Das Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf gehört zum Sächsischen Industriemuseum und repräsentiert den erzgebirgischen Gangerzbergbau auf Zinn- und Silbererz vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Als eines der wichtigsten technischen Denkmale und Erfindungen im Bergbau kann das Besucherbergwerk die Ehrenfriedersdorfer Radpumpe, welche um das Jahr 1540 von hiesigen Bergleuten erfunden wurde, präsentieren und vorführen. Ein untertägig eingebautes Wasserrad betrieb zur damaligen Zeit eine Kombination aus Pump- und Saugrohren, welche anfallendes Grubenwasser aus dem Tiefsten des Schachts pumpten. Die erste mechanische Wasserpumpe der Menschheit wurde in Ehrenfriedersdorf geboren. Diese technische Errungenschaft beeindruckte selbst den Universalgelehrten Georgius Agricola, weshalb die Ehrenfriedersdorfer Radpumpe auch in seinem 1556 veröffentlichten Buch „De re metallica“ abgebildet ist. Somit konnte in Ehrenfriedersdorf ein technischer Meilenstein in der Montangeschichte geschrieben werden, den Besucher auch heute noch bei jeder Erlebnisführung bestaunen können. Ergänzt werden zahlreiche untertägige Attraktionen durch die in etwa 2.200 Minerale umfassende mineralogische Sammlung einheimischer Stufen im übertägigen Museum. Über viele Jahre hinweg wurden Minerale gesammelt, die die Vielfältigkeit des Sauberges und Umgebung unterstreicht. Insgesamt sind aus der Lagerstätte bisher 157 verschiedene Minerale und 6 Gesteinsarten bekannt. Die 800 Jahre andauernde Bergbaugeschichte ist eng mit der Ortschaft Ehrenfriedersdorf verknüpft. Mit der Entdeckung der ersten Zinnvorkommen im Seifental entwickelte sich am Fuße des Sauberges über die Jahrhunderte hinweg eine bergbaulich und industriell bedeutende Stadt. „Alles kommt vom Bergwerk her.“. Auch in der Geschichte der Stadt Ehrenfriedersdorf lässt sich dieser bekannte Satz simpel auf seine Richtigkeit überprüfen. Mit dem Schürfen nach Bodenschätzen ließ der Bergbau andere Industriezweige in der Region aufblühen. Seit Juli 2019 ist die Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf zusammen mit dem Besucherbergwerk Zinngrube ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes...
Read moreFaszinierend. Atemberaubend. Abenteuerlich. Einfach erlebenswert!
Wir durften heute 10:00 Uhr in den Genuss der 2,5h - stündigen Erlebnisführung kommen und wurden von dem Namen nicht getäuscht. Heiko hat uns aus persönlicher und hautnaher Erfahrung heraus das Handwerk zur damaligen Zeit fesselnd wiedergegeben. Dabei war das wertvollste, seine frei-fröhliche Art des Erzählens, die jeden der 27 Leute (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) gleichermaßen in einen Bann gezogen hat. Nach 2,5 Stunden wollte man eigentlich noch länger mit ihm 110 Meter in der Tiefe Zeit verbringen. Heiko, ein Mann mit ca. 30 Berufserfahrung im Bergbau, hat die moderne Sprache mit der fachmännischen verbunden und sie nicht nur beiläufig eingefügt, sondern sie auch nebenbei für jedermann verständlich erläutert!
Genau: Wir sind 110 Meter bis auf die 2. Sohle eingefahren - Mit einem Seilschacht-System, dass seit 1960 fehlerfrei funktioniert. Ausgestattet wurden wir vor Ort mit einem Helm, einem Overall, einem Paar Gummistiefeln und einem Geleucht. Die Overalls passen JEDEM und die Gummistiefel sind in fast allen Größen vorhanden (Übergrößen ab 49 wahrscheinlich nicht 😉).
Für klein, mittel und groß ein Erlebnis und die 45€ (für die Erlebnistour) für eine Familienkarte wert.
Ich danke allen Mitarbeitern für den Erhalt, die Instandsetzung und die Umsetzung der Veranschaulichung solch wichtigen Stückes Kultur und wünsche Ihnen nur das Beste!
PS: Für einen Snack danach sorgt die Sauberg-Klause direkt nebenan. Große Auswahl für jeden. Faire Preise. Sehr nettes...
Read moreAm 11.09. sind wir gemeinsam mit 5 weiteren Besuchern in das Besucherbergwerk Ehrenfriedersdorf eingefahren. Unser erfahrener Bergführer Frank hat uns mit den harten Arbeitbedingungen der Bergleute unter Tage bekannt gemacht. Vorher beim Einkleiden kam es schon mal vor, dass er zu Füssen von einer Besucherin kniete. Er hat ihr aber keinen Antrag unterbreiten, sondern "nur" die Stiefellappen gewickelt. Damit die Füsschen schön warm bleiben konnten. Insgesamt war es ein sehr erlebnisreiches Abenteuer, so 120 m untertage. Wir konnten Erzflösse sehen und Maschinen hören. Das Bild vom Inneren einer Druse stammt allerdings aus dem Museum. Frank hat sehr humorvoll und mit großem Engagement von der Arbeit untertage berichtet. Jetzt wissen wir, warum im Stollen 4 Essigflaschen hängen und, dass ein Bergmann schon aufpassen musste, dass seine Bemmenbüchse nicht unter Strom stand. Wir möchten uns ganz herzlich bei dem ganzen Team für diesen schönen interessanten Vormittag bedanken. Gerade uns, als Inhaber eines Steineladens hat natürlich auch die private Führung durch das Museum fasziniert. Wer wissen will, was es mit dem Bergstollen und dem Pumpenwerk von Agricola auf sich hat, sollte selbst einfahren. Viel Spass! Familie Ostheimer aus...
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