Haustierpark Werdum — Attraction in Samtgemeinde Esens

Ich bin ein wenig verblüfft, dass viele andere Besucher*innen "eine artgerechte Tierhaltung" in ihren Rezensionen erwähnen. Ich habe teils zutreffende, aber leider auch absolut konträre Haltungsbedingungen gesehen. Wir waren an einem Wochentag mit wenig Andrang für etwa 4 Stunden hier. Der Park machte anfangs einen sehr guten Eindruck. Nicht übermäßig viele Tiere auf ausreichend großem sowie anregend gestaltetem Raum. So weit, so gut. Die 1. Auffälligkeiten beobachteten wir dann aber bei den Pfauenziegen. Eine der Ziegen zeigte Pacingverhalten sowie Stereotypien (wiederholtes Knabbern an den Gitterstäben). Das Gehege ist karg gestaltet mit einer (!) einzigen, winzigen Klettermöglichkeit, obwohl Pfauenziegen verschiedene Ebenen für eine ausreichende Befriedigung ihrer Bedürfnisse benötigen. Ebenfalls problematisch ist das Eselgehege. Hier beobachteten wir ein Alttier dabei, wie es durchgehend apathisch am Gatter stand. Auch hier ist die Ausgestaltung des Raums unzureichend. Zudem entsteht direkt nebenan ein Wohngebiet, das zusätzlichen Stress für die hörsensiblen Tiere bedeutet. Ebenfalls negativ ist die unnötige Haltung von nicht bedrohten Tierarten und das teils auf engstem Raum. Besonders zu nennen sind hier: Mandarinente, Moschusente, Goldfasan, Orpington-Huhn und andere (Nutz-)Hühner. Ich begreife nicht, warum hier NICHT gefährdete Vögel in unwahrscheinlich kleinen Volieren gehalten werden, da diese ja nicht mal "Zuschauermagneten" wie in großen Zoos sind. Wenn dies verbessert würde, käme ich gern erneut, da einige Tiergehege tatsächlich artgerecht sind mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten bei hohem Besuchsaufkommen. So jedoch bleibt leider ein fader...

ENTSPANNT • ÜBERSICHTLICH • GEPFLEGT

Eintritt erst ab 16 Jahren! Für Einheimische: 4€ Für Tourist:innen mit Nordseecard 3€

Warum sich der Park "Haustier"-Park nennt, erschließt sich mir nicht ganz. Es gibt hauptsächlich "Nutz"tiere. (Achtung, Speziesismus.) Wild lebende Tiere gesellen sich dazu (Enten mit Nachwuchs) bzw. finden sich in unheimlicher, ausgestopfter Variante in einer Ecke ausgestellt.

Aber es ist für uns Einheimische eine tolle Alternative zu den großen (durch große Artenvielfalt und mangelhafter Artgerechtigkeit) umstrittenen Zoos, die zudem stetig im Eintrittspreis steigen. Gerade für kleine Kinder (m.E.n. etwa bis 8 Jahre) absolut ausreichend.

Unser Highlight ist der Streichelzoo, wo zweierlei Paarhufer mit Jungtieren Hoffnung auf einen kleinen Snack haben.

Man kann teilweise Tiere aus Nachzuchten käuflich erwerben (aktuell Tauben, früher auch schon mal Schweine). Auch vom Aussterben bedrohte bzw gefährdete Arten werden hier erhalten: Ostfriesische Möwe (Hühner), Bentheimer et cetera!

Meine einzigen Wünsche richten sich zum einen an den Schweinebereich: Hier könnte man mehr rausholen, indem man die Gehege abwechslungsreicher und ansprechender gestaltet. Eigentlich gab es nur eine Schlafhütte, eine Fressstelle und Matsch. Vereinzelnd einen Ball. Der andere Wunsch richtet sich an den Auslauf der Esel: Ich empfinde diesen als zu klein für vier Tiere und hoffe, dass die Esel auch mal etwas anderes sehen als diese Quadratmeter.

Wir kommen gerne wieder! Und sollten wir mal Schweine zuhause halten können, ist der Park für mich eine...

Der Haustierpark Werdum ist ein sehr liebevoll eingerichteter und äußerst gepflegter Begegnungspark mit allerlei Tierarten. Ob Gans, Mandarinente, Hausschwein oder Ziege: Hier kann man sich einen schönen Überblick über die heimischen und zum Teil auch selten gewordenen Tiere verschaffen. Am Eingang zieht man das Ticket am Automaten (auch EC-Zahlung möglich!) und geht dann direkt auf das sehr logisch aufgebaute Areal. Bei etlichen Futterautomaten kann man für einen Euro zudem tierverträgliches Futter bekommen. Infotafeln geben Aufschluss über die Bewohner und welche Besonderheiten sie haben.

Die Schafe und Ziegen sind sehr zutraulich und "winken" den Besuchern förmlich zu - schließlich haben die ja meist einen Futterbecher in der Hand :-)) Wer kleine Kinder hat, sollte das füttern etwas begleiten: Gerade die Böcke können ganz schön ruppig sein oder beißen gleich in den Pappbecher. Der Streichelbereich mit den Schafen ist eine tolle Möglichkeit, mittendrin zu sein und die Tiere zu beobachten. Auch hier gilt: Wer Futter hat, hat viele Freunde.

Direkt nebenan kann man bei Kaffee, Kuchen oder Eis die Seele baumeln lassen, aber auch eine Partie Minigolf ist möglich. Außerdem bietet der Park Mitmachaktionen und kleine Feste an.

Fazit: Liebenswert und lehrreich präsentiert sich der Haustierpark in Werdum, der Außenbereich ist ansprechend und sehr gepflegt. Definitiv ein tolles Ausflugsziel, welches zudem sehr niedrige...