Feilmeiers Landleben — Restaurant in Windorf

Wir waren hier im Juli, während unseres Urlaubs zu Gast. Da ich schon in vielen Gourmet-Restaurants war und immer wieder gerne hingehe, war ich äußerst gespannt auf dieses. Sowohl der Michelin Guide als auch die positiven Rezensionen haben mein Interesse mehr als geweckt.

Leider muss ich zu dem Entschluss kommen, dass all das für mich persönlich fern der Realität liegt. Ein solch schlechtes Erlebnis wie hier habe ich selten gemacht.

Es hat schon damit angefangen, dass auf unserem Tisch eine kleine Broschüre/Werbung des Hauses lag; das war auch in Richtung der Toiletten zu finden, weshalb sich mir die Frage stellte, was Werbung auf dem Tisch in einem solchen Etablissement zu suchen hat.

Die Karte fand ich unübersichtlich: Es stand in etwa „Angebot des Tages“ für den Aperitif, dort wurden zwei angeboten, aber nirgends gab es eine Auflistung, welche Aperitifs es sonst noch gibt. Selbiges auch mit dem Wein: Warum steht auf Ihrer Karte kein Offener Wein, obwohl alle anderen Getränke dort verzeichnet sind? Mir ist klar, dass es eine Weinkarte gibt, aber dann wäre es von Vorteil, wenn ich diese auch hätte und nicht erst Minuten lang warten müsste, bis ich jemanden erwische, der mir diese geben kann.

Die Geräuschkulisse war auch extrem laut; ich verstehe nicht, wie man schreiben kann, dass es angenehm sei, wenn ich meinen Gegenüber in normaler Lautstärke nicht verstehen kann.

Der Sommelier war uns persönlich viel zu unfreundlich. Als Vorspeise hatte ich eine Brühe und meine Partnerin ein Nudelgericht. Dazu fragte ich nach, welchen Wein er empfehlen würde; daraufhin ging er weg, kam aber nicht wieder. Als wir unsere Vorspeisen zur Hälfte aufgegessen hatten, kam er wieder – jedoch nicht mit einem Wein, auch keiner Entschuldigung, sondern der Aussage, dass er hier keinen Wein empfehlen würde, weil ich ja eine Brühe hätte. Das empfinde ich als nicht professionell, da es zum einen meine Entscheidung ist, ob ich einen Wein dazu haben möchte, und meine Partnerin hatte ganz offensichtlich keine Brühe. Zumal uns ein Wein nach der Hälfte der Gerichte auch nichts mehr gebracht hätte.

Die Hauptspeise war dann der Höhepunkt: panierte Ochsenbäckchen mit Kartoffelsalat und Creme. Haben Sie das überhaupt probiert, bevor Sie es auf die Karte gesetzt habt? Fast die Hälfte war trocken, nichts von dem typischen Fett war vorhanden, es gab keine Sauce dazu, lediglich eine Creme, die jedoch den ganzen Geschmack übertönt hat; trug man sie nicht auf, blieb das trockene Fleisch und die Panade nahezu im Rachen stecken. Der Wein dazu war gut. Meine Begleitung hatte Fisch; dieser war durchaus lecker.

Die Nachspeisen waren lecker, aber too much von allem.

All in all kann ich das Restaurant so allerdings nicht weiterempfehlen. Es wirkt zwar potenziell vielversprechend, aber so viele markante Fehler bzw. Enttäuschungen sind für den Preis und das zu erwartende Niveau...

Was für ein Abend. 🎉 Schwarzhöring, gefühlt irgendwo im Nirgendwo, aber ganz nah an der A3 bei Eging.

