Die Loreley ist ein Felsen - wegen Brentano, Heine und Silcher der vermutlich berühmteste am Rhein. Er erhebt sich bei Rheinkilometer 555 am östlichen, rechten Flussufer 132 Meter hoch (193 Meter über dem Meeresspiegel) an der Innenseite einer engen Flusskurve: Das kurz zuvor noch 300 Meter breite Flussbett des Rheins wird hier durch Felsbarrieren auf 145 Meter eingeengt. Dies sind - auf seinem schiffbaren Abschnitt - die engsten und tiefsten Stellen des Rheins.
Man kann vom Rhein auf einem markierten Weg hinauflaufen - oder den Felsen erklettern. Letzteres ist - auf meiner Route - T6/I
In der steilen Rinne, die ich mir als Aufstiegsroute ausgesucht hatte, hängt im unteren Teil ein Stahlnetz, das Steinschlag verhindern soll. Ich musste das umgehen und startete auf dem Parkplatz auf der Südostseite. Hier die ersten Weinbergstufen hinauf und unterhalb einer Begrenzungsrippe links, in Richtung jener steilen Rinne, die in gerader Linie durch die Stirnseite des Felsens hinaufzieht.
Bald stieß ich auf einen hausgroßen Felsbrocken, der von drei Stahlseilen gehalten wird. Die nutzte ich als Geländer, um links davon in dem hier deutlich felsigeren Gelände weiter hinaufzugelangen. Oben stieß ich dann auf ein weiteres, dünnes Drahtseil, das über ein ausgesetztes Band nach links in die Steilrinne hineinführte, die ich hinaufsteigen wollte.
Mit Hilfe des Seilchens gelangte ich deutlich oberhalb des Stahlnetztes in die Steinlrinne. Mühsam hinauf zum nächsten Hindernis: Brombeeren. Ich kämpfte mich hindurch, und stieg darüber links hinaus auf eine etwas weniger steile Rampe links der Rinne, wo ich zu einer Felswand hinaufstieg. Dort wieder nach rechts, in die Rinne hinein.
Mit dieser Umgehung ignorierte ich ein weiteres Seil, diesmal nicht aus Stahl, das direkt in der Rinne hing. Damit hätte ich mich eine senkrechte Stufe hinaufhangeln können - aber das Seil war unter einer dicken Schicht Laub vergraben gewesen, und ich konnte nicht einschätzen, ob es mich halten würde.
In die Rinne zurück zu gelangen, war schließlich nicht ganz einfach: Ich befand mich hier in einer Steilstufe, die erneut von Brombeeren überwachsen war, und konnte nur mit einem ausgesetzten Spreizschritt an das Seil hinübergelangen, zu dem ich an dieser Stelle ein wenig absteigen musste. In der Rinne angekommen, nutzte ich das Seil dann, um die nächste Stufe hinaufzugelangen. Dabei grub sich eine Brombeerranke in meinen Rücken, die ich nur durchs Zurücksteigen hätte loswerden können. Meine Hände brauchte ich zum Klettern, also...
Oben angelangt, passierte ich den Baum, an dem das Seil befestigt war, und stieg in der Hoffnung, dass es nun etwas einfacher werden würde, weiter hinauf.
Über den sandigen Steilhang und abwärts geschichteten, plattigen Schiefer stieg ich weiter aufwärts, bis ich endlich über mir das Geländer des Aussichtsplateaus ausmachen konnte. Hier hat man die Wahl: Es gibt mehrere Möglichkeiten, die letzten Meter hinaufzugelangen. Ich entschied mich für eine Route nach links, durchs Gras, dort schien mir die geringste Gefahr zu bestehen, noch einmal mit Brombeerranken in Berührung zu kommen. Trotzdem musste ich auf dem unzuverlässigen Boden noch ein Stück krabbeln, bis ich die letzten Meter dann ziemlich verdreckt auf das Loreleyplateau hinaustreten konnte.
120 Höhenmeter, weglos, T6/I, sandig,...
Read moreLorelei is located on the Hessen side of the valley between the beautiful hillocks. The mighty Rhine is a sight to see from Lorelei. This is one of the best outings for the weekend in the region of Frankfurt or Rhein Main. A lot of traditional towns are located along the river and not to forget the medival castles which look like the diamond on the crown. I make sure to take every visitor I have to this beautiful place. Rudesheim is also my favorite spots for a picnic. The vinyards along the river are...
Read moreIch habe sehr viel negatives über die Loreley gelesen. Überfüllt, überlaufen, laut durch all die Güterzüge, Busse und Flusskreuzfahrtschiffe sollte sie sein und gar nicht mehr romantisch. Das hat sich nicht bestätigt. Ich war allerdings auch Mitte April noch vor Ostern da, und da war ganz offensichtlich noch tiefste Nebensaison. Wer also Angst vor Touristenströmen hat, sollte zu einer ähnlichen Zeit hinreisen. Dann gibt es durchaus Momente, in denen nur Vogelgezwitscher zu hören ist. Unten an der Hafenmole steht die Statue der Lore, also der Frau. Mehrere schöne Wanderwege führen nach oben auf die Lore, also den Felsen. Der kürzeste ist ein Treppenweg. Den anderen Rezensionen entnehme ich, dass viele mit dem Umbau der Plattform nicht glücklich sind. Naja, das rostige Blech, aus dem die Geländer und Mülleimer bestehen, ist auch so gar nicht meins. Ich kenne die frühere Plattform nicht, aber offenbar wurden viele Bäume weggenommen. Das ist auch nicht schön. Was aber ziemlich cool aussieht, ist, wie der Felsen immer wieder zwischen den gepflasterten Wegen hervorguckt. Der Felsen ist ein knorriges Knäuel und ein Wirrwarr aus Felsspalten, in denen Pflanzen wachsen. Er sieht ein bisschen aus wie ein steinerner Schwamm. Die Aussicht reicht nicht besonders weit, nur bis zur nächsten Flussbiegung. Im Mittelrheintal gibt es viele Stellen mit einer solchen schönen, aber kurzen Aussicht, und auch einige ähnliche Felsen. So gesehen ist die Loreley natürlich nicht einzigartig, aber sie ist eben der bekannteste dieser...
Read more