Ich bin nicht gerne nackt. Ich bin nicht gerne von Nackten umgeben und schon gar nicht beides zusammen, aber da unsere hiesigen Freibäder mittlerweile nurnoch unfreiwillig Wahlwerbung für ein erweitertes Parteienspektrum machen, hab ich mich dann am heißesten Tag des Jahres gegen meine Dachgeschosswohnung entschieden und für einen Besuch entschieden. Nach dem Motto, lieber an Scham statt Hitze zu sterben. Ich war positiv überrascht: Keine Talahons, keine Bluetooth-Boxen, kein offenes Grillen und ein fast ein genauso großer Deutschenanteil, wie man ihn eigentlich nur von den "Demos gegen Rechts" kennt. Für mein göttlich geformtes Elend gab es ausreichend Platz zum verkriechen und konnte mir aussuchen, ob ich in den Schatten oder die Sonne wollte. Anders als Ich selbst, ist der FKK-Bereich üppig ausgestattet. Für die Fortgeschrittenen in Sachen ungehinderter "Körper- Teilchenbeschleunigung" gibt ein eigenes Volleyballfeld, mehrer Tischtennisplatten und Strandspielzeug zum buddeln, werfen oder schlagen. Ich wurde sogar zu einer Partie einer sportlichen Aktivität von einer fremden Person eingeladen, konnte mich aber gerade nur zu einem dankenden, aber ablehnenden Quiecken überwinden. Wenn man sich nicht nur vom Textil, sondern der Notdurft entledigen möchte, ist man auch hier mit einer eher pragmatischen sanitären Einrichtung versorgt und kann dann gleich am eigenen FKK-Kiosk, 10m weiter, den Masseverlust ausgleichen. Es gab ein, zwei Individuen aus vulnerablen Personengruppen, die sich mit Handtuch oder Bikini bedeckter hielten, aber in Ihrem Kontext war es absolut verständlich. Ich konnte immerhin, und das war mein Hauptziel, in meiner Ecke absolut entspannen und habe auch im überraschend klaren See ein paar Bahnen gezogen. Die Preise sind absolut Ok: 2€ zum Parken für den ganzen Tag und 5€ Eintritt.