Gasthaus Fähr-Eck — Restaurant in West-Rügen

Den aktuellen Bewertungsdurchschnitt von 4,6 kann ich mir leider nicht erklären. Leider ist es auf Rügen im Winter bzw. außerhalb der Saison und dann noch an einem Sonntag nicht so leicht, ein Lokal zu finden. So sind wir dann hier gelandet - in einer rustikalen Gaststätte. Ich glaube, bei uns gab es zwei entscheidende Punkte: 1. Wir hatten nicht reserviert und 2. wir waren keine Einheimischen. Allein die Tatsache, dass wir nicht reserviert hatten, hat im Gesicht der Bedienung Bände gesprochen... Am Tisch schräg rüber saß derweil ein älteres Pärchen von denen eine Person auch noch Geburtstag hatte und dort konnte man zumindest einen freundlichen Service wahrnehmen. Während ich meine Jacke aufgehängt habe, habe ich irgendwann so mittendrin mitbekommen, dass scheinbar einiges von der Karte nicht mehr verfügbar war. Uns wurden allerdings lediglich die Karten wortlos auf den Tisch gelegt. Lass den Gast erstmal wählen und wenn er sich entschieden hat, muss er eben gegebenenfalls nochmal ad hoc umdisponieren. Dann wurden die Getränke sowie die Speisen abgefragt (sowie auf einem Block notiert) und im Nachgang wurde ich nochmals gefragt, was ich denn nun trinken wolle. Aber alles sehr, sehr barsch, kein Lächeln, nichts. Ich war leicht irritiert und erwiderte: "Immer noch das gleiche wie eben." Antwort: "Ach ja, stimmt. War schon viel los heute." Kein Thema, aber hey, auch dann wäre ein herzliches "Willkommen", "Bitte", "Auf Wiedersehen" usw angebracht. Das Essen kam schnell und war gut. Nur die Bratkartoffeln waren weich - das schaffe ich zu Hause auch so. Da war nichts krosses. Da nahezu fast jedes Gericht damit angeboten wurde, hätte ich echt gedacht, dass das dann auch mit DER USP des Lokals ist. Zudem mussten wir uns eine Serviette teilen. Einer aufmerksamen Bedienung wäre das vielleicht irgendwann aufgefallen. Joa, und dann Zack Rechnung. Für die knapp 50 Euro gab's auch keinerlei Verabschiedung. Auf nimmer...

Auch dieses Jahr besuchten wir diese wunderbare Gastronomie.Parkplatz gleich anbei. Platz im Biergarten eingenommen. Nun kam gleich die erste Prüfung für das Personal, der Sonnenschirm. Er wollte sich einfach nicht öffnen lassen. Also fragte mich eine Kellnerin ob sie mir helfen kann, sah ich dabei ein verschmitztes Lächeln zwecks meines Versagens? Na klar, Hilfe nötig. Sie umfasste den Ständer, striffelte gekonnt so ca. 10 mal das Teil rauf und runter, siehe da der Schirm öffnete sich, unter Beifall eines jungen Herren. Gekonnt ist gekonnt. Nun konnten wir uns im Schatten der Bestellung widmen. Alles ging ziemlich schnell. Ich genehmigte mir ein frisch gezapftes Störtebeker, Ines ließ sich ein Wasser reichen. Alles wohl temperiert. Zur Hauptmahlzeit nahmen wir Schnitzel mit Bratkartoffeln, auf Wunsch mit Schwammeln und ich bestellte mir einen Fischteller, dieser hieß glaube ich wie die Gaststätte, aber unwichtig, denn dieses Essen war ein Traum, eine Geschmacksexplosion vom Feinsten. 4 verschiedene Fischsorten tummelten sich auf meinem Teller, ja und ich erkannte das Fisch durch aus verschiedene Geschmäcker haben kann. Also ganz dickes Lob an die Küche. Ines genoss auch ihre Portion und zollte auch viel Lob. Wir müssen sagen, alles im Allen wunderbarer Mittagsschmaus in wundervollen Ambiente. Angenehmes lustiges, freundliches und höfliches Personal. So wünschen wir uns...

Die Familien-Betreiber bekommen schlecht Personal und das merkt man. Darunter leidet nich nur der Service. Auch die Küche gleicht durch viel Convenience aus. In der Regel bekommt man gutes Fleisch/Fisch dazu. Man tut was man kann, bemüht sich sehr und wirkt oft überlastet. Daher ist man nicht kritikfähig und das erklärt dann die sehr unzufriedenen Gäste (wenn man denen entgegen käme, wie es sich in einer Gastronomie gehört, würden die auch andere Kritiken schreiben). Es ist vllt. auch nicht böse gemeint, aber wenn man z.B. nach einem Ramazotti fragt hört man: "So was ham wer nich". Aber in einem abfälligen vorwurfsvollen Ton - schon unverschämt, dass man überhaupt nach sowas fragt. Anstatt einfach alternativ den Kräuter anzubieten den man hat. Auch Cola/Fante komplett ohne Kohlensäure scheint normal. Mir kommt es ein wenig so vor, wie in der DDR, wo man sich nicht beschwert hat, weil man sonst beim nächsten mal gar nicht mehr reingelassen wurde. Auf den Punkt: AMBIENTE ist Geschmacksache, das ESSEN ist OK (Angebot für KINDER und SENIOREN), der SERVICE meint es nicht so böse wie es rüber kommt und das gute HAUSGEMACHTE EIS zieht es auf den dritten Stern hoch. PREISE sind angemessen (n guter zwanni fürn zartes Rumpsteak) und es gibt neben dem Lokal und gegenüber PARKPLÄTZE. Es gibt aber auch im Umkreis nix, was jetzt wesentlich...