Das Fort Niedergrünewald (frz. Fort du Bas-Grünewald ) war ein Nebengebäude der Festung Luxemburg und wurde zwischen 1684 und 1685 nach Plänen des französischen Festungsarchitekten und Ingenieurs Sébastien Le Prestre de Vauban auf dem Kirchberg-Plateau erbaut . Es handelte sich um ein großes Fort , das zugleich das Kirchberg-Plateau und das Pafendal beherrschte.

Nachdem die Festung 1684 in französische Hände gefallen war, ließ Vauban an den Stellen, an denen er seine Artillerie stationiert hatte , um die Festung zu beschießen, Befestigungen errichten. An der Stelle, von der aus er das Neue Tor beschossen hatte , ließ er ein großes Fort errichten, das Fort Niedergrünewald. Es handelte sich um eine kleine, von einem Graben umgebene Schanze direkt am Hang des Pafentals. Vor der Schanze war ein sogenanntes Kronenwerk errichtet , das aus einer Mittelbastion bestand , an die sich beidseitig zwei Halbbastionen anschlossen. Nördlich der Redoute wurde eine zweistöckige Halbbastion direkt am Hang errichtet. Eine Kurtine verband sie mit einer Bastion im Nordosten des Kastells. Im Gegensatz zu den meisten Bastionen, die kurz und kompakt gebaut waren, war diese Bastion nach außen gerichtet, um den Hügel in Richtung Stadt besser kontrollieren zu können. Dies war notwendig, da die linke Halbbastion auf halber Höhe des Hangs lag und daher eine direkte Sicht von einer Position zur anderen praktisch unmöglich war. Eine weitere Kurtine verband die mittlere mit der rechten Halbbastion. Vor den beiden Kurtinen befand sich eine Lünette oder ein Ravelin , das die Kurtinen schützen sollte. Die rechte Lünette war durch eine Kaponniere mit der Kurtinen verbunden . Ungewöhnlicherweise befand sich im Fort Niedergrünewald innerhalb des Forts zwischen der Redoute und den Bastionen ein großer offener Raum. An dieser Stelle wurden Erdwälle errichtet, die es den Verteidigern ermöglichen sollten, das Fort zu halten, selbst wenn die äußeren Werke vom Feind eingenommen würden.

In den Jahren nach dem Bau wurden am Fort kaum Änderungen vorgenommen, da es das Kirchbergplateau und den Pafendaler Zugang ausreichend dominierte, was von der Qualität von Vaubans Arbeit zeugt. 1733 wurde etwas weiter vor dem Fort Niedergrünewald das Fort Olizy errichtet, das durch eine unterirdische Kasematte mit dem Fort Niedergrünewald verbunden war . Der Kiel auf der Stadtseite wurde später mit einer Mauer mit Schießscharten für Gewehre geschlossen und 1860 - 1861 wurde hinter der linken Kurtine ein Schießpulvermagazin errichtet . Die eigentlichen Befestigungsanlagen blieben bis zum Abriss des Werkes unverändert.

Mit dem Bau des Forts Niedergrünewald und den weiteren Anlagen an der Grünewaldfront wurde das Pafendal erstmals in den Festungsumfang einbezogen. Das Fort kontrollierte das Kirchbergplateau und den Zugang zum Pafendaltal zur Festung. Im Südwesten verlief eine Mauer bis zu den beiden Pafendaller-Toren, dem Siiche-Tor und dem Eecher-Tor . Im Südosten verlief eine weitere Mauer bis zum Hiel-Tor . Eine Kasematte verband das Fort mit der Vauban-Kaserne im Pafendaller. Eine zweite Kasematte verband das Fort Niedergründewald mit dem freistehenden Fort Olizy. Der oberirdische Zugang erfolgte über einen steilen Weg aus dem Pafental, der rechts neben der Redoute auftauchte. Ein weiterer überdachter Verbindungsweg führte oberirdisch zum Fort Olizy. Auf der Anhöhe südlich des Forts Niedergrünewald lagen die Forts Obergrünewald und Thüngen , gegenüber, auf dem Stater-Plateau, die Forts Berlaimont und Charles sowie die Batterie Chanclos . Zusammen sollten diese Werke im Falle eines Angriffs sämtliche Zugänge durch das Pafendal, von Weimeschkierch oder über den Kirchberg versperren.

Am 21. August 1867 wurde das Fort den zivilen Behörden übergeben. Da die Öffnung der Oberstadt wichtiger war, begann man mit dem Bau der ersten Schanzen auf den Befestigungsanlagen erst 1870. Das Pulvermagazin wurde 1872 durch Bombenangriffe teilweise zerstört , die Bastionen, Höfe, Ravelins und Schanzen 1874–1876.