Ich habe Soziale Arbeit ursprünglich an einer anderen Uni studiert und bin zur Hochschule Merseburg gewechselt, um wieder in der Nähe meiner Familie zu sein. Rückblickend war das ein schwerer Fehler.
Was früher vielleicht mal einen guten Ruf hatte, ist heute nur noch Fassade. Wer mit älteren Semestern spricht, merkt schnell, wie viele durch das überforderte System im Verzug sind, psychisch kämpfen oder Probleme mit dem BAföG-Amt und Arbeitsstelle bekommen. Die Modulvergabe ist ein schlechter Witz: Nach zehn Sekunden ist alles voll, und wer sein Studium selbst finanziert, nebenbei arbeitet oder ein Kind hat, wird eiskalt abgehängt. ( Wurde ja schon in einem Kommentar erwähnt) Fehlzeiten durch familiäre Verpflichtungen? Kein Verständnis. Ich habe mitbekommen, wie Mütter aus Seminaren ausgeschlossen wurden, weil ihr Kind krank war und sie es aus der Kita abholen mussten, selbst dann, wenn sie um eine Ersatzleistung gebeten haben.
Viele Dozent*innen sind neu, das Machtgefälle ist spürbar. Ich habe erlebt, wie mit Studierenden unfassbar herablassend gesprochen wurde. Wie Menschen systematisch ausgegrenzt und zum Schweigen gebracht wurden. Wie einige weinend auf dem Klo saßen, weil sie sich völlig überfordert und allein gefühlt haben. Die "Präsenzpflicht" wird strikt durchgesetzt... nicht im Sinne von Lehre oder Unterstützung, sondern als Kontrolle. Eigene Lebensrealitäten zählen hier nicht. Von Jahr zu Jahr wurden die Anforderungen höher, das Klima härter, die Unterstützung geringer. Gespräche mit dem Fachschaftsrat haben oft nichts gebracht, man hatte das Gefühl, dass alles versandet oder nicht ernst genommen wird.
Ich bereue meinen Wechsel sehr. Und ich kann allen, die überlegen, Soziale Arbeit an der Hochschule Merseburg zu studieren( gerade wegen des früheren Rufs) nur dringend davon abraten. ( Es sei denn ihr habt die finanziellen Ressourcen)
Ich schreibe jetzt, weil ich endlich den Abstand habe, offen zu sagen, was viele bis heute nur hinter vorgehaltener...
Read moreDie Infrastruktur, insbesondere das ITZ, macht es den Studierenden fast unmöglich, dessen Abschluss in der Regelstudienzeit zu bewältigen. Das Einwahlverfahren in die Seminare belastet den Home Server exorbitant, sodass Studierende regelmäßig hinausgeworfen werden und somit (fast) immer auf Warteplätzen landen, da sich nicht nur Studierende des jeweiligen Semesters einwählen, sondern durch die strukturelle Problematik wie oben bereits erwähnt natürlich auch andere Studis aus höheren Semestern. Wenn man das Glück hat, irgendwie ein Seminar zu belegen, ist es häufig so, dass sich die Seminare überschneiden, welches zum nächsten Problem führt: die "Anwesenheitspflicht". Manche Dozierende haben dafür Verständnis, wenn man aufgrund dieses "Einwahlverfahrens" teilweise an manchen Tagen in "IHREN" Seminar nicht teilnehmen KANN (und bieten dann eine Lösung z. B. Schriftliche Nacharbeit an)andere wiederum begegnen einen mit den Sätzen "ich habe es satt mit der "Kuschelpädagogik" und werfen einen aus dem Seminar, sodass man dieses im übernächsten Semester nachholen muss (wenn es klappt (siehe Problematik oben)). Für die Menschen, die einer Lohnarbeit, der Pflege eines Angehörigen oder der Pflege eines Kindes nachgehen, ist dies doppelt grausam. Es scheint fast eine Klassenfrage zu sein , welcher Mensch sich das Studium an der HS Merseburg leisten kann .(Wer hat das Geld für zusätzliche Semester; wer hat einen guten Laptop; wer muss NICHT in Lohnarbeit um sich das Studium und Lebensunterhalt überhaupt leisten zu können( UND wie erklärt man es dem BAföG Amt (wenn Studierende das Glück auf staatl. finanzielle Unterstützung haben) das man aufgrund der Infrastruktur länger studieren MUSS!); Wer hat keine Kinder, Angehörige..etc) All dies sind Ebenen an denen diese Hochschule dringend und schnell arbeiten muss . Lehrinhalte sind an dieser Schule ganz gut, aber die Infrastruktur überschattet alles. Deshalb...
Read moreIch fand mein Studium an der Hochschule Merseburg leider sehr frustrierend. Zum einen war meine Erwartung der Studieninhalte nicht nah genug an der Realität, aber das würde ich der Uni nicht mal zur Last legen. Auch, dass die Mitstudierenden größtenteils unkommunikative Karrieretypen waren kann die Uni schwer beeinflussen. Sehr wohl aber kann die Uni daran arbeiten, dass man nicht allein gelassen wird. Vom ersten bis zum letzten Tag wurde man auf nichts hingewiesen, weder auf Regeln, noch auf Abläufe und Fristen und schon gar nicht wurde man von den Professoren unterstützt. Dass ein Studium viel Eigenverantwortung und Mühe bedeutet liegt schon im Namen, aber das heißt nicht, dass man völlig überforderte Erstis mit all den Modulen und Herausforderungen allein lassen muss. Einige Professoren sahen es nicht mal als ihre Pflicht an zu den Übungen zu erscheinen. In den Mathematikvorlesungen wurden einfach nur 1000 Fachbegriffe ohne weitere Erklärung aneinander gereiht und erwartet, dass man da irgendwas raus zieht. Auch in allen anderen Modulen wurde quasi nichts im Detail erklärt sondern nur ganz allgemeine Sachen angerissen. Da kann ich auch Wikipedia Artikel lesen und muss keine Uni besuchen. Dieses Studium hat mich desillusioniert und meine Meinung, die ich von studierten Menschen habe...
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