Wir wurden vom gut gelaunten Küchenchef Andreas Döllerer begrüßt, der uns zu unserem Tisch expedierte. Bequemes Gestühl, Tischdecken, keine Hintergrundmusik, frische Blumen und Kerzenschein. Freundliches und aufmerksames Servicepersonal. Alles so, wie wir es schätzen. Wir fühlten uns direkt wohl.
Warum das Restaurant an einem Samstagabend nicht „ausreserviert“ war, dies blieb für uns rätselhaft. An der Küche sollte es nicht liegen, denn Selbige entpuppt sich als ausgesprochen wohlschmeckend & ansprechend. Alpine Cuisine nennt Herr Döllerer seinen Stil. Er ist mit der Küche seiner Heimat verwurzelt, dies wurde bei den Grüßen aus der Küche deutlich. Auf einer hölzernen Landkarte präsentierte man typische Zutaten oder Gerichte des Salzburger Landes. Kohlrabi, Radieschen, Molke mit Karotte, Steckerlfisch, Roggen-Tartelette mit Hefeschaum & Saiblingskaviar und ein Sauerampferblatt mit Frischkäse und Räuchernote. Da war ich „erschrocken“, alles ganz anders als gewohnt und es sah sehr rustikal aus. Ein Radieschen bleibt ein Radieschen. Gibt es dazu einen Kommentar? Dieses war knackig und wenig scharf 😊. Steckerlfisch, Sauerampfer und Tartelette brachten dann Spannung. Das sah profan aus, machte aber samt weg Freude am Gaumen. Vermutlich ist das Ganze als Verbeugung Döllerers vor seiner Heimatregion zu verstehen.
Sommelier Alexander Koblinger ist Herr über einen beeindruckenden „Keller“. Die Weinkarte ist ausgesprochen umfangreich. Da wäre es schön, wenn man sie vorher hätte studieren können. Ich mag es, wenn das Angebot online zur Einsichtnahme zur Verfügung steht.
Nachdem „Salzburg-Puzzle“ wurde eine Brotzeit serviert. Dies in Form eines ganzen Roggenbrotes. Herrlich gewürzt u. a. mit Koriandersaat und Kümmel. Dazu gab es Pellkartoffeln, gerollte Butter sowie hausgeräucherten, ganz außerordentlichen Hirschschinken. Dieser wurde dankenswerterweise einige Male nachgereicht, ein Fest. Das restliche Brot nahmen wir mit nach daheim. Ich liebe Brot. Nie käme es mir in den Sinn, so etwas Leckeres in den Müll zu geben.
Wir entschieden uns gegen die „GÖLLÜBERQUERUNG“ und wählten aus der Karte „BEST OF ALPINE CUISINE“. Eine sehr gute Wahl. Alles, was auf den Tisch kam, überzeugte. Da ich keinen Roman verfassen kann (Zeichenbeschränkung), folgt eine Übersicht der gewählten Gänge. Die Speisen zeichneten sich durch die Bank weg durch eine tolle Produktqualität, eine feine, teilweise überraschende Aromatik, eine ansprechen Optik aus. Alles war heiß, die Portionsgrößen stimmig, das Serviertempo stimmig. So muss ein genussvoller Abend sein.
Frischwassergarnelen vom Holzkohlegrill / Südstaatenmarinade | Grillzucchini | Bärlauchöl | Topinamburcreme | Dashi-Beurre Blanc
Holzkohle–Stör / Lackiertes Störfilet vom Robatayaki Grill | Salzzitrone | Kren | Junger Kohlrabi | Scharfer Garnelen–Krebssud
Rauriser Hirsch / Rosa Rücken vom Schmaltier mit Fichtenwipfel glaciert | Stachelbeeren | gelbe Rübenpüree | gegrillte Pilze mit Fichtenaroma (in einem extra Schälchen fand sich noch ein Stück geschmortes Fleisch, dazu Schupfnudeln & Artischocke, sowie ein herrliches Sößchen, überraschend, und begeisternd. Ich liebe Geschmortes 😊)
Kindheitserinnerung: Zander „Salzburg–Nizza“ / Zanderfilet | schmelzender Kalbskopf | Pfirsicholiven | Fisolen | Erdäpfelmousseline
Kirchtag / Falscher Bienenstich | Hefe-Eis | Beeren aus unserem Essbaren Garten | gebackene Maus
Zum Kaffee reichte man feine „Klassiker“, z. B. Esterházy-Schnitte, Schillerlocken, Punschkrapfen. Erstaunlich, was alles in einen „trainierten“ Esser hineingeht.
Verabschiedet wurden wir von Christel Döllerer, der charmanten Gattin des Küchenchefs. Und mit ihrem herzlichen Abschiedsgruß endete ein fabelhafter Abend im Hause Döllerer. Dieses kannten wir bisher nur durch die Serie Restaurantlegenden (Servus TV-Staffel 1, Folge 4), doch wie so oft im Leben, Bilder geben einen vielleicht eine Idee von etwas, es selbst vor Ort erleben zu dürfen, dies ist dann aber doch durch nichts...
Read moreNice deco and atmosphere. The food did not particular impress. Beef Tatar had a slight ketchup taste which I didn't enjoy. The fish, particular the sides too salty. The Kaiserschmarren was glazed with caramel - it was nicely fluffy but can't compete with the original w/o caramel. Overall the food is good, consider small portions and "salty" price level. 🧐
Hotel rooms are lovely and breakfast delicious. Nice concept to get the meat from the in-house butcher shop. You can pick what you want and there is a wide selection of...
Read moreEs gibt Erlebnisse, die setzen Maßstäbe – und unser erster kulinarischer Abend im Döllerer gehört definitiv dazu. Das Wirtshaus versteht es, gehobenen Genuss mit einer Prise Bodenständigkeit zu würzen. Das Ambiente? Eine gelungene Mischung aus alpiner Gemütlichkeit und stilvoller Eleganz, die einen sofort ankommen lässt. Der Service bewegt sich auf der perfekten Linie zwischen Professionalität und herzlicher Gastfreundschaft. Man spürt, dass sich das Team mit Leidenschaft um die Gäste kümmert, gerne ein freundliches Gespräch führt und auch mal eine Prise Humor einfließen lässt. Besonders erwähnenswert: die beeindruckende Weinkarte, die wie ein bibliophiler Schatz wirkt – umfangreich, vielseitig und stets mit der passenden Empfehlung des Services untermalt. Dann kam das Essen. Das Filetsteak - auf den Punkt. Mein krönender Abschluss - die Nougattascherl, eine Dessert-Symphonie, die ich am liebsten wiederholt hätte. Ja, der Döllerer ist kein Ort für den schnellen Snack zwischendurch – die Preise bewegen sich in einem Rahmen, der das Wort „gehoben“ zurecht trägt. Aber jeder Bissen, jeder Moment in diesem Ambiente und jeder freundliche Blick des Services beweisen, dass Qualität ihren Preis hat. Wer sich einen besonderen Abend gönnen möchte, ist...
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