Vor 2 Tagen ging's mal wieder auf eine der 3 Vitaltouren im Bad Kreuznacher Umland. Die Vitaltour Rheingrafenstein kann man eigentlich in mehrere Abschnitte aufteilen.
Vom Startpunkt/Wanderportal auf dem Kuhberg an der Walldorfschule gelegen ging es im Uhrzeigersinn auf die gut 16 Kilometer lange Runde. Der erste Part führt etwa 6 bis 7 Kilometer vorbei am Wegpunkt Meeressand über meist mittlere bis breitere Wege ohne wirklich nennenswerte Steigungen zum Waldheim. Es geht entlang einer alten Grenze, die zwei enge Täler kreuzt und erreichen die idyllische Ziegenmelkerwiese. Der Weg führt durch den Wald und vorbei an -schwer zu erkennenden- Hügelgräbern. Ganz im Süden eröffnet sich der Blick in Richtung Rheinhessen und das Nordpfälzer Bergland. Von dort geht es über die Bismarckhütte bis zur Altenbaumburg. Dies ist mit einem kurzen Stichweg über eine hohe, schmale Brücke zu erreichen.
Dieser Teil ist recht leicht und mit zügigen Tempo zu wandern, im Grunde ideal zum Einlaufen.
Der Weg wird nun schmal und auf einem wirklich schönen Pfad, der am Uhufels vorbeiführt geht es immer weiter bergab ins Huttental. Hier kann man vom Frühjahr bis in den Herbst mit einer handgezogenen Fähre zum Kurpark Bad Münster am Stein übersetzen. Dies ist absolut zu empfehlen, da man von dort einen wunderschönen Blick auf die Burgruine Rheingrafenstein hat.
Dieser Abstieg ist mein zweiter Teil der Rundtour. Nun folgt der letzte Part der Vitaltour Rheingrafenstein, der abschließende Aufstieg. Zur Ruine Rheingrafenstein folgt ein anstrengender, mit langen Stufen angelegter Serpentinenweg, der eine gewisse Grundkondition erfordert. Ein Abstecher durch den Bergtunnel zur Aussichtsplattform auf dem Burgfried ist ein Muss.
Von der Ruine aus geht es noch ein Stückchen bergan, bis wir dann wieder auf einen verträumten Waldpfad abbiegen. Es geht durch ein stilles Tal hinab und von dort auf einen sanft ansteigenden Felsweg hinauf zum Zwei-Bäder-Blick, meinem absoluten Lieblingsspot auf dieser Tour. Nun geht es durch eiszeitliche Blockschutzhalden wieder hinauf. Oben angelangt folgen wir der Hangkante abwärts. Ein kleines Stück noch durch den Wald und wir treffen auf das Wiesengelände, über das wir zurück zum Wanderportal kommen.
Mein Fazit: Eine wirklich gute Runde, die mir in Bezug auf Länge, Anspruch und Profil in jeder Hinsicht gelegen kommt. Die Beschilderung ist absolut perfekt und auch an einem Freitag habe ich (mit Ausnahme der unmittelbaren Umgebung der Ruine Rheingrafenstein) fast keine Menschen gesehen.
Einen Stern Abzug gibt es für die im ersten Teil aufgrund vom Baumfällungen (die wohl unmittelbar vor meiner Wanderung erfolgt sind) wild zugerichteten Waldabschnitte. Für die Mountainbiker, die immer mal wieder auftauchen und in teils wahnwitziger Geschwindigkeit auch auf kleinen Pfaden vorbeirasen. Ist dies auf einer Wanderstrecke wie der Vitaltour erlaubt und wenn ja - WARUM...? Und eine sehr unklare Warnung vor dem Felsweg zum Zwei-Bäder-Blick (Steinschlag, Lebensgefahr). Ich habe eine Weile überlegt, bin den Weg dann trotzdem ohne Probleme gelaufen. Dies nur, da explizit hingewiesen wird dass es keine behördliche Sperrung ist. Aber wer hat diesen Hinweis denn dann ausgesprochen...?
Viel Spaß beim Wandern und wie immer - gutes Schuhwerk (es ist aufgrund der geologischen Gegebenheiten viel loses Geröll auf der Strecke), Verpflegung und vor allen Dingen Wasser nicht...
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