feinschmeckerschnitzel, das aus 2 kleinen, trockenen Industrieschnitzeln bestand, oben drauf ein Klecks eingetrocknete Sauce Hollandaise, eine Andeutung von Formvorderschinken oben drauf mit einigen angekohlten Stellen vom Überbacken, dazu bei mir einige lieblos hingeworfene Pommes minderer Qualität und in wohl älterem Fett gegart, die Spätzle meiner Partnerin blass und trocken, d. h. ohne Soße serviert. Beide Gerichte hatten nicht einmal eine Salatgarnitur, nur über die Spätzle war etwas (immerhin) frische Petersilie gestreut.

Die Kässpätzle meiner Tochter waren von der Menge her eine Vorspeise, über die eine Schicht Käse gelegt worden war, von cremiger Konsistenz keine Spur und von den Röstzwiebeln nur eine geringe. Für einen Koch in der Gastronomie ein Armutszeugnis, zu der Pinza meines Sohnes lässt sich nicht viel sagen, aber auch hier hatte ich den Eindruck, daß es sich um TK-Ware handelte.

Noch war ich ernsthaft dabei zu überlegen, hier noch eimal herzukommen, unser Essen mit dem Wirt zu thematisieren, denn jeder sollte eine Chance zur Verbesserung bekommen (weshalb ich mir die Zeit nehme und dies ausführlich schreibe), aber es kam noch „besser“: einige Minuten später trat die Bedienung an den Tisch und fragte, ob jetzt alles in Ordnung wäre? Wenn es vorher nicht in Ordnung war, hat sie sich das nicht anmerken lassen und falls doch, dann lag es an mir als „Problemgast“, weil ich mich nach unserem Essen erkundigt hatte? Der Disput zwischen den Bedienungen nach meiner Frage war uns aufgefallen und auch daß es dabei um unseren Tisch ging, war deutlich zu erkennen.

Das war der Moment, an dem ich beschloß, das Thema abzuhaken.

Fazit ist, das Preis-Leistungsverhältnis passt nicht und dem Gast wird ein Gefühl vermittelt, das eine Wiederkehr ausschliesst, jedenfalls bei uns. Die hofierten und eindeutig bevorzugten Stammgäste sehen das sicher anders, aber wir werden diesen Status...

Ein Abend, mit Höhen und Tiefen...

Wir waren mit einer mittelgroßen Gesellschaft zu Gast im Löwenbräu.

Das Ambiente war angenehm, die Bedienung Anfangs war sehr zuvorkommend, nahm schnell die Bestellung auf und brachte zügig Getränke. Der Abend startete Vielversprechend.

Vorspeise war hervorragend, durchwegs Begeisterung.

Es folgte der erste kleine Dämpfer: Beilagensalat zur Vorspeise. Das Restaurant erweckte vorab eher den gehobeneren Anspruch, daher war der Salat eher nicht so begeisternd, da zB die Karotten eher nach "handgeschöpft" als nach handgemacht schmeckten.

Hauptgang kam, für einige von uns, auch sehr zügig. Leider folgt nun das Kapitel welches den Abend etwas negativ in Erinnerung bleiben lässt: 3 Gerichte wurden falsch zubereitet... Bedienung wurde aufgestockt zum servieren und die Gerichte kamen an den Tisch und wurden aufgerufen, als sich niemand meldete um die "falschen" Gerichte anzunehmen, wirkte die Bedienung schnell genervt. Die Entrüstung steigerte sich als der Fehler Restaurantseitig dann festgestellt wurde und man nicht das falsche Gericht essen wollte, sondern auf das korrekte bestanden hat. Ebenso fehlten Saucen die erst nach mehrmaligem Nachfragen an den Tisch kamen.

Und hier der grösste Kritikpunkt und im Grunde genommen eine echt dreiste Frechheit: In der Karte aufgeführt waren: Barolojus, Pfeffersauce und eine Schalotten Rotweinreduktion. Trotz mehrmaligem Hinweis bekamen wir ALLE die selbe Sauce, welche weder eine Barolojus noch eine Schalotten Rotweinreduktion waren...!!!

Es war eine Dunkle Sauce, Geschmacklich wie der Salat mit leichtem Hauch nach Plastikeimer mit grünem Pfeffer. Für mich persönlich ein No-Go. Erwartung nicht erfüllt!!!

Durch die Nachreichung der Gerichte verstrich etwas Zeit was den zeitlichen Ablauf etwas nach hinten verlegte und unser Wunsch, dass man uns einen Nachtisch anbietet wurde erst auf Nachfrage erfüllt. Generell hatte man dann das Gefühl, als der "Feierabend" für das Personal näher rückte, dass man nicht mehr so erwünscht war. Während einige noch am Essen waren wurde zwischen uns abgeräumt.

Der Nachtisch wiederum war sehr lecker. Es wurde darauf hingewiesen welche Speisen nicht vorrätig seien, es gab also keine Enttäuschungen, dass man etwas sich raussucht und dann nicht erhält.

Fazit: Das Engagement und Freundlichkeit der südländischen Bedienung ist stark Ausbaufähig, meiner Meinung nach darf man lieber Gerichte oder Beilagen aus der Karte entfernen wenn man sie nicht zubereiten kann, statt Gäste zu enttäuschen, da ist weniger dann doch manchmal mehr.

Denn Wir hatten...

Wundervolles Tapasbuffet und Live-cooking einer Paella, wie es kein Spanier hätte besser machen können! An die 35 verschiedene Tapas, im romantischen, mediterranen Biergarten liebevoll angerichtet. Üppig mit Früchten drappierte Etageren, saftig gegrillte Fleischspieße, frisch gebackene, kleine Chiabatta-Brötchen - es war alles frisch und hat sehr, sehr gut geschmeckt. Fuer uns, als Spanienkenner, blieben keinerlei Wünsche an diesem Spanischen Abend offen. Ein großes Hallo, als die Paella in einer großen Pfanne vor aller Augen zubereitet wurde. Herrlich frisch, frischer geht es ja nicht. Üppig mit Meeresfrüchten belegt, Zitronensaft drüber: ein absoluter Genuss. Anlass war ein runder Geburtstag, das Geburtstagskind und alle Gäste konnten die laue Sommernacht in vollen Zügen genießen. Dies machte der Chef des Hauses möglich, mit seinem top engagierten Servicepersonal: Mega freundlich, zuvorkommend und überhaupt nicht aufdringlich. Jeder vom “Team Orhan” hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, leise und unbemerkt wurden ständig gekühlt Getränke gereicht, es wurde uns jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Wir durften im Löwenbräu ein perfektes Konzept eines engagierten Gastronomen erleben. Weiter so! So muss das sein, heutzutage! Danke für den Abend. Wir kommen sehr, sehr gerne wieder und empfehlen das Restaurant mit dem gepflegten, außergewöhnlichen Ambiente gerne...