Der Morgen empfängt mich mit einer kühlen, stillen Klarheit, als ich den Pfad zu den Réservoirs de Piraillan betrete. Die Sonne steht noch tief über dem Horizont, taucht den Wald in ein mildes, goldenes Licht, das zwischen den Stämmen der Kiefern hindurchfällt. Es riecht nach feuchtem Boden, Harz und Salz. Ein Duft, der zugleich beruhigt und belebt. Ich habe mir vorgenommen, den Tag in Ruhe zu beginnen, mit der Natur, ohne Hast, ohne Ziel. Nur ich, der Morgen und das, was mir begegnet. Der schmale Weg schlängelt sich durch lichte Pinienwälder, der Boden federt sanft unter meinen Schritten. Rechts und links breiten sich Farne aus, dazwischen Heidekraut und kleine Sandhügel. Es ist erstaunlich still. Keine Autos, kein Lärm, nur das ferne Klopfen eines Spechts und das gelegentliche Flattern eines Vogels zwischen den Ästen.
Als ich die ersten Wasserflächen erreiche, halte ich unweigerlich inne. Die alten Teiche liegen still, als hielten sie den Atem an. Spiegelglatt liegt das Wasser da, nur unterbrochen von kleinen Kreisen, wo Fische oder Insekten die Oberfläche durchbrechen. In der Ferne stehen ein paar Reiher regungslos am Ufer, als seien sie Teil der Landschaft selbst. Ich atme tief ein. Plötzlich raschelt es leise im Unterholz. Ich drehe mich um und da sitzt ein Eichhörnchen, rotbraun, mit wachem Blick. Auf einem Baumstamm, kaum zwei Meter von mir entfernt. Es hält inne, schaut mich direkt an, den Kopf leicht zur Seite geneigt.Es wirkt fast, als würde es fragen: Was willst du hier in meinem Wohnzimmer, so früh am Morgen? Dann, ohne besorgte Eile, springt es zurück ins Geäst, verschwindet zwischen den Ästen, lautlos wie ein Gedanke.
Die Réservoirs wurden im 19. Jahrhundert künstlich angelegt, ursprünglich zur Fisch- und Muschelzucht. Über Jahrzehnte hinweg entstanden hier durch menschliches Eingreifen Wasserbecken, die heute der Natur zurückgegeben wurden. Seit 1943 stehen sie unter Schutz als eines der ältesten Naturreservate an der Atlantikküste. Es ist fast paradox! Erst der Mensch formte diese Landschaft, dann ließ er sie wieder los und gerade dadurch konnte etwas so Ursprüngliches entstehen. Der Weg führt mich über einen kleinen Holzsteg, unter dem das Wasser leise gluckert. Libellen tanzen im Sonnenlicht, und auf einem der Äste sitzt ein Eisvogel. Für mich ein seltener Anblick, aber hier nicht ungewöhnlich. Ich bleibe stehen und beobachte ihn, wie er mit gespannter Ruhe aufs Wasser starrt. Ich frage mich, wie viele Leben sich in diesem kleinen Areal abspielen, von denen ich nur flüchtig etwas mitbekomme. Am Ende des Pfades wird der Wald wieder dichter, das Licht fällt in Streifen durch die Äste. Ich spüre, wie der Tag nun wirklich beginnt. Das Licht wird kräftiger, die Luft wärmer. Doch etwas in mir ist stiller geworden. Dieser Spaziergang war kein bloßes Gehen, sondern ein Ankommen - nicht an einem Ort, sondern in mir selbst.
Ich werfe einen letzten Blick über die stillen Teiche, über das leichte Nebelband, das sich langsam auflöst und über das Wasser, welches aussieht, als hätte es die Morgendämmerung gespeichert. Die Réservoirs de Piraillan haben mich nicht mit Spektakel empfangen, sondern mit einer Stille, die lange nachklingt. Und während ich zurück in den Tag gehe, welcher mit vielen neuen Eindrücken abgeschlossen wird weiß ich - ich habe diesen Tag auf die bestmögliche Weise begonnen.
Stand: 03.06.2025
„In der Tiefe einer stillen Begegnung mit der Natur offenbart sich eine Wahrheit jenseits von Worten. Die Welt ist nicht getrennt von uns, sondern wir sind ein atmender Teil ihres lebendigen Gewebes. Wenn der Wind durch die Bäume streicht, das Licht auf dem Wasser tanzt und ein Tier uns aus forschenden Augen betrachtet, wird der Schleier dünn, der uns von der Ganzheit trennt. In solchen Momenten ruht die Zeit, und etwas in uns erinnert sich an eine uralte Verbindung, an das Wissen, dass wir nicht Besucher sind, sondern eingeladen, nicht Beobachter, sondern Mitbewohner des großen...
Read moreEin echtes Kleinod! Die Réservoirs de Piraillan sind nicht nur wunderschön und friedlich, sondern haben auch eine spannende Geschichte: Ursprünglich im 19. Jahrhundert angelegt, um das Trinkwasser zu regulieren, sind sie heute ein kleines Paradies für Naturfreunde.
Alles wirkt gepflegt, die Wege laden zum Spazieren ein – und manchmal hat man das Gefühl, die Vögel hier hätten ein geheimes Abkommen, extra für Besucher ein Konzert zu geben. 🐦🎶
Man geht hinein, atmet durch und kommt fast automatisch langsamer wieder heraus – wie nach einem kleinen Wellness-Programm, nur ohne Handtuchgebühr. 😄
Ein toller Ort, um Natur, Ruhe und ein Stück französische Geschichte gleichzeitig zu genießen....
Read moreParkin libre et naturelle. Facilement accessible à tous. Différents parcours, avec toujours des possibilités de s'asseoir,ou de profiter pour organiser un picnique. Accueilli par des Canards, et des oies de deux espèces. Chemins à travers les pins. Site préservé. Des accès faciles auprès des réservoirs pour l'observation des Aigrettes, hérons, et autres oiseaux de saisons. Des espaces dédier à l'observation sont à notre disponibilités . Un parcours expo photos dans des boîtes en bois, bien étudier, sur l'histoire du lieu et de la vie des gens du bassin d'Arcachon.
Une visite que...
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