Schon der erste Eindruck überzeugt. Reichlich gut ausgeschilderte Parkplätze rund ums Haus, dann eine schön gedeckte Terrasse mit chicken Möbeln und eleganten weißen Schirmen. Die zahlreichen Damen und Herren vom Serviceteam begrüßen jeden Gast herzlich und bringen uns schnell an unseren Tisch, wo schon ein kleines Weißbrotstangerl mit würziger Tomatencrème auf uns wartet. Die Getränke sind schnell bestellt und das Abenteuer WACHAU kann beginnen. Die Weinbegleitung ist unbedingt zu empfehlen. Wunderbare, außergewöhnlich Weine, die der junge österreichsche Sommelier da ausgesucht hat. ✨ Die Menüfolge kann unter Feilmeiers Landleben nachgelesen werden. Die Portionen sind reichlich, die Zubereitung perfekt und die Qualität hervorragend. Ob Fisch oder Fleisch (der Hauptgang ist wählbar), beides war excellent und die Saucen Gedicht. (Und hier gibt es den ersten und einzigen "Kritikpunkt") Um die herrlichen Saucen bis zum letzten Tröpfchen genießen zu können bräuchte man etwas Brot, oder besser einen Saucenlöffel. Aber dieser wird uns auf Verlangen sofort gebracht und wir können die schönen, angenehm glatten Teller fast blankputzen.✨ Nach Grüßen aus der Küche und den ersten 3 Gängen denkt man kurz, dass kein Dessert mehr reinpasst, aber dem fluffigen Marillenknödel mit Sabayon, Marillenröster und Eispraline kann kein Mensch widerstehen. Und, wie schon (der inzwischen leider geächtete) Alfons Schuhbeck treffend bemerkte: "Das Dessert muss ein Highlight sein, denn diesen Geschmack und den letzten Eindruck nimmt der Gast mit nach Hause". Und so fuhren wir mit einem herrlichen letzten Eindruck und dem Geschmack von sommerreifen Wachauer Marillen auf der Zunge durch eine laue Sommernacht glücklich, satt und zufrieden nach Hause. Was für ein Abend.🎉

PS: Wir kommen sehr gerne wieder und lassen uns von Küchenchef Johann Feilmeier und seinem wunderbaren Team kulinarisch an die Amalfi-Küste entführen. Das wird bestimmt ein zitronig frisches Erlebnis. Der erste Stern kann nicht mehr...

Feilmeiers Landleben ist eine kleine Restaurantperle am Rande des bayerischen Walds (nahe Vilshofen). Das Restaurant ist mit einem BiB Gourmand von Michelin ausgezeichnet, aus unserer Sicht hätte es auch durchaus einen Michelin-Teller verdient. Das Ambiente im Restaurant ist bayerisch-modern, man fühlt sich sofort wohl. Das Essen schmeckte uns allen hervorragend, angefangen von der Vorspeise, über die Hauptspeise bis zum Dessert. Neben einer A la Carte-Auswahl gibt es auch mehrere mehrgängige Menüs zur Auswahl. Die Preise sind für ein von Michelin ausgezeichnetes Restaurant verhältnismäßig günstig, Preis/Leistung sind daher sehr gut. Überhaupt sind die Portionen insbesondere beim Hauptgericht groß genug, so dass man nach 3 Gängen sehr gut satt ist. Die hausgemachte Sommertrüffel-Pasta (12,90 €) als Vorspeise ist genauso empfehlenswert wie die Schaumsuppe von Waldpilzen (6,90 €). Als Hauptgerichte hatten wir das Charolais Rinderscheiberl (19,80 €) und die Landhendlbrust (18,90 €), beides war einfach top. Auch für das Auge sind die Gerichte schön angerichtet. Als Krone gab es zum Dessert die geeiste Schnitte von der Amalfi Zitrone (10,90 €), ein absolutes Desserthighlight. Das Servicepersonal war sehr freundlich und zuvorkommend, man fühlte sich als Gast wohl und willkommen. In Summe ist Feilmeiers Landleben eine tolle Neuentdeckung für uns gewesen, ein Essen, das in Erinnerung bleibt, ein Restaurant, das wir bestimmt wieder besuchen werden. Wir waren zu viert zum Essen und alle waren begeistert, niemand hat die 160 km Anreise bereut. Reservierung wird unbedingt empfohlen, wir haben auch erst beim wiederholten Versuch Glück gehabt, einen Tisch zu ergattern - und das auch nur, weil jemand anderes storniert hat. Parkplätze gibt es reichlich neben dem Restaurant. Kreditkartenzahlung...