Bei Burgen denken wir meist an hochherrschaftliche Anlagen, die Kaisern, Königen, Herzögen, Kurfürsten oder Fürstbischöfen gehörten. Die meisten Burgen unterstanden allerdings Kleinadligen, die verglichen mit dem Hochadel nur über wenig Ländereien verfügten und manchmal ein Amt im Dienst eines höhergestellten Fürsten ausübten. In diese niedere Stellung innerhalb des Adels müssen auch die Burgherren der Werburg von Sprenge verortet werden. Die Burg gehörte der westfälischen Familie derer von Ledebur. Wie eine mittelalterliche Burg sieht ihre Anlage heute nicht mehr aus. Die Burg wirkt mit dem Torhaus, der Scheune und dem Herrenhaus eher wie ein bäuerliches Landgut, das nach außen hin militärisch völlig ungeschützt ist. Archäologische Grabungen ab 1995 zeigten jedoch, dass es im 15. und 16. Jahrhundert noch eine steinerne Ringmauer, zwei Wassergräben und einen Kanonenturm mit zwei Metern dicken Außenwänden gab. Unter der Erde, im Bereich des Herrenhauses, stieß man auf den bislang umfangreichsten Munitionsfund der westfälischen Renaissance-Zeit. Etliche Kanonenkugeln und Armbrustbolzen zeugen von der früheren Wehrhaftigkeit. Hinzu kam baulich wohl ursprünglich noch eine Vorburg, also ein Bereich mit einer Schmiede, Viehstallungen und einem Brauhaus. Im Zentrum des heutigen nur noch kleinen Komplexes steht das erhalten gebliebene Herrenhaus, in dem heute noch das Museum und ein Café untergebracht sind. Gezeigt werden die an Ort und Stelle entdeckten Funde der archäologischen Grabungen, allerdings mit sehr wenig Text für Erwachsene. Es überwiegen die vielen digitalen Bildschirme und Mitmachstationen für Grundschulkinder. Als Erwachsener fühlt man sich in der Ausstellung nicht ganz ernst genommen. Es sprechen zwar ehemalige Burgbewohner - vertreten durch verkleidete Laienschauspieler - in kurzen Filmsequenzen zu den Besuchern, aber wirklich Neues lernt man dadurch nicht, zumal sich die Videos nicht so einfach aktivieren lassen. Die Exponate können interessant sein, wenn man alltagshistorisches Hintergrundwissen hat. Wer weiß zum Beispiel heute schon, wie im 18. Jahrhundert eine Flohfalle funktionierte? Im Museum wird dies nicht erklärt. Streng genommen ist es auch durchaus umstritten, ob es mit Flohfallen wirklich gelang, das lästige Ungeziefer loszuwerden. Möglicherweise waren Flohfallen nur ein Kuriosum, das zur schaurigen Belustigung gehobener Kreise als Anhänger um den Hals getragen wurde. Die Idee der Flohfalle: In ihren Hohlraum legt man ein Stück Stoff, das in Blut, Honig oder sonstige Duftstoffe getränkt wurde. Der Geruch aus der Flohfalle würde dann die Flöhe anlocken, sodass sie in kegelförmige Löcher eindringen und dann irgendwie nicht mehr herausfinden - so die naive Hoffnung. Schon effizienter dürfte der Läusekamm gewesen sein - ein meist aus Knochen bestehendes Utensil, mit dem Kopfläuse aus dem Haar entfernen werden konnten. Trotz aller Vorurteile entwickelte sich bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine stärker auf Wissenschaft beruhende Medizin. Sie war allerdings primär noch den gehobenen Gesellschaftskreisen vorbehalten und trat neben etablierte Praktiken, die bereits in den Klöstern und Badehäusern getestet worden waren, also Aderlass, Heilkräuter und Gebete. Frömmigkeit und aus der Antike literarisch übernommene und in Gärten weiterentwickelte Annahmen prägten bis dahin die Arznei. In hygienischer Hinsicht existierte immerhin ein Schacht, über den Ausscheidungen in den Graben fielen. Ein hölzerner Sitz mit Öffnung bot Komfort, während auf dem Land der 'einfache Mann' ungeschützt im Freien sein 'Geschäft' verrichtete und Stroh oder Gras als Klopapier nutzte. In der Burg konnte man stattdessen bestenfalls Fellstücke, Papier und Lappen nutzen. Auf einer Burg gehörte zu den Privilegien viel freie Zeit. Musik, Spiel und Tanz dienten dem Vergnügen, ablesbar ist dies an den vielen gefundenen Würfeln und Murmeln. Einige der entdeckten Knochen könnten im Winter als Schlittschuh- oder Schlittenbretter genutzt worden sein. Das Überzeugendste war eigentlich fast der Kuchen im Café. Günstig, aber...
Read moreNach der Renovierung wurde ein schönes kleines Cafe eingebaut. Es werden öfters Rundführungen angeboten. Sonntags hat das Cafe immer auf. Es gibt leckere Torten und Kaffee. Nebenan in der Scheune wird oft gefeiert, leider ist die Miete in den letzten Jahren ziemlich gestiegen und Anwohner beschweren sich zu oft wenn es mal länger lauter ist. Ansonsten bietet sich noch das Standesamt an für traumhaft schöne Hochzeit, wo man draußen ideal wunderschöne Fotos machen kann. Drinnen kann man im kleinen Feiern und genießen. Der See ist meistens schön sauber jedoch nicht zum...
Read moreWir waren nicht im Museum. Wir haben nur einen Spaziergang auf einem der drei ausgeschilderten Wanderwege gemacht. Die Umgebung rund um das Werburg Museum ist sehr schön, es sind wunderbare Wanderwege und im Anschluß gab es im alten Herrenhaus Kaffee und eine äußerst leckere Rotwein-Kirschtorte. Für mich persönlich steht oder fällt ein Café ja mit dem servierten Kaffee. Vonk diesem Kaffee können sich einige etablierte Café's in der Umgebung eine Scheibe abschneiden, einfach nur köstlich. Ich kann einen Ausflug hierhin...
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