Ausstellungshaus Spoerri, Hadersdorf am Kamp: Ein Gesamtkunstwerk Für einen, der meint, es sei nichts Besonderes aus ihm geworden, ist Daniel Spoerri ziemlich bekannt. Und: Er wird sie nie mehr loswerden und will das bestimmt auch nicht: seine „Fallenbilder“. Sie gelangten zur vollen Blüte, als der Künstler von 1968 bis 1972, zusammen mit dem Gastwirt Carlo Schröter, sein Restaurant „Spoerri“ in Düsseldorf am Burgplatz führte. Entsprechend einem erweiterten Begriff von Realität, den Daniel Spoerri in seinem gesamten Schaffen befördert, ranken sich um das Lokal Mythen ungewöhnlichster Speisen, die dort auf den Tisch gekommen sein sollen. Die Wirklichkeit sah vermutlich so aus, dass das Essgeschehen nicht nur gelegentlich in Richtung Gelage ging. Spoerri startete seine künstlerische Karriere in den 50er-Jahren als Tänzer in Bern. In den 60er-Jahren experimentierte er als Objektkünstler, in den 70er-Jahren war der leidenschaftliche Koch auch Restaurantchef. In den 90er-Jahren schuf er in der südlichen Toskana, etwa 60 Kilometer südlich von Siena, den Skulpturengarten "Il Giardino di Daniel Spoerri". 2009 eröffnete er in Hadersdorf am Kamp (bei Krems) das "Kunst-Staulager Spoerri" als Ausstellungs- und Begegnungsstätte. Ein Ausstellungshaus, das Kunstliebhaber aus dem In- und Ausland animiert, in die kleine Marktgemeinde zu kommen. Fasziniert ist man neben der Kunst vor allem von dem historischen Gebäude und dem wunderbar wilden Garten mit zig Skulpturen Spoerris. Hausherr Daniel Spoerri ist überzeugt, dass vor allem „die Intimität den Reiz des Hauses“ ausmacht. Anders als in großen Museen kann man hier nämlich völlig ungestört durch die Räume schlendern und verweilen. Geplant sei die Errichtung eines Museums jedoch nicht gewesen, erzählt Spoerri. Ursprünglich war Spoerri auf der Suche nach einem Lager, in dem er all seine Werke gemeinsam unterbringen konnte. Seine frühere Assistentin Gabriele Feil, die aus Stratzing stammte, stieß schließlich auf das Hadersdorfer Anwesen, welches zum Verkauf stand. Auch Daniel Spoerri war sofort von dem ehemaligen Kloster fasziniert. Es nur als Lager zu nutzen, erschien ihm zu schade. Die Idee, ein Ausstellungshaus zu errichten, war geboren. Der ebenso leidenschaftliche wie vielseitige Künstler kaufte im Jahr 2009 nicht nur das ehemalige Kloster, sondern auch das nur wenige Meter entfernte frühere Kino (das erste Stummfilmkino), in dem schließlich sein „Esslokal“ entstehen sollte. Das Lager gibt es übrigens mittlerweile auch, es befindet sich im Nachbarort Straß. Spoerri selbst lebt heute abwechselnd in Wien und der Toskana und besitzt auch eine Wohnung auf seinem Anwesen in Hadersdorf. Mit der letzten Ausstellung „Ein roter Faden. Textile Wege in der Kunst“ gab das Ausstellungshaus Spoerri einen Einblick in die erstaunliche Vielfalt textiler Kunst. Als Daniel Spoerri 1978 seine erste Vorlesung als »Kunstgeschichte aus dem Nähkästchen« ankündigte, dachte er nicht an Handarbeiten. Textilien ziehen sich aber wie der sprichwörtliche rote Faden durch sein Werk. Die traditionsreichen handwerklichen Tätigkeiten Nähen, Häkeln, Sticken, Stricken haben sich längst in der zeitgenössischen Kunst etabliert. Zu sehen gab es Teppich-Bilder, gestrickte Architektur, gestickte Innenräume, gehäkelte Speisen, genähte Pflanzen, genähte Schrift, Kreuzstiche auf einer Plastiktüte, vergangene Kleidung, eigensinnige Figuren und Püppchen und etliche Fahnen, so genannte Hauswinker. Ausstellungshaus Spoerri, Hadersdorf am Kamp – Mitte März bis Ende Oktober Anfahrt: Franz Josefs Bahnhof-Hadersdorf...
Read moreAusgesprochenes Glück, dass ein Meister der Gruppe "Nouveau Réalisme", eine Auswahl seiner Werke und Exponate ähnlich tickender Kreativer (in wechselnden Ausstellungen) in Österreich eine Heimat gefunden haben. Das Ambiente des aufwändig und mit G'spür renovierten alten Klosters in Hadersdorf am Kamp ist ein willkommener Kontrapunkt zur nahezu unbegrenzten Schöpfungskraft der Ausstellenden. Das Spektrum der Werke bietet und stimuliert eine weite Bandbreite an Sinneseindrücken und Gefühlen und reicht von beißender Kritik bis zu...
Read moreIch liebe Daniel Spoerri und habe sein Werk bereits mit 4 Jahren im Museum Lichtenstein im 9. Wiener Bezirk kennengelernt. Hier in Hadersdorf am Kamp kann man das Werk des Künstlers genauer und umfangreicher anschauen. Ich bin begeistert! Auf jeden Fall...
Read more