Laut Informationen die in der Kirche mitgeteilt wurde: Die Evangelische Stadtkirche in Ludwigslust wurde in den Jahren 1765-1770 vom Baumeister Johann Joachim Busch (1720-1802) als Hofkirche erbaut. Der Bauherr war Herzog Friedrich, genannt der Fromme. Er wurde 1717 in Grabow / Mecklenburg geboren und war mit Prinzessin Louise Friederike von Württemberg-Stuttgart verheiratet. Friedrich folgte seinem Vater Christian Ludwig im Jahre 1756 und regierte bis zu seinem Tode 1785 Er verlegte die Residenz 1767 von Schwerin in das Jagdschloss Ludwigs-Lust. In seiner Regierungszeit wurde die Residenz Ludwigslust mit Kirche und Schloss erbaut, die sich allmählich zur Stadt entwickelte. Der Nachfolger Friedrichs des Frommen wurde sein Neffe, der spätere Großherzog Friedrich Franz I., dessen Denkmal vor dem Ludwigsluster Schloss steht. Die Stadtkirche stellt unter den Kirchen Europas in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes dar, z.B. im Hinblick auf den Standort. Sie ist in Nord-Süd-Richtung erbaut und besitzt keinen Turm. (Etwa 200 m entfernt von der Kirche bilden 2 Glockentürme, ähnlich ägyptischen Pylonen gebaut, das Eingangsportal des Friedhofs.) Der Portikus (Vorhalle) ist 39 m breit und ragt an jeder Seite etwa 8 m über das Kirchenschiff hinaus. 6 dorisch-toskanische Säulen tragen das Dach der Vorhalle, über dem sich die Attika mit dem dreieckigen Giebelfeld (Tympanon) erhebt. Darüber steigt ein Stufenbau auf, gekrönt vom Christus-Monogramm. he STT Es Das sind die beiden ersten Buchstaben des griechischen Namens CHRISTUS, X = CH und P =R (sprich Chi Rho). Das derzeitige Christogramm ist das sechste seit Erbauung der Kirche. Es wurde 1996 neu angefertigt, ist über 5 m hoch und 1035 kg schwer. Auf der Attika stehen Sandsteinstatuen, die die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes darstellen. Jeder trägt eine Buchrolle, ein Kapitel seines Evangeliums symbolisierend. Diese Statuen schuf der Bildhauer Johann Eckstein. Die Inschrift des Tympanons lautet übersetzt: "JESU CHRISTO, DEM GROSSEN ERLÖSER DER SUNDER, IST DIESE KIRCHE GEWEIHT VON DEM ERLÖSTEN GROSSEN SÜNDER FRIEDRICH, VON GOTTES GNADEN HERZOG VON MECKLENBURG. ANGEFANGEN WURDE DER BAU IM JAHRE 1765 IM MONAT MÄRZ, BEENDET IM JAHRE 1770 IM MONAT JULI!" Beim Eintritt in das Innere empfängt den Besucher ein weiter Kirchenraum, den ein großes Altarbild abschließt. Am Fuße des Gemäldes befindet sich der Altarraum, zu dem auf beiden Seiten Treppen hinaufführen. Das Altargemälde zeigt die Verkündigung der Geburt Christi an die Hirten (Lukas 2,8-14). Johann Dietrich Findorff (1722-1772) konnte sein Gemälde nicht fertig malen, weil er schon 1772 starb....
Read moreDie evangelisch-lutherische Stadtkirche in Ludwigslust war ursprünglich die Hofkirche der Ludwigsluster Schlossanlage in der gleichnamigen Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie befindet sich rund 500 Meter südlich des Schlosses und ist mit diesem durch eine Abfolge von Hofplätzen verbunden. Beide Gebäude bilden zusammen das größte Barock-Ensemble in Mecklenburg. Das Gotteshaus wurde auf Veranlassung des Herzogs Friedrich von 1765 bis 1770 im Zuge des Ausbaus der Residenz durch den Architekten Johann Joachim Busch als Hofkapelle und spätere Grablege erbaut. Durch ihre Ausrichtung auf das Schloss ist die Kirche nicht geostet und befindet sich als Ausgangs-, bzw. als Endpunkt einer über einen Kilometer langen Achse mit dem Schloss in Verbindung. Dadurch, dass Schloss und Kirche und damit der zentrale Festsaal der Residenz, sowie die herzogliche Loge und der Altar in einer gewaltigen Linie liegen, verdeutlicht das Ensemble die Stellung des Fürsten im Sinne des Gottesgnadentums. Die eigentliche Kirche ist ein aus Backstein errichteter, äußerlich schlicht verputzter Saalbau mit einem Mansarddach, dem ein überbreiter, kulissenartiger Portikus vorangestellt ist, der aus Blickrichtung des Schlosses mit seiner toskanischen Säulenhalle als Point de vue dient. Von den fünf sichtbaren Jochen verbirgt sich die Kirche nur hinter den mittleren drei Öffnungen. Die Schaufront wird von Sandsteinfiguren der vier Evangelisten und einem hohen Christusmonogramm bekrönt, den Figurenschmuck schuf J. Eckstein. Die Säulenhalle wird von einem hohen Giebelfeld bekrönt, dieser trägt in großen Lettern die...
Read moreRead moreDefinitiv einen Besuch wert! Von außen sieht die Kirche auf den ersten Blick schön, aber auch nicht sooo "besonders" aus. Drinnen jedoch erwartet einen das größte Altarbild Europas. Geht man ohne Führung rein, verpasst man wahrscheinlich viele spannende Details - daher auf jeden Fall eine Führung nutzen, wenn möglich. Ansonsten gibt es in der (komplett kostenlosen) App "EntdeckerRouten" unter Mecklenburg-Vorpommern Region Ludwigslust Tour "Ludwigsluster Stadttour" den Punkt "Stadtkirche", den man auch einzeln, ohne die ganze Tour zu machen, anwählen kann. Dort gibt es 3 Audio-Spuren, zu Außen, Innen und generell zur Kirche. Sind nur ein paar Minuten, aber es lohnt sich auf jeden Fall, da reinzuhören, wenn man keine Chance auf eine Live-Führung hat. Und - falls man die Chance auf ein Live-Orgelkonzert hat: Unbedingt hingehen! Durch die spannende Positionierung der Orgel ist das eine Erfahrung wert! P.S.: Unser Besuch mit Kinderwagen ist übrigens prima über den barrierefreien Eingang an der Seite der Kirche...